Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
"An der vordern Seite des Kissens gegen den Zulei"ter hin ist ein Streif Wachstaffet h befestigt, der über "einen Theil der Trommel hinreicht, um das Ausströmen "der elektrischen Materie nach den entgegengesetzt elektri"schen Theilen der Trommel zu verhindern. "In einiger Entfernung unter der Trommel ist auf "dem Gestell ein Bret befestiget, auf welches ein Kohlen"becken i gestellt werden kan, um der Trommel im Som"mer die nöthige Wärme und Trockenheit zu geben (Man "kan die Kohlen mit Asche bedecken, oder ein Blech dar"über legen, damit die Hitze die Trommel nicht beschädige). "Im Winter fällt dieser Zusatz weg, weil zur stärksten "Wirkung schon hinreichend ist, die Maschine in die Nähe "eines Ofens oder Camins zu bringen. "Die Kette k am Halse der Kugel dient sowohl die "elektrische Materie abzuleiten, da das Kissen isolirt ist, "oder wenn sie mit einem isolirten Körper verbunden wird, "die entgegengesetzte Elektricität zu erhalten. "Der metallne Conductor, Fig. 117. ist mit dem "Zuleiter o verbunden, und steht auf einer starken Glas"röhre p. Die Kette l ist nöthig, die Elektricität weiter "zu führen, oder wenn ein Conductor mit dem Kissen ver"bunden ist, die Materie zuzuleiten." Herr Donndorf (Lehre v. d. Elektr. Th. I. S. 26.) beschreibt diese Maschine unter dem Namen des Lichtenbergischen Luftelektrophors (der ihr gar nicht schicklich zukömmt) in einer etwas veränderten Gestalt, die ihr Herr Stegmann in Cassel (jetzt in Marburg) gegeben hat. Sie ist dadurch nur vertheuert, ohne mehr zu leisten. Hr. Stegmann verfertigt sie für 20 Thaler, da man sie in ihrer ursprünglichen schönen Simplicität für 7 bis 9 Thaler haben kan.
”An der vordern Seite des Kiſſens gegen den Zulei”ter hin iſt ein Streif Wachstaffet h befeſtigt, der uͤber ”einen Theil der Trommel hinreicht, um das Ausſtroͤmen ”der elektriſchen Materie nach den entgegengeſetzt elektri”ſchen Theilen der Trommel zu verhindern. ”In einiger Entfernung unter der Trommel iſt auf ”dem Geſtell ein Bret befeſtiget, auf welches ein Kohlen”becken i geſtellt werden kan, um der Trommel im Som”mer die noͤthige Waͤrme und Trockenheit zu geben (Man ”kan die Kohlen mit Aſche bedecken, oder ein Blech dar”uͤber legen, damit die Hitze die Trommel nicht beſchaͤdige). ”Im Winter faͤllt dieſer Zuſatz weg, weil zur ſtaͤrkſten ”Wirkung ſchon hinreichend iſt, die Maſchine in die Naͤhe ”eines Ofens oder Camins zu bringen. ”Die Kette k am Halſe der Kugel dient ſowohl die ”elektriſche Materie abzuleiten, da das Kiſſen iſolirt iſt, ”oder wenn ſie mit einem iſolirten Koͤrper verbunden wird, ”die entgegengeſetzte Elektricitaͤt zu erhalten. ”Der metallne Conductor, Fig. 117. iſt mit dem ”Zuleiter o verbunden, und ſteht auf einer ſtarken Glas”roͤhre p. Die Kette l iſt noͤthig, die Elektricitaͤt weiter ”zu fuͤhren, oder wenn ein Conductor mit dem Kiſſen ver”bunden iſt, die Materie zuzuleiten.“ Herr Donndorf (Lehre v. d. Elektr. Th. I. S. 26.) beſchreibt dieſe Maſchine unter dem Namen des Lichtenbergiſchen Luftelektrophors (der ihr gar nicht ſchicklich zukoͤmmt) in einer etwas veraͤnderten Geſtalt, die ihr Herr Stegmann in Caſſel (jetzt in Marburg) gegeben hat. Sie iſt dadurch nur vertheuert, ohne mehr zu leiſten. Hr. Stegmann verfertigt ſie fuͤr 20 Thaler, da man ſie in ihrer urſpruͤnglichen ſchoͤnen Simplicitaͤt fuͤr 7 bis 9 Thaler haben kan. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0816" xml:id="P.1.802" n="802"/><lb/> ”geht mitten durch die Roͤhre oder den Stab ein ſtarker me”tallner Drath bis zu der oben befindlichen metallenen Ku”gel <hi rendition="#aq">g.</hi> Dieſe Zurichtung dient dazu, das Kiſſen zu iſo”liren, um da durch die entgegengeſetzte Elektricitaͤt zu er”langen.</p> <p>”An der vordern Seite des Kiſſens gegen den Zulei”ter hin iſt ein Streif Wachstaffet <hi rendition="#aq">h</hi> befeſtigt, der uͤber ”einen Theil der Trommel hinreicht, um das Ausſtroͤmen ”der elektriſchen Materie nach den entgegengeſetzt elektri”ſchen Theilen der Trommel zu verhindern.</p> <p>”In einiger Entfernung unter der Trommel iſt auf ”dem Geſtell ein Bret befeſtiget, auf welches ein Kohlen”becken <hi rendition="#aq">i</hi> geſtellt werden kan, um der Trommel im Som”mer die noͤthige Waͤrme und Trockenheit zu geben (Man ”kan die Kohlen mit Aſche bedecken, oder ein Blech dar”uͤber legen, damit die Hitze die Trommel nicht beſchaͤdige). ”Im Winter faͤllt dieſer Zuſatz weg, weil zur ſtaͤrkſten ”Wirkung ſchon hinreichend iſt, die Maſchine in die Naͤhe ”eines Ofens oder Camins zu bringen.</p> <p>”Die Kette <hi rendition="#aq">k</hi> am Halſe der Kugel dient ſowohl die ”elektriſche Materie abzuleiten, da das Kiſſen iſolirt iſt, ”oder wenn ſie mit einem iſolirten Koͤrper verbunden wird, ”die entgegengeſetzte Elektricitaͤt zu erhalten.</p> <p>”Der metallne Conductor, Fig. 117. iſt mit dem ”Zuleiter <hi rendition="#aq">o</hi> verbunden, und ſteht auf einer ſtarken Glas”roͤhre <hi rendition="#aq">p.</hi> Die Kette <hi rendition="#aq">l</hi> iſt noͤthig, die Elektricitaͤt weiter ”zu fuͤhren, oder wenn ein Conductor mit dem Kiſſen ver”bunden iſt, die Materie zuzuleiten.“</p> <p>Herr <hi rendition="#b">Donndorf</hi> (Lehre v. d. Elektr. Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 26.) beſchreibt dieſe Maſchine unter dem Namen des Lichtenbergiſchen <hi rendition="#b">Luftelektrophors</hi> (der ihr gar nicht ſchicklich zukoͤmmt) in einer etwas veraͤnderten Geſtalt, die ihr Herr <hi rendition="#b">Stegmann</hi> in Caſſel (jetzt in Marburg) gegeben hat. Sie iſt dadurch nur vertheuert, ohne mehr zu leiſten. Hr. Stegmann verfertigt ſie fuͤr 20 Thaler, da man ſie in ihrer urſpruͤnglichen ſchoͤnen Simplicitaͤt fuͤr 7 bis 9 Thaler haben kan.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [802/0816]
”geht mitten durch die Roͤhre oder den Stab ein ſtarker me”tallner Drath bis zu der oben befindlichen metallenen Ku”gel g. Dieſe Zurichtung dient dazu, das Kiſſen zu iſo”liren, um da durch die entgegengeſetzte Elektricitaͤt zu er”langen.
”An der vordern Seite des Kiſſens gegen den Zulei”ter hin iſt ein Streif Wachstaffet h befeſtigt, der uͤber ”einen Theil der Trommel hinreicht, um das Ausſtroͤmen ”der elektriſchen Materie nach den entgegengeſetzt elektri”ſchen Theilen der Trommel zu verhindern.
”In einiger Entfernung unter der Trommel iſt auf ”dem Geſtell ein Bret befeſtiget, auf welches ein Kohlen”becken i geſtellt werden kan, um der Trommel im Som”mer die noͤthige Waͤrme und Trockenheit zu geben (Man ”kan die Kohlen mit Aſche bedecken, oder ein Blech dar”uͤber legen, damit die Hitze die Trommel nicht beſchaͤdige). ”Im Winter faͤllt dieſer Zuſatz weg, weil zur ſtaͤrkſten ”Wirkung ſchon hinreichend iſt, die Maſchine in die Naͤhe ”eines Ofens oder Camins zu bringen.
”Die Kette k am Halſe der Kugel dient ſowohl die ”elektriſche Materie abzuleiten, da das Kiſſen iſolirt iſt, ”oder wenn ſie mit einem iſolirten Koͤrper verbunden wird, ”die entgegengeſetzte Elektricitaͤt zu erhalten.
”Der metallne Conductor, Fig. 117. iſt mit dem ”Zuleiter o verbunden, und ſteht auf einer ſtarken Glas”roͤhre p. Die Kette l iſt noͤthig, die Elektricitaͤt weiter ”zu fuͤhren, oder wenn ein Conductor mit dem Kiſſen ver”bunden iſt, die Materie zuzuleiten.“
Herr Donndorf (Lehre v. d. Elektr. Th. I. S. 26.) beſchreibt dieſe Maſchine unter dem Namen des Lichtenbergiſchen Luftelektrophors (der ihr gar nicht ſchicklich zukoͤmmt) in einer etwas veraͤnderten Geſtalt, die ihr Herr Stegmann in Caſſel (jetzt in Marburg) gegeben hat. Sie iſt dadurch nur vertheuert, ohne mehr zu leiſten. Hr. Stegmann verfertigt ſie fuͤr 20 Thaler, da man ſie in ihrer urſpruͤnglichen ſchoͤnen Simplicitaͤt fuͤr 7 bis 9 Thaler haben kan.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |