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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Die deutschen Naturforscher, insbesondere Gordon in Erfurt, verstärkten die Funken noch mehr, und bemühten sich, brennbare Stoffe dadurch zu entzünden. D. Ludolf in Berlin und Winkler in Leipzig waren die ersten, denen es im Jahre 1744 gelang, Weingeist anzubrennen; Gralath in Danzig entzündete den Dampf einer eben verloschenen Kerze, und Bose in Wittenberg den von geschmolzenem Schießpulver. D. Watson wiederholte diese Versuche, und fand, daß die Entzündung auch von statten gehe, wenn eine elektrisirte Person den Weingeist hält, und eine unelektrisirte den Finger daran bringt, d. h. daß negative Funken eben sowohl als positive zünden.

Bald hierauf gab die Entdekung der leidner Flasche den Naturforschern ein Mittel, weit stärkere Wirkungen hervorzubringen, als der Funken der einfachen Elektricität zu thun vermögend ist. Man ist daher auf die Verstärkung desselben nicht mehr so sehr bedacht gewesen. Der Abt Nollet hat verschiedene Spielwerke, die man damit machen kan, z. B. im Dunkeln leuchtende Buchstaben und andere Figuren darzustellen, sehr umständlich beschrieben (Lettres sur l'electricite, To. II. a Paris 1760. 12mo Lettr. 22. p. 274. sq.). Die neuern, größern und besser eingerichteten Maschinen haben inzwischen einfache Funken verschafft, deren Wirkungen der verstärkten Elektricität nicht viel nachgeben.

Priesiley Geschichte der Elektr. durch Krünitz, an mehreren Stellen.

Erxleben Anfangsgr. der Naturl. §. 521--523.

Cavallo Vollst. Abhandl. der Lehre v. der Clektr. Dritte Aufl. S. 7. 34.

Fuß, Schuh, Pes, Pied.

Der Fuß oder Schuh ist das zur Messung gerader Linien angenommene Maaß, aus dessen Zusammensetzungen und Eintheilungen alle übrigen Längenmaaße entspringen. Es soll eigentlich die Länge des Fußes von einem im vollkommensten Verhältnisse gebildeten Manne seyn; das Unbestimmte hierinn aber macht, daß die Fußmaaße fast aller Orten von einander abweichen.


Die deutſchen Naturforſcher, insbeſondere Gordon in Erfurt, verſtaͤrkten die Funken noch mehr, und bemuͤhten ſich, brennbare Stoffe dadurch zu entzuͤnden. D. Ludolf in Berlin und Winkler in Leipzig waren die erſten, denen es im Jahre 1744 gelang, Weingeiſt anzubrennen; Gralath in Danzig entzuͤndete den Dampf einer eben verloſchenen Kerze, und Boſe in Wittenberg den von geſchmolzenem Schießpulver. D. Watſon wiederholte dieſe Verſuche, und fand, daß die Entzuͤndung auch von ſtatten gehe, wenn eine elektriſirte Perſon den Weingeiſt haͤlt, und eine unelektriſirte den Finger daran bringt, d. h. daß negative Funken eben ſowohl als poſitive zuͤnden.

Bald hierauf gab die Entdekung der leidner Flaſche den Naturforſchern ein Mittel, weit ſtaͤrkere Wirkungen hervorzubringen, als der Funken der einfachen Elektricitaͤt zu thun vermoͤgend iſt. Man iſt daher auf die Verſtaͤrkung deſſelben nicht mehr ſo ſehr bedacht geweſen. Der Abt Nollet hat verſchiedene Spielwerke, die man damit machen kan, z. B. im Dunkeln leuchtende Buchſtaben und andere Figuren darzuſtellen, ſehr umſtaͤndlich beſchrieben (Lettres ſur l'electricité, To. II. à Paris 1760. 12mo Lettr. 22. p. 274. ſq.). Die neuern, groͤßern und beſſer eingerichteten Maſchinen haben inzwiſchen einfache Funken verſchafft, deren Wirkungen der verſtaͤrkten Elektricitaͤt nicht viel nachgeben.

Prieſiley Geſchichte der Elektr. durch Kruͤnitz, an mehreren Stellen.

Erxleben Anfangsgr. der Naturl. §. 521—523.

Cavallo Vollſt. Abhandl. der Lehre v. der Clektr. Dritte Aufl. S. 7. 34.

Fuß, Schuh, Pes, Pied.

Der Fuß oder Schuh iſt das zur Meſſung gerader Linien angenommene Maaß, aus deſſen Zuſammenſetzungen und Eintheilungen alle uͤbrigen Laͤngenmaaße entſpringen. Es ſoll eigentlich die Laͤnge des Fußes von einem im vollkommenſten Verhaͤltniſſe gebildeten Manne ſeyn; das Unbeſtimmte hierinn aber macht, daß die Fußmaaße faſt aller Orten von einander abweichen.

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[339/0345] Die deutſchen Naturforſcher, insbeſondere Gordon in Erfurt, verſtaͤrkten die Funken noch mehr, und bemuͤhten ſich, brennbare Stoffe dadurch zu entzuͤnden. D. Ludolf in Berlin und Winkler in Leipzig waren die erſten, denen es im Jahre 1744 gelang, Weingeiſt anzubrennen; Gralath in Danzig entzuͤndete den Dampf einer eben verloſchenen Kerze, und Boſe in Wittenberg den von geſchmolzenem Schießpulver. D. Watſon wiederholte dieſe Verſuche, und fand, daß die Entzuͤndung auch von ſtatten gehe, wenn eine elektriſirte Perſon den Weingeiſt haͤlt, und eine unelektriſirte den Finger daran bringt, d. h. daß negative Funken eben ſowohl als poſitive zuͤnden. Bald hierauf gab die Entdekung der leidner Flaſche den Naturforſchern ein Mittel, weit ſtaͤrkere Wirkungen hervorzubringen, als der Funken der einfachen Elektricitaͤt zu thun vermoͤgend iſt. Man iſt daher auf die Verſtaͤrkung deſſelben nicht mehr ſo ſehr bedacht geweſen. Der Abt Nollet hat verſchiedene Spielwerke, die man damit machen kan, z. B. im Dunkeln leuchtende Buchſtaben und andere Figuren darzuſtellen, ſehr umſtaͤndlich beſchrieben (Lettres ſur l'electricité, To. II. à Paris 1760. 12mo Lettr. 22. p. 274. ſq.). Die neuern, groͤßern und beſſer eingerichteten Maſchinen haben inzwiſchen einfache Funken verſchafft, deren Wirkungen der verſtaͤrkten Elektricitaͤt nicht viel nachgeben. Prieſiley Geſchichte der Elektr. durch Kruͤnitz, an mehreren Stellen. Erxleben Anfangsgr. der Naturl. §. 521—523. Cavallo Vollſt. Abhandl. der Lehre v. der Clektr. Dritte Aufl. S. 7. 34. Fuß, Schuh, Pes, Pied. Der Fuß oder Schuh iſt das zur Meſſung gerader Linien angenommene Maaß, aus deſſen Zuſammenſetzungen und Eintheilungen alle uͤbrigen Laͤngenmaaße entſpringen. Es ſoll eigentlich die Laͤnge des Fußes von einem im vollkommenſten Verhaͤltniſſe gebildeten Manne ſeyn; das Unbeſtimmte hierinn aber macht, daß die Fußmaaße faſt aller Orten von einander abweichen.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/345>, abgerufen am 22.11.2024.