191 ist=0,1250807, u. so sollte ce=(1209/0,1250807)=9665,8 seyn, wofür B. bequemerer Rechnung halber 9666,6 oder (29/30). 10000 angenommen hat. So wird freylich der Fehler immer größer, je tiefer man herabkömmt, und Needham fand die Höhen der Berge über das Meer, wenn er von oben herab rechnete, 63 Toisen größer, als wenn er von der Meeresfläche aus gieng, welches aber auch großentheils davon herrührt, daß er den Barometerstand am Meere 28 Zoll setzt, da ihn B. 28 Zoll 1 Lin. annimmt.
Uebrigens hat Bouguer(Mem. de Paris, 1753. Sur les dilatations de l'air dans l'atmosphere) zuerst auf den Begriff von specifischer Federkraft der Luft aufmerksam gemacht. Häufige Erfahrungen bewiesen ihm, daß sich die absolute Federkraft einer und ebenderselben Luftmasse selbst bey den stärksten Ausbreitungen genau, wie die Dichte, verhielt. Dennoch ward seine für hohe Berge so genaue Regel schon im untern Theile der Cordelieren fehlerhaft, und noch weniger konnte sie für Europa gelten; denn die untere Luft fand sich immer viel dichter, als sie der Regel nach seyn sollte. Dies konnte auch nicht Folge der Wärme seyn, welche unten größer ist, und die Luft daselbst vielmehr ausbreiten und verdünnen muß. Er vermuthet daher, daß verschiedene Luftarten bey gleicher Wärme und Dichtigkeit dennoch verschiednen Widerstand thun, d. i. verschiedne specifische Federkraft besitzen möchten. Er schlägt, dies zu untersuchen, Versuche mit dem Pendel über den Widerstand der Luft vor, hatte auch bereits einen Anfang damit gemacht, und die specifische Federkraft zwar von Quito bis auf den Pichincha fast ungeändert, bis ans Ufer des Meeres aber sehr verschieden gefunden. Die Resultate davon hat er in eine krumme Linie gebracht, welche man aber auch, nach de la Lande(Connoissance des mouv. cel. 1765. p. 215.) für die Curve der Fehler halten könnte, die bey den von Bouguer gebrauchten Messungen begangen worden sind.
Daniel Bernoulli(Hydrodynamica, Argent. 1738.
191 iſt=0,1250807, u. ſo ſollte ce=(1209/0,1250807)=9665,8 ſeyn, wofuͤr B. bequemerer Rechnung halber 9666,6 oder (29/30). 10000 angenommen hat. So wird freylich der Fehler immer groͤßer, je tiefer man herabkoͤmmt, und Needham fand die Hoͤhen der Berge uͤber das Meer, wenn er von oben herab rechnete, 63 Toiſen groͤßer, als wenn er von der Meeresflaͤche aus gieng, welches aber auch großentheils davon herruͤhrt, daß er den Barometerſtand am Meere 28 Zoll ſetzt, da ihn B. 28 Zoll 1 Lin. annimmt.
Uebrigens hat Bouguer(Mém. de Paris, 1753. Sur les dilatations de l'air dans l'atmoſphère) zuerſt auf den Begriff von ſpecifiſcher Federkraft der Luft aufmerkſam gemacht. Haͤufige Erfahrungen bewieſen ihm, daß ſich die abſolute Federkraft einer und ebenderſelben Luftmaſſe ſelbſt bey den ſtaͤrkſten Ausbreitungen genau, wie die Dichte, verhielt. Dennoch ward ſeine fuͤr hohe Berge ſo genaue Regel ſchon im untern Theile der Cordelieren fehlerhaft, und noch weniger konnte ſie fuͤr Europa gelten; denn die untere Luft fand ſich immer viel dichter, als ſie der Regel nach ſeyn ſollte. Dies konnte auch nicht Folge der Waͤrme ſeyn, welche unten groͤßer iſt, und die Luft daſelbſt vielmehr ausbreiten und verduͤnnen muß. Er vermuthet daher, daß verſchiedene Luftarten bey gleicher Waͤrme und Dichtigkeit dennoch verſchiednen Widerſtand thun, d. i. verſchiedne ſpecifiſche Federkraft beſitzen moͤchten. Er ſchlaͤgt, dies zu unterſuchen, Verſuche mit dem Pendel uͤber den Widerſtand der Luft vor, hatte auch bereits einen Anfang damit gemacht, und die ſpecifiſche Federkraft zwar von Quito bis auf den Pichincha faſt ungeaͤndert, bis ans Ufer des Meeres aber ſehr verſchieden gefunden. Die Reſultate davon hat er in eine krumme Linie gebracht, welche man aber auch, nach de la Lande(Connoiſſance des mouv. cél. 1765. p. 215.) fuͤr die Curve der Fehler halten koͤnnte, die bey den von Bouguer gebrauchten Meſſungen begangen worden ſind.
Daniel Bernoulli(Hydrodynamica, Argent. 1738.
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Uebrigens hat Bouguer (Mém. de Paris, 1753. Sur les dilatations de l'air dans l'atmoſphère) zuerſt auf den Begriff von ſpecifiſcher Federkraft der Luft aufmerkſam gemacht. Haͤufige Erfahrungen bewieſen ihm, daß ſich die abſolute Federkraft einer und ebenderſelben Luftmaſſe ſelbſt bey den ſtaͤrkſten Ausbreitungen genau, wie die Dichte, verhielt. Dennoch ward ſeine fuͤr hohe Berge ſo genaue Regel ſchon im untern Theile der Cordelieren fehlerhaft, und noch weniger konnte ſie fuͤr Europa gelten; denn die untere Luft fand ſich immer viel dichter, als ſie der Regel nach ſeyn ſollte. Dies konnte auch nicht Folge der Waͤrme ſeyn, welche unten groͤßer iſt, und die Luft daſelbſt vielmehr ausbreiten und verduͤnnen muß. Er vermuthet daher, daß verſchiedene Luftarten bey gleicher Waͤrme und Dichtigkeit dennoch verſchiednen Widerſtand thun, d. i. verſchiedne ſpecifiſche Federkraft beſitzen moͤchten. Er ſchlaͤgt, dies zu unterſuchen, Verſuche mit dem Pendel uͤber den Widerſtand der Luft vor, hatte auch bereits einen Anfang damit gemacht, und die ſpecifiſche Federkraft zwar von Quito bis auf den Pichincha faſt ungeaͤndert, bis ans Ufer des Meeres aber ſehr verſchieden gefunden. Die Reſultate davon hat er in eine krumme Linie gebracht, welche man aber auch, nach de la Lande (Connoiſſance des mouv. cél. 1765. p. 215.) fuͤr die Curve der Fehler halten koͤnnte, die bey den von Bouguer gebrauchten Meſſungen begangen worden ſind.
Daniel Bernoulli (Hydrodynamica, Argent. 1738.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/627>, abgerufen am 26.07.2024.
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