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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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ist es, daß unter den 60--70 ersten Seefahrern weit mehr, als zween, verunglückt seyn mögen. Auch haben nachher angestellte Luftreisen schon bewiesen, daß dieser unglückliche Fall die Fortsetzung der aerostatischen Versuche nicht hemmen werde.

Welche Vortheile diese Erfindung in Zukunft gewähren könnte, kan sich Jeder, auch mit nur mäßig lebhafter Einbildungskraft, selbst vorstellen; für die Physik werden genauere Untersuchungen über den Zustand der Atmosphäre, über Wolken, Entstehung des Regens und der Meteore überhaupt, über die Stralenbrechung, Abnahme der Schwere, Fortpflanzung des Schalls, Elektricität der Atmosphäre rc. die wichtigsten seyn. Zur Untersuchung der atmosphärischen Elektricität sind kleinere Aerostaten mit brennbarer Luft, schon mit großem Vortheil, statt der bisher gewöhnlichen Drachen gebraucht worden.

Description des experiences de la machine aerostatique, par M. Faujas de St. Fond. Paris 1783. 8. Premiere suite de la description des exp. etc. Paris 1784. 8. Beschreibung der Versuche mit den aerostatischen Maschinen von Faujas de St. Fond. Leipzig 1784. 8. Fortgesetzte Beschreibung rc. mit einem Nachtrage der neusten Versuche. Leipzig, 1785. 8.

Montgolfiersche Luftkörper von F. L. Ehrmann. Straßburg 1784. 8. Geschichte der Aerostatik, historisch, physisch und mathematisch ausgeführt (von Kramp.) Erster Theil Straßburg 1784. Zweiter Th. eb. 1785. 8. Tib. Cavallo Geschichte und Praxis der Aerostatik., a. d. Engl. Leipzig 1785. 8.

Aerostatik, Aerostatica, Aerostatique.

Dieser Name gebührt eigentlich der Lehre vom Gleichgewicht der Luft, sowohl für sich, als mit andern Körpern, ist auch in dieser Bedeutung sehr richtig schon von Leupold (Theatr. aerostat.) und neuerlich von Herrn Karsten (Lehrbegrif der gesammten Mathematik. III. Th. Greifswald 1769. 8.) gebraucht worden. Er bezeichnet auf diese Art einen grossen Theil der Aerometrie, welche sich in Aerostatik, Pnevmatik und Aerodynamik abtheilen läßt, s. Aerometrie. Seit der Entdeckung der Luftbälle haben einige angefangen, den Namen der Aerostatik in eingeschränkterm Sinne bloß


iſt es, daß unter den 60—70 erſten Seefahrern weit mehr, als zween, verungluͤckt ſeyn moͤgen. Auch haben nachher angeſtellte Luftreiſen ſchon bewieſen, daß dieſer ungluͤckliche Fall die Fortſetzung der aeroſtatiſchen Verſuche nicht hemmen werde.

Welche Vortheile dieſe Erfindung in Zukunft gewaͤhren koͤnnte, kan ſich Jeder, auch mit nur maͤßig lebhafter Einbildungskraft, ſelbſt vorſtellen; fuͤr die Phyſik werden genauere Unterſuchungen uͤber den Zuſtand der Atmoſphaͤre, uͤber Wolken, Entſtehung des Regens und der Meteore uͤberhaupt, uͤber die Stralenbrechung, Abnahme der Schwere, Fortpflanzung des Schalls, Elektricitaͤt der Atmoſphaͤre rc. die wichtigſten ſeyn. Zur Unterſuchung der atmoſphaͤriſchen Elektricitaͤt ſind kleinere Aeroſtaten mit brennbarer Luft, ſchon mit großem Vortheil, ſtatt der bisher gewoͤhnlichen Drachen gebraucht worden.

Deſcription des experiences de la machine aëroſtatique, par M. Faujas de St. Fond. Paris 1783. 8. Premiere ſuite de la deſcription des exp. etc. Paris 1784. 8. Beſchreibung der Verſuche mit den aeroſtatiſchen Maſchinen von Faujas de St. Fond. Leipzig 1784. 8. Fortgeſetzte Beſchreibung rc. mit einem Nachtrage der neuſten Verſuche. Leipzig, 1785. 8.

Montgolfierſche Luftkoͤrper von F. L. Ehrmann. Straßburg 1784. 8. Geſchichte der Aeroſtatik, hiſtoriſch, phyſiſch und mathematiſch ausgefuͤhrt (von Kramp.) Erſter Theil Straßburg 1784. Zweiter Th. eb. 1785. 8. Tib. Cavallo Geſchichte und Praxis der Aeroſtatik., a. d. Engl. Leipzig 1785. 8.

Aeroſtatik, Aëroſtatica, Aëroſtatique.

Dieſer Name gebuͤhrt eigentlich der Lehre vom Gleichgewicht der Luft, ſowohl fuͤr ſich, als mit andern Koͤrpern, iſt auch in dieſer Bedeutung ſehr richtig ſchon von Leupold (Theatr. aëroſtat.) und neuerlich von Herrn Karſten (Lehrbegrif der geſammten Mathematik. III. Th. Greifswald 1769. 8.) gebraucht worden. Er bezeichnet auf dieſe Art einen groſſen Theil der Aerometrie, welche ſich in Aeroſtatik, Pnevmatik und Aerodynamik abtheilen laͤßt, ſ. Aerometrie. Seit der Entdeckung der Luftbaͤlle haben einige angefangen, den Namen der Aeroſtatik in eingeſchraͤnkterm Sinne bloß

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[81/0095] iſt es, daß unter den 60—70 erſten Seefahrern weit mehr, als zween, verungluͤckt ſeyn moͤgen. Auch haben nachher angeſtellte Luftreiſen ſchon bewieſen, daß dieſer ungluͤckliche Fall die Fortſetzung der aeroſtatiſchen Verſuche nicht hemmen werde. Welche Vortheile dieſe Erfindung in Zukunft gewaͤhren koͤnnte, kan ſich Jeder, auch mit nur maͤßig lebhafter Einbildungskraft, ſelbſt vorſtellen; fuͤr die Phyſik werden genauere Unterſuchungen uͤber den Zuſtand der Atmoſphaͤre, uͤber Wolken, Entſtehung des Regens und der Meteore uͤberhaupt, uͤber die Stralenbrechung, Abnahme der Schwere, Fortpflanzung des Schalls, Elektricitaͤt der Atmoſphaͤre rc. die wichtigſten ſeyn. Zur Unterſuchung der atmoſphaͤriſchen Elektricitaͤt ſind kleinere Aeroſtaten mit brennbarer Luft, ſchon mit großem Vortheil, ſtatt der bisher gewoͤhnlichen Drachen gebraucht worden. Deſcription des experiences de la machine aëroſtatique, par M. Faujas de St. Fond. Paris 1783. 8. Premiere ſuite de la deſcription des exp. etc. Paris 1784. 8. Beſchreibung der Verſuche mit den aeroſtatiſchen Maſchinen von Faujas de St. Fond. Leipzig 1784. 8. Fortgeſetzte Beſchreibung rc. mit einem Nachtrage der neuſten Verſuche. Leipzig, 1785. 8. Montgolfierſche Luftkoͤrper von F. L. Ehrmann. Straßburg 1784. 8. Geſchichte der Aeroſtatik, hiſtoriſch, phyſiſch und mathematiſch ausgefuͤhrt (von Kramp.) Erſter Theil Straßburg 1784. Zweiter Th. eb. 1785. 8. Tib. Cavallo Geſchichte und Praxis der Aeroſtatik., a. d. Engl. Leipzig 1785. 8. Aeroſtatik, Aëroſtatica, Aëroſtatique. Dieſer Name gebuͤhrt eigentlich der Lehre vom Gleichgewicht der Luft, ſowohl fuͤr ſich, als mit andern Koͤrpern, iſt auch in dieſer Bedeutung ſehr richtig ſchon von Leupold (Theatr. aëroſtat.) und neuerlich von Herrn Karſten (Lehrbegrif der geſammten Mathematik. III. Th. Greifswald 1769. 8.) gebraucht worden. Er bezeichnet auf dieſe Art einen groſſen Theil der Aerometrie, welche ſich in Aeroſtatik, Pnevmatik und Aerodynamik abtheilen laͤßt, ſ. Aerometrie. Seit der Entdeckung der Luftbaͤlle haben einige angefangen, den Namen der Aeroſtatik in eingeſchraͤnkterm Sinne bloß

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/95>, abgerufen am 24.11.2024.