des Schattens zu sehen, an welcher die Eintritte in e geschehen. In B, wenn Iupiter fast um 90° von der Sonne S absteht, und früh um 6 Uhr culminirt, ist dies am merklichsten. Indem die Erde von B nach D läuft, rückt der Schatten allmählich wieder hinter den Körper des Iupiters. In D selbst, wo Iupiter der Sonne entgegen gesetzt ist, und um Mitternacht culminirt, sieht man wiederum weder Eintritte noch Austritte. Kömmt die Erde gegen A, so wird Iupiter Abends sichtbar, und der Schatten zeigt sich linker Hand oder ostwärts vom Iupiter, daß also jetzt blos die Austritte der Monden bey m sichtbar sind. Dies wird am merklichsten in A, wo Iupiter Abends um 6 Uhr culminirt. Läuft endlich die Erde von A bis C, so tritt der Schatten nach und nach wieder hinter den Iupiter, bis um C dieser Planet selbst mit der Sonne zusammen kömmt, und in den Sonnenstralen verschwindet. Also sieht man von der Conjunction bis zur Opposition nur die Eintritte, von dieser bis zu jener nur die Austritte. Dies gilt wenigstens für den ersten und zweyten Iupitersmond. Von dem dritten und vierten aber, welche weiter vom Iupiter abstehen, werden, vornehmlich bey A und B, sowohl die Ein- als Austritte gesehen, und in gewissen Lagen gegen die Ekliptik sieht man dieselben sogar um C und D, wobey der Schatten sowohl, als der Mond, oberhalb oder unterhalb des Iupiters zu stehen scheint.
Da die Verfinsterungen der Iupitersmonden wirkliche Beraubungen des Lichts sind, so müssen sie allen Orten der Erde zu gleicher Zeit und auf gleiche Weise erscheinen, und sind daher, als Merkmale gleichzeitiger Augenblicke, zu Erfindung des Unterschieds der geographischen Längen sehr bequem zu gebrauchen, s Länge, geographische. Man kan sie mit Hülfe des sogenannten Iovilabiums leicht vorher wissen, und dann die nähern Umstände aus den sehr genauen Tafeln des Ritter Wargentin, die sich in der berliner Sammlung astronomischer Tafeln finden, ohne große Mühe berechnen. Zu noch mehrerer Bequemlichkeit der Astronomen sind sie in den astronomischen Ephemeriden und Kalendern schon berechnet angegeben.
des Schattens zu ſehen, an welcher die Eintritte in e geſchehen. In B, wenn Iupiter faſt um 90° von der Sonne S abſteht, und fruͤh um 6 Uhr culminirt, iſt dies am merklichſten. Indem die Erde von B nach D laͤuft, ruͤckt der Schatten allmaͤhlich wieder hinter den Koͤrper des Iupiters. In D ſelbſt, wo Iupiter der Sonne entgegen geſetzt iſt, und um Mitternacht culminirt, ſieht man wiederum weder Eintritte noch Austritte. Koͤmmt die Erde gegen A, ſo wird Iupiter Abends ſichtbar, und der Schatten zeigt ſich linker Hand oder oſtwaͤrts vom Iupiter, daß alſo jetzt blos die Austritte der Monden bey m ſichtbar ſind. Dies wird am merklichſten in A, wo Iupiter Abends um 6 Uhr culminirt. Laͤuft endlich die Erde von A bis C, ſo tritt der Schatten nach und nach wieder hinter den Iupiter, bis um C dieſer Planet ſelbſt mit der Sonne zuſammen koͤmmt, und in den Sonnenſtralen verſchwindet. Alſo ſieht man von der Conjunction bis zur Oppoſition nur die Eintritte, von dieſer bis zu jener nur die Austritte. Dies gilt wenigſtens fuͤr den erſten und zweyten Iupitersmond. Von dem dritten und vierten aber, welche weiter vom Iupiter abſtehen, werden, vornehmlich bey A und B, ſowohl die Ein- als Austritte geſehen, und in gewiſſen Lagen gegen die Ekliptik ſieht man dieſelben ſogar um C und D, wobey der Schatten ſowohl, als der Mond, oberhalb oder unterhalb des Iupiters zu ſtehen ſcheint.
Da die Verfinſterungen der Iupitersmonden wirkliche Beraubungen des Lichts ſind, ſo muͤſſen ſie allen Orten der Erde zu gleicher Zeit und auf gleiche Weiſe erſcheinen, und ſind daher, als Merkmale gleichzeitiger Augenblicke, zu Erfindung des Unterſchieds der geographiſchen Laͤngen ſehr bequem zu gebrauchen, ſ Laͤnge, geographiſche. Man kan ſie mit Huͤlfe des ſogenannten Iovilabiums leicht vorher wiſſen, und dann die naͤhern Umſtaͤnde aus den ſehr genauen Tafeln des Ritter Wargentin, die ſich in der berliner Sammlung aſtronomiſcher Tafeln finden, ohne große Muͤhe berechnen. Zu noch mehrerer Bequemlichkeit der Aſtronomen ſind ſie in den aſtronomiſchen Ephemeriden und Kalendern ſchon berechnet angegeben.
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des Schattens zu ſehen, an welcher die Eintritte in e geſchehen. In B, wenn Iupiter faſt um 90° von der Sonne S abſteht, und fruͤh um 6 Uhr culminirt, iſt dies am merklichſten. Indem die Erde von B nach D laͤuft, ruͤckt der Schatten allmaͤhlich wieder hinter den Koͤrper des Iupiters. In D ſelbſt, wo Iupiter der Sonne entgegen geſetzt iſt, und um Mitternacht culminirt, ſieht man wiederum weder Eintritte noch Austritte. Koͤmmt die Erde gegen A, ſo wird Iupiter Abends ſichtbar, und der Schatten zeigt ſich linker Hand oder oſtwaͤrts vom Iupiter, daß alſo jetzt blos die Austritte der Monden bey m ſichtbar ſind. Dies wird am merklichſten in A, wo Iupiter Abends um 6 Uhr culminirt. Laͤuft endlich die Erde von A bis C, ſo tritt der Schatten nach und nach wieder hinter den Iupiter, bis um C dieſer Planet ſelbſt mit der Sonne zuſammen koͤmmt, und in den Sonnenſtralen verſchwindet. Alſo ſieht man von der Conjunction bis zur Oppoſition nur die Eintritte, von dieſer bis zu jener nur die Austritte. Dies gilt wenigſtens fuͤr den erſten und zweyten Iupitersmond. Von dem dritten und vierten aber, welche weiter vom Iupiter abſtehen, werden, vornehmlich bey A und B, ſowohl die Ein- als Austritte geſehen, und in gewiſſen Lagen gegen die Ekliptik ſieht man dieſelben ſogar um C und D, wobey der Schatten ſowohl, als der Mond, oberhalb oder unterhalb des Iupiters zu ſtehen ſcheint.
Da die Verfinſterungen der Iupitersmonden wirkliche Beraubungen des Lichts ſind, ſo muͤſſen ſie allen Orten der Erde zu gleicher Zeit und auf gleiche Weiſe erſcheinen, und ſind daher, als Merkmale gleichzeitiger Augenblicke, zu Erfindung des Unterſchieds der geographiſchen Laͤngen ſehr bequem zu gebrauchen, ſ Laͤnge, geographiſche. Man kan ſie mit Huͤlfe des ſogenannten Iovilabiums leicht vorher wiſſen, und dann die naͤhern Umſtaͤnde aus den ſehr genauen Tafeln des Ritter Wargentin, die ſich in der berliner Sammlung aſtronomiſcher Tafeln finden, ohne große Muͤhe berechnen. Zu noch mehrerer Bequemlichkeit der Aſtronomen ſind ſie in den aſtronomiſchen Ephemeriden und Kalendern ſchon berechnet angegeben.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/265>, abgerufen am 22.11.2024.
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