Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Ottonis de Guericke Experimenta nova Magdeburgica de vacuo spatio. Amstelaed. 1672. fol. L. III. cap. 23. 24. 25. Halbmetalle, Semimetalla, Demi-metaux. Diesen Namen führen einige Substanzen, welche alle Eigenschaften der Metalle, als Schwere, Undurchsichtigkeit, Glanz, Unvereinbarkeit mit erdichten Materien u. s. w. nur die Dehnbarkeit ausgenommen besitzen, vom Feuer aber in Dämpfe verwandelt werden -- feuer-unbeständig-undehnbare Metalle. Die neuern Chymisten sehen die sonst sehr gebräuchliche Eintheilung in Metalle und Halbmetalle nicht mehr für wesentlich an, da man jetzt Mittel findet, Substanzen dehnbar zu machen, die sonst zu den Halbmetallen gezählt wurden. Die bis jetzt bekannten Halbmetalle sind der Spießglaskönig, Wismuth, Kobaltkönig, Arsenikkönig, Nickel und Braunsteinkönig. Man s. die Artikel: Spießglas, Wismuth, Kobalt, Arsenik, Nickel. Einige haben das Quecksilber unter die Halbmetalle zählen wollen; es läßt sich aber gefroren unter dem Hammer strecken, und muß daher unter die Metalle gerechnet werden; eben so wie der Zink, den man zu Drathe ziehen und zu Blechen walzen kan, s. Zink. Dagegen ist der Nickel erst von Herrn Cronstedt den vorher bekannten Halbmetallen beygefügt werden. Der Braunstein (Magnesia nigra, s. vitriariorum, Manganese) ist ein ziemlich harter mineralischer Körper von dunkelgrauer, schwärzlicher oder röthlicher Farbe und von streifigtem Gewebe, den man unter dem Namen der Glasseife in den Glashütten braucht, um dem grünen Glase die Farbe zu benehmen. Man hat ihn lange Zeit
Ottonis de Guericke Experimenta nova Magdeburgica de vacuo ſpatio. Amſtelaed. 1672. fol. L. III. cap. 23. 24. 25. Halbmetalle, Semimetalla, Demi-metaux. Dieſen Namen fuͤhren einige Subſtanzen, welche alle Eigenſchaften der Metalle, als Schwere, Undurchſichtigkeit, Glanz, Unvereinbarkeit mit erdichten Materien u. ſ. w. nur die Dehnbarkeit ausgenommen beſitzen, vom Feuer aber in Daͤmpfe verwandelt werden — feuer-unbeſtaͤndig-undehnbare Metalle. Die neuern Chymiſten ſehen die ſonſt ſehr gebraͤuchliche Eintheilung in Metalle und Halbmetalle nicht mehr fuͤr weſentlich an, da man jetzt Mittel findet, Subſtanzen dehnbar zu machen, die ſonſt zu den Halbmetallen gezaͤhlt wurden. Die bis jetzt bekannten Halbmetalle ſind der Spießglaskoͤnig, Wismuth, Kobaltkoͤnig, Arſenikkoͤnig, Nickel und Braunſteinkoͤnig. Man ſ. die Artikel: Spießglas, Wismuth, Kobalt, Arſenik, Nickel. Einige haben das Queckſilber unter die Halbmetalle zaͤhlen wollen; es laͤßt ſich aber gefroren unter dem Hammer ſtrecken, und muß daher unter die Metalle gerechnet werden; eben ſo wie der Zink, den man zu Drathe ziehen und zu Blechen walzen kan, ſ. Zink. Dagegen iſt der Nickel erſt von Herrn Cronſtedt den vorher bekannten Halbmetallen beygefuͤgt werden. Der Braunſtein (Magneſia nigra, ſ. vitriariorum, Manganèſe) iſt ein ziemlich harter mineraliſcher Koͤrper von dunkelgrauer, ſchwaͤrzlicher oder roͤthlicher Farbe und von ſtreifigtem Gewebe, den man unter dem Namen der Glasſeife in den Glashuͤtten braucht, um dem gruͤnen Glaſe die Farbe zu benehmen. Man hat ihn lange Zeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0564" xml:id="P.2.558" n="558"/><lb/> ſind, und auch an ſich einen ſchoͤnen Experimentalbeweis von der Groͤße des Drucks der Atmoſphaͤre abgeben, ſo ſind ſie bis jetzt unter dem Namen der <hi rendition="#b">magdeburgiſchen Halbkugeln</hi> ein Theil der phyſikaliſchen Experimentalgeraͤthſchaft geblieben. Wie man den Verſuch damit bequem einrichte, lehrt <hi rendition="#b">Wolf</hi> (Nuͤtzliche Verſuche, Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> Cap. 5. §. 115 u. f.).</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ottonis de Guericke</hi> Experimenta nova Magdeburgica de vacuo ſpatio. Amſtelaed. 1672. fol. L. III. cap. 23. 24. 25.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Halbmetalle, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Semimetalla</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Demi-metaux</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Dieſen Namen fuͤhren einige Subſtanzen, welche alle Eigenſchaften der Metalle, als Schwere, Undurchſichtigkeit, Glanz, Unvereinbarkeit mit erdichten Materien u. ſ. w. nur die Dehnbarkeit ausgenommen beſitzen, vom Feuer aber in Daͤmpfe verwandelt werden — <hi rendition="#b">feuer-unbeſtaͤndig-undehnbare</hi> Metalle. Die neuern Chymiſten ſehen die ſonſt ſehr gebraͤuchliche Eintheilung in Metalle und Halbmetalle nicht mehr fuͤr weſentlich an, da man jetzt Mittel findet, Subſtanzen dehnbar zu machen, die ſonſt zu den Halbmetallen gezaͤhlt wurden.</p> <p>Die bis jetzt bekannten Halbmetalle ſind der <hi rendition="#b">Spießglaskoͤnig, Wismuth, Kobaltkoͤnig, Arſenikkoͤnig, Nickel</hi> und <hi rendition="#b">Braunſteinkoͤnig.</hi> Man ſ. die Artikel: <hi rendition="#b">Spießglas, Wismuth, Kobalt, Arſenik, Nickel.</hi> Einige haben das Queckſilber unter die Halbmetalle zaͤhlen wollen; es laͤßt ſich aber gefroren unter dem Hammer ſtrecken, und muß daher unter die Metalle gerechnet werden; eben ſo wie der Zink, den man zu Drathe ziehen und zu Blechen walzen kan, <hi rendition="#b">ſ. Zink.</hi> Dagegen iſt der Nickel erſt von Herrn <hi rendition="#b">Cronſtedt</hi> den vorher bekannten Halbmetallen beygefuͤgt werden.</p> <p>Der <hi rendition="#b">Braunſtein</hi> <hi rendition="#aq">(Magneſia nigra, ſ. vitriariorum, <hi rendition="#i">Manganèſe)</hi></hi> iſt ein ziemlich harter mineraliſcher Koͤrper von dunkelgrauer, ſchwaͤrzlicher oder roͤthlicher Farbe und von ſtreifigtem Gewebe, den man unter dem Namen der <hi rendition="#b">Glasſeife</hi> in den Glashuͤtten braucht, um dem gruͤnen Glaſe die Farbe zu benehmen. Man hat ihn lange Zeit<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [558/0564]
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Ottonis de Guericke Experimenta nova Magdeburgica de vacuo ſpatio. Amſtelaed. 1672. fol. L. III. cap. 23. 24. 25.
Halbmetalle, Semimetalla, Demi-metaux.
Dieſen Namen fuͤhren einige Subſtanzen, welche alle Eigenſchaften der Metalle, als Schwere, Undurchſichtigkeit, Glanz, Unvereinbarkeit mit erdichten Materien u. ſ. w. nur die Dehnbarkeit ausgenommen beſitzen, vom Feuer aber in Daͤmpfe verwandelt werden — feuer-unbeſtaͤndig-undehnbare Metalle. Die neuern Chymiſten ſehen die ſonſt ſehr gebraͤuchliche Eintheilung in Metalle und Halbmetalle nicht mehr fuͤr weſentlich an, da man jetzt Mittel findet, Subſtanzen dehnbar zu machen, die ſonſt zu den Halbmetallen gezaͤhlt wurden.
Die bis jetzt bekannten Halbmetalle ſind der Spießglaskoͤnig, Wismuth, Kobaltkoͤnig, Arſenikkoͤnig, Nickel und Braunſteinkoͤnig. Man ſ. die Artikel: Spießglas, Wismuth, Kobalt, Arſenik, Nickel. Einige haben das Queckſilber unter die Halbmetalle zaͤhlen wollen; es laͤßt ſich aber gefroren unter dem Hammer ſtrecken, und muß daher unter die Metalle gerechnet werden; eben ſo wie der Zink, den man zu Drathe ziehen und zu Blechen walzen kan, ſ. Zink. Dagegen iſt der Nickel erſt von Herrn Cronſtedt den vorher bekannten Halbmetallen beygefuͤgt werden.
Der Braunſtein (Magneſia nigra, ſ. vitriariorum, Manganèſe) iſt ein ziemlich harter mineraliſcher Koͤrper von dunkelgrauer, ſchwaͤrzlicher oder roͤthlicher Farbe und von ſtreifigtem Gewebe, den man unter dem Namen der Glasſeife in den Glashuͤtten braucht, um dem gruͤnen Glaſe die Farbe zu benehmen. Man hat ihn lange Zeit
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