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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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werden, weil sich sonst zu viel Feuchtigkeit daran legt. Sie hat einen hölzernen Fuß, der sich in einem Falze im Fußbrete verschieben, und durch eine Schraube feststellen läßt, damit man das Kissen nach Gefallen stärker oder weniger an den Cylinder andrücken könne. So ist das Kissen isolirt; will man aber die Isolirung aufheben, so hängt man an das Leder desselben eine Kette mit einem Häkchen an, und läßt dieselbe auf den Boden herabfallen.

Der erste Leiter ist von Messingblech, und ruht auf zwoen mit Siegellak überzognen Glassäulen, die mit messingnen Füßen in ein Fußbret befestigt sind. Er saugt die Elektricität durch die Spitzen des Kammes oder Collectors L ein, welche etwa einen halben Zoll von der Oberfläche des Cylinders abgerückt werden.

Wenn der Handgrif des Rades E gedrehet wird (dies muß aber, wenn ein Leder am Kissen ist, welches dadurch angeklemmet werden soll, jederzeit nach der Richtung a, b, c, geschehen), so erhält der erste Leiter +E. Verlangt man aber --E, so wird die Kette vom Kissen abgenommen, und an den ersten Leiter gehangen, welcher nun aus der Erde --E zuführen, und +E ableiten soll. So ist das Kissen isolirt, und erhält beym Umdrehen --E. Verbindet man nun mit demselben einen andern isolirten Leiter, der dem ersten völlig ähnlich ist, so wird auch dieser --E erhalten.

Unter allen englischen Künstlern hat sich keiner so verdient um die Verbesserung der Maschinen mit Glascylindern gemacht, als Nairne, von welchem auch eigentlich die von Cavallo beschriebene Einrichtung herrührt. Diejenige Maschine, welche er (Phil. Trans. 1773.) für den Großherzog von Toscana verfertiget hat, ist der von Cavallo beschriebenen im Wesentlichen ganz gleich; nur besteht ihr Leiter nicht aus Messingblech, sondern aus einem mit Zinnfolie überlegten hölzernen Cylinder, der auch gegen den Glascylinder zu nicht einen Kamm mit mehreren Spitzen, sondern nur eine einzige Spitze hat.

Adams (Versuch über die Elektr. S. 14 u. f.) beschreibt zwo Maschinen, die beyde mit einander übereinkommen,


werden, weil ſich ſonſt zu viel Feuchtigkeit daran legt. Sie hat einen hoͤlzernen Fuß, der ſich in einem Falze im Fußbrete verſchieben, und durch eine Schraube feſtſtellen laͤßt, damit man das Kiſſen nach Gefallen ſtaͤrker oder weniger an den Cylinder andruͤcken koͤnne. So iſt das Kiſſen iſolirt; will man aber die Iſolirung aufheben, ſo haͤngt man an das Leder deſſelben eine Kette mit einem Haͤkchen an, und laͤßt dieſelbe auf den Boden herabfallen.

Der erſte Leiter iſt von Meſſingblech, und ruht auf zwoen mit Siegellak uͤberzognen Glasſaͤulen, die mit meſſingnen Fuͤßen in ein Fußbret befeſtigt ſind. Er ſaugt die Elektricitaͤt durch die Spitzen des Kammes oder Collectors L ein, welche etwa einen halben Zoll von der Oberflaͤche des Cylinders abgeruͤckt werden.

Wenn der Handgrif des Rades E gedrehet wird (dies muß aber, wenn ein Leder am Kiſſen iſt, welches dadurch angeklemmet werden ſoll, jederzeit nach der Richtung a, b, c, geſchehen), ſo erhaͤlt der erſte Leiter +E. Verlangt man aber —E, ſo wird die Kette vom Kiſſen abgenommen, und an den erſten Leiter gehangen, welcher nun aus der Erde —E zufuͤhren, und +E ableiten ſoll. So iſt das Kiſſen iſolirt, und erhaͤlt beym Umdrehen —E. Verbindet man nun mit demſelben einen andern iſolirten Leiter, der dem erſten voͤllig aͤhnlich iſt, ſo wird auch dieſer —E erhalten.

Unter allen engliſchen Kuͤnſtlern hat ſich keiner ſo verdient um die Verbeſſerung der Maſchinen mit Glascylindern gemacht, als Nairne, von welchem auch eigentlich die von Cavallo beſchriebene Einrichtung herruͤhrt. Diejenige Maſchine, welche er (Phil. Trans. 1773.) fuͤr den Großherzog von Toſcana verfertiget hat, iſt der von Cavallo beſchriebenen im Weſentlichen ganz gleich; nur beſteht ihr Leiter nicht aus Meſſingblech, ſondern aus einem mit Zinnfolie uͤberlegten hoͤlzernen Cylinder, der auch gegen den Glascylinder zu nicht einen Kamm mit mehreren Spitzen, ſondern nur eine einzige Spitze hat.

Adams (Verſuch uͤber die Elektr. S. 14 u. f.) beſchreibt zwo Maſchinen, die beyde mit einander uͤbereinkommen,

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[790/0804] werden, weil ſich ſonſt zu viel Feuchtigkeit daran legt. Sie hat einen hoͤlzernen Fuß, der ſich in einem Falze im Fußbrete verſchieben, und durch eine Schraube feſtſtellen laͤßt, damit man das Kiſſen nach Gefallen ſtaͤrker oder weniger an den Cylinder andruͤcken koͤnne. So iſt das Kiſſen iſolirt; will man aber die Iſolirung aufheben, ſo haͤngt man an das Leder deſſelben eine Kette mit einem Haͤkchen an, und laͤßt dieſelbe auf den Boden herabfallen. Der erſte Leiter iſt von Meſſingblech, und ruht auf zwoen mit Siegellak uͤberzognen Glasſaͤulen, die mit meſſingnen Fuͤßen in ein Fußbret befeſtigt ſind. Er ſaugt die Elektricitaͤt durch die Spitzen des Kammes oder Collectors L ein, welche etwa einen halben Zoll von der Oberflaͤche des Cylinders abgeruͤckt werden. Wenn der Handgrif des Rades E gedrehet wird (dies muß aber, wenn ein Leder am Kiſſen iſt, welches dadurch angeklemmet werden ſoll, jederzeit nach der Richtung a, b, c, geſchehen), ſo erhaͤlt der erſte Leiter +E. Verlangt man aber —E, ſo wird die Kette vom Kiſſen abgenommen, und an den erſten Leiter gehangen, welcher nun aus der Erde —E zufuͤhren, und +E ableiten ſoll. So iſt das Kiſſen iſolirt, und erhaͤlt beym Umdrehen —E. Verbindet man nun mit demſelben einen andern iſolirten Leiter, der dem erſten voͤllig aͤhnlich iſt, ſo wird auch dieſer —E erhalten. Unter allen engliſchen Kuͤnſtlern hat ſich keiner ſo verdient um die Verbeſſerung der Maſchinen mit Glascylindern gemacht, als Nairne, von welchem auch eigentlich die von Cavallo beſchriebene Einrichtung herruͤhrt. Diejenige Maſchine, welche er (Phil. Trans. 1773.) fuͤr den Großherzog von Toſcana verfertiget hat, iſt der von Cavallo beſchriebenen im Weſentlichen ganz gleich; nur beſteht ihr Leiter nicht aus Meſſingblech, ſondern aus einem mit Zinnfolie uͤberlegten hoͤlzernen Cylinder, der auch gegen den Glascylinder zu nicht einen Kamm mit mehreren Spitzen, ſondern nur eine einzige Spitze hat. Adams (Verſuch uͤber die Elektr. S. 14 u. f.) beſchreibt zwo Maſchinen, die beyde mit einander uͤbereinkommen,

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 790. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/804>, abgerufen am 25.11.2024.