Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Genauer geben dies die astronomischen Ephemeriden und Kalender an. In Bode astronomischem Jahrbuche findet man in der dritten Columne der ersten Seite unter der Aufschrift: Mittlere Zeit im wahren Mittage diese Angabe bis auf Zehntel der Secunde für alle Tage des Jahres, z. B. für den 10. Jul. 1786, 12 U. 4 Min. 52, 7 Sec. Auf diese Zeit mußte an selbigem Tage im Augenblicke des Mittags eine Uhr gestellt werden, wenn sie die mittlere Sonnenzeit richtig zeigen sollte. Die Stadtuhren, Zimmer- und Taschenuhren, welche sich, so viel möglich, nach der Sonne oder bürgerlichen Zeit richten sollen, müssen eigentlich jeden Tag entweder nach der Sonne, oder nach einer richtigen astronomischen Uhr (Probiruhr) gestellt werden. Diese letztere zeigt die mittlere Zeit. Wenn also am 10 Jul. 1786 die Probiruhr 12 U. 4 Min. 52, 7 Sec. zeigte, so war dies der Augenblick, in welchem man die zum gemeinen Gebrauch bestimmten Uhren genau auf 12 Uhr stellen mußte. Man sieht hieraus, daß die Tafel der Zeitgleichung auch im gemeinen Leben zum Stellen der Uhren unentbehrlich ist. Bode Erläuterung der Sternkunde I. Theil. §. 184. Glockenspiel, elektrisches Carillon electrique. Eine Verbindung von einigen Metallglöckchen, an welche die Klöppel durch die elektrische Anziehung anschlagen. Die einfachste Einrichtung zeigt Taf. X. Fig. 48. B ist ein messingenes Gehenk, womit man das ganze Geräth an den Conductor einer Maschine hängen kan. Die zwo Glocken C und E hängen an messingnen Ketten; die mittlere D und die kleinen messingnen Klöppel zwischen CD und DE an seidnen Fäden. Aus der Höhlung der Glocke D geht eine messingne Kette hervor, die am Ende F eine seidne Schnur hat. Läßt man diese Kette auf den Tisch fallen, und elektrisirt den Conductor A, so wird das Glockenspiel so lange läuten, als es elektrisirt bleibt.
Genauer geben dies die aſtronomiſchen Ephemeriden und Kalender an. In Bode aſtronomiſchem Jahrbuche findet man in der dritten Columne der erſten Seite unter der Aufſchrift: Mittlere Zeit im wahren Mittage dieſe Angabe bis auf Zehntel der Secunde fuͤr alle Tage des Jahres, z. B. fuͤr den 10. Jul. 1786, 12 U. 4 Min. 52, 7 Sec. Auf dieſe Zeit mußte an ſelbigem Tage im Augenblicke des Mittags eine Uhr geſtellt werden, wenn ſie die mittlere Sonnenzeit richtig zeigen ſollte. Die Stadtuhren, Zimmer- und Taſchenuhren, welche ſich, ſo viel moͤglich, nach der Sonne oder buͤrgerlichen Zeit richten ſollen, muͤſſen eigentlich jeden Tag entweder nach der Sonne, oder nach einer richtigen aſtronomiſchen Uhr (Probiruhr) geſtellt werden. Dieſe letztere zeigt die mittlere Zeit. Wenn alſo am 10 Jul. 1786 die Probiruhr 12 U. 4 Min. 52, 7 Sec. zeigte, ſo war dies der Augenblick, in welchem man die zum gemeinen Gebrauch beſtimmten Uhren genau auf 12 Uhr ſtellen mußte. Man ſieht hieraus, daß die Tafel der Zeitgleichung auch im gemeinen Leben zum Stellen der Uhren unentbehrlich iſt. Bode Erlaͤuterung der Sternkunde I. Theil. §. 184. Glockenſpiel, elektriſches Carillon électrique. Eine Verbindung von einigen Metallgloͤckchen, an welche die Kloͤppel durch die elektriſche Anziehung anſchlagen. Die einfachſte Einrichtung zeigt Taf. X. Fig. 48. B iſt ein meſſingenes Gehenk, womit man das ganze Geraͤth an den Conductor einer Maſchine haͤngen kan. Die zwo Glocken C und E haͤngen an meſſingnen Ketten; die mittlere D und die kleinen meſſingnen Kloͤppel zwiſchen CD und DE an ſeidnen Faͤden. Aus der Hoͤhlung der Glocke D geht eine meſſingne Kette hervor, die am Ende F eine ſeidne Schnur hat. Laͤßt man dieſe Kette auf den Tiſch fallen, und elektriſirt den Conductor A, ſo wird das Glockenſpiel ſo lange laͤuten, als es elektriſirt bleibt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p> <table> <pb facs="#f0515" xml:id="P.2.509" n="509"/><lb/> <row> <cell>Nov.</cell> <cell>7</cell> <cell>11 U.</cell> <cell>44</cell> <cell>Min.</cell> <cell>Dec.</cell> <cell>7</cell> <cell>11 U.</cell> <cell>52</cell> <cell>Min.</cell> </row> <row> <cell/> <cell>17</cell> <cell>11</cell> <cell>45</cell> <cell/> <cell/> <cell>17</cell> <cell>11</cell> <cell>57</cell> <cell/> </row> <row> <cell/> <cell>27</cell> <cell>11</cell> <cell>48</cell> <cell/> <cell/> <cell>27</cell> <cell>12</cell> <cell>2</cell> <cell/> </row> </table> </p> <p>Genauer geben dies die aſtronomiſchen Ephemeriden und Kalender an. In <hi rendition="#b">Bode</hi> aſtronomiſchem Jahrbuche findet man in der dritten Columne der erſten Seite unter der Aufſchrift: <hi rendition="#aq">Mittlere Zeit im wahren Mittage</hi> dieſe Angabe bis auf Zehntel der Secunde fuͤr alle Tage des Jahres, z. B. fuͤr den 10. Jul. 1786, 12 U. 4 Min. 52, 7 Sec. Auf dieſe Zeit mußte an ſelbigem Tage im Augenblicke des Mittags eine Uhr geſtellt werden, wenn ſie die mittlere Sonnenzeit richtig zeigen ſollte.</p> <p>Die Stadtuhren, Zimmer- und Taſchenuhren, welche ſich, ſo viel moͤglich, nach der Sonne oder buͤrgerlichen Zeit richten ſollen, muͤſſen eigentlich jeden Tag entweder nach der Sonne, oder nach einer richtigen aſtronomiſchen Uhr (Probiruhr) geſtellt werden. Dieſe letztere zeigt die mittlere Zeit. Wenn alſo am 10 Jul. 1786 die Probiruhr 12 U. 4 Min. 52, 7 Sec. zeigte, ſo war dies der Augenblick, in welchem man die zum gemeinen Gebrauch beſtimmten Uhren genau auf 12 Uhr ſtellen mußte. Man ſieht hieraus, daß die Tafel der Zeitgleichung auch im gemeinen Leben zum Stellen der Uhren unentbehrlich iſt.</p> <p>Bode Erlaͤuterung der Sternkunde <hi rendition="#aq">I.</hi> Theil. §. 184.</p> </div> <div n="2"> <head>Glockenſpiel, elektriſches</head><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Carillon électrique.</hi></hi> Eine Verbindung von einigen Metallgloͤckchen, an welche die Kloͤppel durch die elektriſche Anziehung anſchlagen. Die einfachſte Einrichtung zeigt Taf. <hi rendition="#aq">X.</hi> Fig. <hi rendition="#aq">48. B</hi> iſt ein meſſingenes Gehenk, womit man das ganze Geraͤth an den Conductor einer Maſchine haͤngen kan. Die zwo Glocken <hi rendition="#aq">C</hi> und <hi rendition="#aq">E</hi> haͤngen an meſſingnen Ketten; die mittlere <hi rendition="#aq">D</hi> und die kleinen meſſingnen Kloͤppel zwiſchen <hi rendition="#aq">CD</hi> und <hi rendition="#aq">DE</hi> an ſeidnen Faͤden. Aus der Hoͤhlung der Glocke <hi rendition="#aq">D</hi> geht eine meſſingne Kette hervor, die am Ende <hi rendition="#aq">F</hi> eine ſeidne Schnur hat. Laͤßt man dieſe Kette auf den Tiſch fallen, und elektriſirt den Conductor <hi rendition="#aq">A,</hi> ſo wird das Glockenſpiel ſo lange laͤuten, als es elektriſirt bleibt.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [509/0515]
Nov. 7 11 U. 44 Min. Dec. 7 11 U. 52 Min.
17 11 45 17 11 57
27 11 48 27 12 2
Genauer geben dies die aſtronomiſchen Ephemeriden und Kalender an. In Bode aſtronomiſchem Jahrbuche findet man in der dritten Columne der erſten Seite unter der Aufſchrift: Mittlere Zeit im wahren Mittage dieſe Angabe bis auf Zehntel der Secunde fuͤr alle Tage des Jahres, z. B. fuͤr den 10. Jul. 1786, 12 U. 4 Min. 52, 7 Sec. Auf dieſe Zeit mußte an ſelbigem Tage im Augenblicke des Mittags eine Uhr geſtellt werden, wenn ſie die mittlere Sonnenzeit richtig zeigen ſollte.
Die Stadtuhren, Zimmer- und Taſchenuhren, welche ſich, ſo viel moͤglich, nach der Sonne oder buͤrgerlichen Zeit richten ſollen, muͤſſen eigentlich jeden Tag entweder nach der Sonne, oder nach einer richtigen aſtronomiſchen Uhr (Probiruhr) geſtellt werden. Dieſe letztere zeigt die mittlere Zeit. Wenn alſo am 10 Jul. 1786 die Probiruhr 12 U. 4 Min. 52, 7 Sec. zeigte, ſo war dies der Augenblick, in welchem man die zum gemeinen Gebrauch beſtimmten Uhren genau auf 12 Uhr ſtellen mußte. Man ſieht hieraus, daß die Tafel der Zeitgleichung auch im gemeinen Leben zum Stellen der Uhren unentbehrlich iſt.
Bode Erlaͤuterung der Sternkunde I. Theil. §. 184.
Glockenſpiel, elektriſches
Carillon électrique. Eine Verbindung von einigen Metallgloͤckchen, an welche die Kloͤppel durch die elektriſche Anziehung anſchlagen. Die einfachſte Einrichtung zeigt Taf. X. Fig. 48. B iſt ein meſſingenes Gehenk, womit man das ganze Geraͤth an den Conductor einer Maſchine haͤngen kan. Die zwo Glocken C und E haͤngen an meſſingnen Ketten; die mittlere D und die kleinen meſſingnen Kloͤppel zwiſchen CD und DE an ſeidnen Faͤden. Aus der Hoͤhlung der Glocke D geht eine meſſingne Kette hervor, die am Ende F eine ſeidne Schnur hat. Laͤßt man dieſe Kette auf den Tiſch fallen, und elektriſirt den Conductor A, ſo wird das Glockenſpiel ſo lange laͤuten, als es elektriſirt bleibt.
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