Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Musschenbroek Introd. ad Philos. natur. To. II. §. 2541. sqq. Bergmann physik. Beschreibung der Erdkugel durch Röhl. Th. II. §. 131. Sigaud de la Fond. Dict. de physique, art. Globe de Feu. Feuerluft, s. Gas, dephlogistisirtes. Feuermaschine, s. Dampfmaschine. Feuerspeyende Berge, s. Vulkane. Fibern, Fasern, Fibrae, Fibres. So nennt man die feinen cylindrischen oder fadenförmigen Körper, aus welchen verschiedne Theile der Pflanzen und der thierischen Körper zusammengesetzt sind. Aus den Fasern des Hanfs, Leins, der Baumwolle und einiger Baumrinden werden nach gehöriger Zubereitung Fäden gesponnen, und zu Geweben verbraucht. Weit merkwürdiger aber sind die Fibern des thierischen Körpers, vorzüglich diejenigen, aus welchen die Muskeln bestehen, die Muskelfibern, Fleischfasern (fibrae musculares), weil durch sie alle Bewegungen der thierischen Körper hervorgebracht werden, die eine so wichtige Quelle von Bewegung in der Körperwelt ausmachen, s. Bewegung. Man hat, um die Bewegung und Wirkung der Muskeln zu erklären, eine Menge verschiedner Muthmaßungen vorgebracht, von denen einige der vornehmsten bey dem Worte: Muskeln vorgetragen werden sollen. Eine der wahrscheinlichsten ist die, welche den Fleischfasern eine Reizbarkeit (irritabilitatem) beylegt, d. i. ein Vermögen, sich durch jeden mechanischen Reiz zusammenzuziehen. Diese Muthmaßung hat vorzüglich Herr von Haller (Memoires sur la nature sensible et irritable des parties du corps animal, a Lausanne, 1756. To. IV. 12m. ingl. De partibus corp. humani sentientibus et irritabilibus, Sermo I--IV. in Nov. Comm. Gotting. To. I--IV. Man s. auch I. Ge. Zimmermann Diss. de irritabilitate, Gott. 1751. 4.) dadurch wahrscheinlich gemacht, daß die Bewegungen der Muskeln bey einer äußern Reizung selbst
Muſſchenbroek Introd. ad Philoſ. natur. To. II. §. 2541. ſqq. Bergmann phyſik. Beſchreibung der Erdkugel durch Roͤhl. Th. II. §. 131. Sigaud de la Fond. Dict. de phyſique, art. Globe de Feu. Feuerluft, ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes. Feuermaſchine, ſ. Dampfmaſchine. Feuerſpeyende Berge, ſ. Vulkane. Fibern, Faſern, Fibrae, Fibres. So nennt man die feinen cylindriſchen oder fadenfoͤrmigen Koͤrper, aus welchen verſchiedne Theile der Pflanzen und der thieriſchen Koͤrper zuſammengeſetzt ſind. Aus den Faſern des Hanfs, Leins, der Baumwolle und einiger Baumrinden werden nach gehoͤriger Zubereitung Faͤden geſponnen, und zu Geweben verbraucht. Weit merkwuͤrdiger aber ſind die Fibern des thieriſchen Koͤrpers, vorzuͤglich diejenigen, aus welchen die Muſkeln beſtehen, die Muſkelfibern, Fleiſchfaſern (fibrae muſculares), weil durch ſie alle Bewegungen der thieriſchen Koͤrper hervorgebracht werden, die eine ſo wichtige Quelle von Bewegung in der Koͤrperwelt ausmachen, ſ. Bewegung. Man hat, um die Bewegung und Wirkung der Muſkeln zu erklaͤren, eine Menge verſchiedner Muthmaßungen vorgebracht, von denen einige der vornehmſten bey dem Worte: Muſkeln vorgetragen werden ſollen. Eine der wahrſcheinlichſten iſt die, welche den Fleiſchfaſern eine Reizbarkeit (irritabilitatem) beylegt, d. i. ein Vermoͤgen, ſich durch jeden mechaniſchen Reiz zuſammenzuziehen. Dieſe Muthmaßung hat vorzuͤglich Herr von Haller (Mémoires ſur la nature ſenſible et irritable des parties du corps animal, à Lauſanne, 1756. To. IV. 12m. ingl. De partibus corp. humani ſentientibus et irritabilibus, Sermo I—IV. in Nov. Comm. Gotting. To. I—IV. Man ſ. auch I. Ge. Zimmermann Diſſ. de irritabilitate, Gott. 1751. 4.) dadurch wahrſcheinlich gemacht, daß die Bewegungen der Muſkeln bey einer aͤußern Reizung ſelbſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0245" xml:id="P.2.239" n="239"/><lb/> dieſen Erſcheinungen haben? <hi rendition="#b">Von Herbert</hi> <hi rendition="#aq">(De aëre fluidisque ad aëris genus pertinentibus. Vienn. 1779. 8.)</hi> haͤlt dieſes fuͤr ganz entſchieden.</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Muſſchenbroek</hi> Introd. ad Philoſ. natur. To. II. §. 2541. ſqq.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">Bergmann</hi> phyſik. Beſchreibung der Erdkugel durch Roͤhl. Th. <hi rendition="#aq">II. §. 131.</hi></p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sigaud de la Fond.</hi> Dict. de phyſique, art. <hi rendition="#i">Globe de Feu.</hi></hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Feuerluft, ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Feuermaſchine, ſ. Dampfmaſchine.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Feuerſpeyende Berge, ſ. Vulkane.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Fibern, Faſern, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Fibrae</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Fibres</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>So nennt man die feinen cylindriſchen oder fadenfoͤrmigen Koͤrper, aus welchen verſchiedne Theile der Pflanzen und der thieriſchen Koͤrper zuſammengeſetzt ſind. Aus den Faſern des Hanfs, Leins, der Baumwolle und einiger Baumrinden werden nach gehoͤriger Zubereitung Faͤden geſponnen, und zu Geweben verbraucht. Weit merkwuͤrdiger aber ſind die Fibern des thieriſchen Koͤrpers, vorzuͤglich diejenigen, aus welchen die Muſkeln beſtehen, die <hi rendition="#b">Muſkelfibern, Fleiſchfaſern</hi> <hi rendition="#aq">(fibrae muſculares),</hi> weil durch ſie alle Bewegungen der thieriſchen Koͤrper hervorgebracht werden, die eine ſo wichtige Quelle von Bewegung in der Koͤrperwelt ausmachen, <hi rendition="#b">ſ. Bewegung.</hi></p> <p>Man hat, um die Bewegung und Wirkung der Muſkeln zu erklaͤren, eine Menge verſchiedner Muthmaßungen vorgebracht, von denen einige der vornehmſten bey dem Worte: <hi rendition="#b">Muſkeln</hi> vorgetragen werden ſollen. Eine der wahrſcheinlichſten iſt die, welche den Fleiſchfaſern eine <hi rendition="#b">Reizbarkeit</hi> <hi rendition="#aq">(irritabilitatem)</hi> beylegt, d. i. ein Vermoͤgen, ſich durch jeden mechaniſchen Reiz zuſammenzuziehen. Dieſe Muthmaßung hat vorzuͤglich Herr <hi rendition="#b">von Haller</hi> <hi rendition="#aq">(Mémoires ſur la nature ſenſible et irritable des parties du corps animal, à Lauſanne, 1756. To. IV. 12m.</hi> ingl. <hi rendition="#aq">De partibus corp. humani ſentientibus et irritabilibus, Sermo I—IV. in Nov. Comm. Gotting. To. I—IV.</hi> Man ſ. auch <hi rendition="#aq">I. Ge. <hi rendition="#i">Zimmermann</hi> Diſſ. de irritabilitate, Gott. 1751. 4.)</hi> dadurch wahrſcheinlich gemacht, daß die Bewegungen der Muſkeln bey einer aͤußern Reizung ſelbſt<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [239/0245]
dieſen Erſcheinungen haben? Von Herbert (De aëre fluidisque ad aëris genus pertinentibus. Vienn. 1779. 8.) haͤlt dieſes fuͤr ganz entſchieden.
Muſſchenbroek Introd. ad Philoſ. natur. To. II. §. 2541. ſqq.
Bergmann phyſik. Beſchreibung der Erdkugel durch Roͤhl. Th. II. §. 131.
Sigaud de la Fond. Dict. de phyſique, art. Globe de Feu.
Feuerluft, ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes.
Feuermaſchine, ſ. Dampfmaſchine.
Feuerſpeyende Berge, ſ. Vulkane.
Fibern, Faſern, Fibrae, Fibres.
So nennt man die feinen cylindriſchen oder fadenfoͤrmigen Koͤrper, aus welchen verſchiedne Theile der Pflanzen und der thieriſchen Koͤrper zuſammengeſetzt ſind. Aus den Faſern des Hanfs, Leins, der Baumwolle und einiger Baumrinden werden nach gehoͤriger Zubereitung Faͤden geſponnen, und zu Geweben verbraucht. Weit merkwuͤrdiger aber ſind die Fibern des thieriſchen Koͤrpers, vorzuͤglich diejenigen, aus welchen die Muſkeln beſtehen, die Muſkelfibern, Fleiſchfaſern (fibrae muſculares), weil durch ſie alle Bewegungen der thieriſchen Koͤrper hervorgebracht werden, die eine ſo wichtige Quelle von Bewegung in der Koͤrperwelt ausmachen, ſ. Bewegung.
Man hat, um die Bewegung und Wirkung der Muſkeln zu erklaͤren, eine Menge verſchiedner Muthmaßungen vorgebracht, von denen einige der vornehmſten bey dem Worte: Muſkeln vorgetragen werden ſollen. Eine der wahrſcheinlichſten iſt die, welche den Fleiſchfaſern eine Reizbarkeit (irritabilitatem) beylegt, d. i. ein Vermoͤgen, ſich durch jeden mechaniſchen Reiz zuſammenzuziehen. Dieſe Muthmaßung hat vorzuͤglich Herr von Haller (Mémoires ſur la nature ſenſible et irritable des parties du corps animal, à Lauſanne, 1756. To. IV. 12m. ingl. De partibus corp. humani ſentientibus et irritabilibus, Sermo I—IV. in Nov. Comm. Gotting. To. I—IV. Man ſ. auch I. Ge. Zimmermann Diſſ. de irritabilitate, Gott. 1751. 4.) dadurch wahrſcheinlich gemacht, daß die Bewegungen der Muſkeln bey einer aͤußern Reizung ſelbſt
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