Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.Um Kugeln von großem Durchmesser in ziemlich kleinen Gestellen sehr schnell bewegen zu können, versahen sie die englischen Künstler mit Zahn und Getriebe, welches sie in ein messingenes Gehäuse einschlossen. Ein mit der Kurbel umgedrehtes Stirnrad greift in ein Getriebe, das an der Axe der Kugel fest ist. Musschenbroek lobt diese Maschinen sehr; sie verursachen aber, wenn sie nicht sehr fein und genau ausgearbeitet sind, ein unangenehmes Gerassel. Man kan dabey die Axe der Kugel vertikal stellen, oder horizontal legen. Brignoli (s. Hamb. Magazin, B. lll. S. 565.) kam gar auf den Gedanken, die Axe des Cylinders oder der Kugel mit der Weltaxe parallel zu legen; allein die Lage der Axe thut gar nichts zur Sache. Eine solche mit Zahn und Getriebe versehene Maschine mit vertikaler Axe von Nairne beschreibt Priestley (Gesch. der Elektr. Taf. VI. Fig. 1.). Der Leiter ruht auf seidnen Schnüren, die an vier aus dem Gestell hervorgehende Arme befestigt sind. Das Kissen wird an die Kugel durch eine federnde Stange angedrückt, an der es fest ist, und die auf dem Gehäuse des Räderwerks aufsteht. Diese Maschine ist tragbar, und läßt sich auf einen Tisch aufschrauben. Eine andere ebenfalls von den englischen Künstlern erfundene Maschine zeigt Taf. VI. Fig. 113. In dem Gehäuse A ist eine Schraube ohne Ende, die von einem Stirnrade umgetrieben wird, das man mit der Kurbel CD dreht. Die ganze Maschine wird mit den Schrauben LM an den Tisch geschraubt. Am Fußbrete ist eine stählerne Feder H, welche das Kissen G festhält und an den Cylinder andrückt. Aus dem Fußbrete gehen zwo kupferne Stäbe RS hervor; auf diesen stehen zwo andere SY, an welchen wieder ein Paar andere YZ angebracht sind. An jedem Ende der letztern sind seidne Schnuren angeknüpft, in welchen der hohle kapferne Conductor OP hängt. In dem vordern Ende desselben O ist ein doppelter Drath von vergoldetem Kupser, der vorn breit geschlagen ist; dieser Drath ist elastisch, drückt sich an den Cylinder an, und leitet dessen Elektricität dem Conductor zu. Bey P ist ein Um Kugeln von großem Durchmeſſer in ziemlich kleinen Geſtellen ſehr ſchnell bewegen zu koͤnnen, verſahen ſie die engliſchen Kuͤnſtler mit Zahn und Getriebe, welches ſie in ein meſſingenes Gehaͤuſe einſchloſſen. Ein mit der Kurbel umgedrehtes Stirnrad greift in ein Getriebe, das an der Axe der Kugel feſt iſt. Muſſchenbroek lobt dieſe Maſchinen ſehr; ſie verurſachen aber, wenn ſie nicht ſehr fein und genau ausgearbeitet ſind, ein unangenehmes Geraſſel. Man kan dabey die Axe der Kugel vertikal ſtellen, oder horizontal legen. Brignoli (ſ. Hamb. Magazin, B. lll. S. 565.) kam gar auf den Gedanken, die Axe des Cylinders oder der Kugel mit der Weltaxe parallel zu legen; allein die Lage der Axe thut gar nichts zur Sache. Eine ſolche mit Zahn und Getriebe verſehene Maſchine mit vertikaler Axe von Nairne beſchreibt Prieſtley (Geſch. der Elektr. Taf. VI. Fig. 1.). Der Leiter ruht auf ſeidnen Schnuͤren, die an vier aus dem Geſtell hervorgehende Arme befeſtigt ſind. Das Kiſſen wird an die Kugel durch eine federnde Stange angedruͤckt, an der es feſt iſt, und die auf dem Gehaͤuſe des Raͤderwerks aufſteht. Dieſe Maſchine iſt tragbar, und laͤßt ſich auf einen Tiſch aufſchrauben. Eine andere ebenfalls von den engliſchen Kuͤnſtlern erfundene Maſchine zeigt Taf. VI. Fig. 113. In dem Gehaͤuſe A iſt eine Schraube ohne Ende, die von einem Stirnrade umgetrieben wird, das man mit der Kurbel CD dreht. Die ganze Maſchine wird mit den Schrauben LM an den Tiſch geſchraubt. Am Fußbrete iſt eine ſtaͤhlerne Feder H, welche das Kiſſen G feſthaͤlt und an den Cylinder andruͤckt. Aus dem Fußbrete gehen zwo kupferne Staͤbe RS hervor; auf dieſen ſtehen zwo andere SY, an welchen wieder ein Paar andere YZ angebracht ſind. An jedem Ende der letztern ſind ſeidne Schnuren angeknuͤpft, in welchen der hohle kapferne Conductor OP haͤngt. In dem vordern Ende deſſelben O iſt ein doppelter Drath von vergoldetem Kupſer, der vorn breit geſchlagen iſt; dieſer Drath iſt elaſtiſch, druͤckt ſich an den Cylinder an, und leitet deſſen Elektricitaͤt dem Conductor zu. Bey P iſt ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0800" xml:id="P.1.786" n="786"/><lb/> </p> <p>Um Kugeln von großem Durchmeſſer in ziemlich kleinen Geſtellen ſehr ſchnell bewegen zu koͤnnen, verſahen ſie die engliſchen Kuͤnſtler mit Zahn und Getriebe, welches ſie in ein meſſingenes Gehaͤuſe einſchloſſen. 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Um Kugeln von großem Durchmeſſer in ziemlich kleinen Geſtellen ſehr ſchnell bewegen zu koͤnnen, verſahen ſie die engliſchen Kuͤnſtler mit Zahn und Getriebe, welches ſie in ein meſſingenes Gehaͤuſe einſchloſſen. Ein mit der Kurbel umgedrehtes Stirnrad greift in ein Getriebe, das an der Axe der Kugel feſt iſt. Muſſchenbroek lobt dieſe Maſchinen ſehr; ſie verurſachen aber, wenn ſie nicht ſehr fein und genau ausgearbeitet ſind, ein unangenehmes Geraſſel. Man kan dabey die Axe der Kugel vertikal ſtellen, oder horizontal legen. Brignoli (ſ. Hamb. Magazin, B. lll. S. 565.) kam gar auf den Gedanken, die Axe des Cylinders oder der Kugel mit der Weltaxe parallel zu legen; allein die Lage der Axe thut gar nichts zur Sache.
Eine ſolche mit Zahn und Getriebe verſehene Maſchine mit vertikaler Axe von Nairne beſchreibt Prieſtley (Geſch. der Elektr. Taf. VI. Fig. 1.). Der Leiter ruht auf ſeidnen Schnuͤren, die an vier aus dem Geſtell hervorgehende Arme befeſtigt ſind. Das Kiſſen wird an die Kugel durch eine federnde Stange angedruͤckt, an der es feſt iſt, und die auf dem Gehaͤuſe des Raͤderwerks aufſteht. Dieſe Maſchine iſt tragbar, und laͤßt ſich auf einen Tiſch aufſchrauben.
Eine andere ebenfalls von den engliſchen Kuͤnſtlern erfundene Maſchine zeigt Taf. VI. Fig. 113. In dem Gehaͤuſe A iſt eine Schraube ohne Ende, die von einem Stirnrade umgetrieben wird, das man mit der Kurbel CD dreht. Die ganze Maſchine wird mit den Schrauben LM an den Tiſch geſchraubt. Am Fußbrete iſt eine ſtaͤhlerne Feder H, welche das Kiſſen G feſthaͤlt und an den Cylinder andruͤckt. Aus dem Fußbrete gehen zwo kupferne Staͤbe RS hervor; auf dieſen ſtehen zwo andere SY, an welchen wieder ein Paar andere YZ angebracht ſind. An jedem Ende der letztern ſind ſeidne Schnuren angeknuͤpft, in welchen der hohle kapferne Conductor OP haͤngt. In dem vordern Ende deſſelben O iſt ein doppelter Drath von vergoldetem Kupſer, der vorn breit geſchlagen iſt; dieſer Drath iſt elaſtiſch, druͤckt ſich an den Cylinder an, und leitet deſſen Elektricitaͤt dem Conductor zu. Bey P iſt ein
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