Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Weil das immerwährende Hin- und Herwenden des Hahns die Operation mit der Nolletschen Compressionsmaschine beschwerlich macht, so hat Winkler (Anfangsgr. der Physik, Leipzig 1754. 8. S. 130.) eine sehr bequeme Compressionsmaschine (Taf. V. Fig. 84.) angegeben. Sie besteht aus einem messingenen Rohre AB mit einem Kolben, der durch die Kolbenstange C und den Grif D aufund niedergezogen wird. Bey E ist ein kleines Loch, durch welches die äußere Luft hineinfährt, wenn man den Kolben über dieses Loch heraufzieht. Bey B ist ein Blasenventil, welches die Luft zwar aus EB in BF, aber nicht aus BF in EB zurückläst. Das Rohr AB ist durch eine Schraube mit dem horizontalliegenden und am andern Ende aufwärts gebognen Rohre BFG verbunden, auf dessen Ende G das Gefäß, in welchem man die Luft verdichten will, aufgeschraubt werden kan. Diese Röhren auf ein hölzernes Gestell, wie die Figur zeigt, befestiget, geben eine sehr bequeme Compressionsmaschine, worauf man mit dem Fuße treten, und so den Kolben in einer vortheilhaften Stellung des Körpers aufziehen kan. Den Namen der Compressionsmaschinen verdienen unstreitig auch diejenigen, deren man sich zur Zusammendrückung des Wassers oder anderer sehr wenig elastischen Liquoren bedient hat. Hollmann (Sylloge Commenrat. Gotting. 1762. 4.) erhielt 1752 eine solche Maschine von Shaw aus England. Siebestand aus einer vertikalstehenden Schraube, welche in eine hohle metallne mit Wasser angefüllte Kugel hineingeschraubt ward. Die Kugel war zu dem Ende mit einer Schraubenmutter versehen, die vermittelst eines eisernen Hebels umgedreht ward. Eine andere von Fontana (Journal des Scavans, Juillet 1777.) angegebene Maschine zur Compression des Wassers besteht in einem hohlen metallenen Cylinder mit einem viereckigten Aufsatze von starken Glasplatten, worinn durch
Weil das immerwaͤhrende Hin- und Herwenden des Hahns die Operation mit der Nolletſchen Compreſſionsmaſchine beſchwerlich macht, ſo hat Winkler (Anfangsgr. der Phyſik, Leipzig 1754. 8. S. 130.) eine ſehr bequeme Compreſſionsmaſchine (Taf. V. Fig. 84.) angegeben. Sie beſteht aus einem meſſingenen Rohre AB mit einem Kolben, der durch die Kolbenſtange C und den Grif D aufund niedergezogen wird. Bey E iſt ein kleines Loch, durch welches die aͤußere Luft hineinfaͤhrt, wenn man den Kolben uͤber dieſes Loch heraufzieht. Bey B iſt ein Blaſenventil, welches die Luft zwar aus EB in BF, aber nicht aus BF in EB zuruͤcklaͤſt. Das Rohr AB iſt durch eine Schraube mit dem horizontalliegenden und am andern Ende aufwaͤrts gebognen Rohre BFG verbunden, auf deſſen Ende G das Gefaͤß, in welchem man die Luft verdichten will, aufgeſchraubt werden kan. Dieſe Roͤhren auf ein hoͤlzernes Geſtell, wie die Figur zeigt, befeſtiget, geben eine ſehr bequeme Compreſſionsmaſchine, worauf man mit dem Fuße treten, und ſo den Kolben in einer vortheilhaften Stellung des Koͤrpers aufziehen kan. Den Namen der Compreſſionsmaſchinen verdienen unſtreitig auch diejenigen, deren man ſich zur Zuſammendruͤckung des Waſſers oder anderer ſehr wenig elaſtiſchen Liquoren bedient hat. Hollmann (Sylloge Commenrat. Gotting. 1762. 4.) erhielt 1752 eine ſolche Maſchine von Shaw aus England. Siebeſtand aus einer vertikalſtehenden Schraube, welche in eine hohle metallne mit Waſſer angefuͤllte Kugel hineingeſchraubt ward. Die Kugel war zu dem Ende mit einer Schraubenmutter verſehen, die vermittelſt eines eiſernen Hebels umgedreht ward. Eine andere von Fontana (Journal des Sçavans, Juillet 1777.) angegebene Maſchine zur Compreſſion des Waſſers beſteht in einem hohlen metallenen Cylinder mit einem viereckigten Aufſatze von ſtarken Glasplatten, worinn durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0545" xml:id="P.1.531" n="531"/><lb/> beſondere Veranſtaltung an den Teller angedruͤckt werden. Man pflegt auch die Glocke, um alle Beſchaͤdigung beym Zerſpringen zu verhuͤten, mit einem Drathgitter zu umgeben, <hi rendition="#b">ſ. Luftpumpe.</hi></p> <p>Weil das immerwaͤhrende Hin- und Herwenden des Hahns die Operation mit der Nolletſchen Compreſſionsmaſchine beſchwerlich macht, ſo hat <hi rendition="#b">Winkler</hi> (Anfangsgr. der Phyſik, Leipzig 1754. 8. S. 130.) eine ſehr bequeme Compreſſionsmaſchine (Taf. <hi rendition="#aq">V.</hi> Fig. 84.) angegeben. Sie beſteht aus einem meſſingenen Rohre <hi rendition="#aq">AB</hi> mit einem Kolben, der durch die Kolbenſtange <hi rendition="#aq">C</hi> und den Grif <hi rendition="#aq">D</hi> aufund niedergezogen wird. Bey <hi rendition="#aq">E</hi> iſt ein kleines Loch, durch welches die aͤußere Luft hineinfaͤhrt, wenn man den Kolben uͤber dieſes Loch heraufzieht. Bey <hi rendition="#aq">B</hi> iſt ein Blaſenventil, welches die Luft zwar aus <hi rendition="#aq">EB</hi> in <hi rendition="#aq">BF,</hi> aber nicht aus <hi rendition="#aq">BF</hi> in <hi rendition="#aq">EB</hi> zuruͤcklaͤſt. Das Rohr <hi rendition="#aq">AB</hi> iſt durch eine Schraube mit dem horizontalliegenden und am andern Ende aufwaͤrts gebognen Rohre <hi rendition="#aq">BFG</hi> verbunden, auf deſſen Ende <hi rendition="#aq">G</hi> das Gefaͤß, in welchem man die Luft verdichten will, aufgeſchraubt werden kan. Dieſe Roͤhren auf ein hoͤlzernes Geſtell, wie die Figur zeigt, befeſtiget, geben eine ſehr bequeme Compreſſionsmaſchine, worauf man mit dem Fuße treten, und ſo den Kolben in einer vortheilhaften Stellung des Koͤrpers aufziehen kan.</p> <p>Den Namen der Compreſſionsmaſchinen verdienen unſtreitig auch diejenigen, deren man ſich zur Zuſammendruͤckung des Waſſers oder anderer ſehr wenig elaſtiſchen Liquoren bedient hat. <hi rendition="#b">Hollmann</hi> <hi rendition="#aq">(Sylloge Commenrat. Gotting. 1762. 4.)</hi> erhielt 1752 eine ſolche Maſchine von <hi rendition="#b">Shaw</hi> aus England. Siebeſtand aus einer vertikalſtehenden Schraube, welche in eine hohle metallne mit Waſſer angefuͤllte Kugel hineingeſchraubt ward. Die Kugel war zu dem Ende mit einer Schraubenmutter verſehen, die vermittelſt eines eiſernen Hebels umgedreht ward. Eine andere von <hi rendition="#b">Fontana</hi> <hi rendition="#aq">(Journal des Sçavans, Juillet 1777.)</hi> angegebene Maſchine zur Compreſſion des Waſſers beſteht in einem hohlen metallenen Cylinder mit einem viereckigten Aufſatze von ſtarken Glasplatten, worinn durch<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [531/0545]
beſondere Veranſtaltung an den Teller angedruͤckt werden. Man pflegt auch die Glocke, um alle Beſchaͤdigung beym Zerſpringen zu verhuͤten, mit einem Drathgitter zu umgeben, ſ. Luftpumpe.
Weil das immerwaͤhrende Hin- und Herwenden des Hahns die Operation mit der Nolletſchen Compreſſionsmaſchine beſchwerlich macht, ſo hat Winkler (Anfangsgr. der Phyſik, Leipzig 1754. 8. S. 130.) eine ſehr bequeme Compreſſionsmaſchine (Taf. V. Fig. 84.) angegeben. Sie beſteht aus einem meſſingenen Rohre AB mit einem Kolben, der durch die Kolbenſtange C und den Grif D aufund niedergezogen wird. Bey E iſt ein kleines Loch, durch welches die aͤußere Luft hineinfaͤhrt, wenn man den Kolben uͤber dieſes Loch heraufzieht. Bey B iſt ein Blaſenventil, welches die Luft zwar aus EB in BF, aber nicht aus BF in EB zuruͤcklaͤſt. Das Rohr AB iſt durch eine Schraube mit dem horizontalliegenden und am andern Ende aufwaͤrts gebognen Rohre BFG verbunden, auf deſſen Ende G das Gefaͤß, in welchem man die Luft verdichten will, aufgeſchraubt werden kan. Dieſe Roͤhren auf ein hoͤlzernes Geſtell, wie die Figur zeigt, befeſtiget, geben eine ſehr bequeme Compreſſionsmaſchine, worauf man mit dem Fuße treten, und ſo den Kolben in einer vortheilhaften Stellung des Koͤrpers aufziehen kan.
Den Namen der Compreſſionsmaſchinen verdienen unſtreitig auch diejenigen, deren man ſich zur Zuſammendruͤckung des Waſſers oder anderer ſehr wenig elaſtiſchen Liquoren bedient hat. Hollmann (Sylloge Commenrat. Gotting. 1762. 4.) erhielt 1752 eine ſolche Maſchine von Shaw aus England. Siebeſtand aus einer vertikalſtehenden Schraube, welche in eine hohle metallne mit Waſſer angefuͤllte Kugel hineingeſchraubt ward. Die Kugel war zu dem Ende mit einer Schraubenmutter verſehen, die vermittelſt eines eiſernen Hebels umgedreht ward. Eine andere von Fontana (Journal des Sçavans, Juillet 1777.) angegebene Maſchine zur Compreſſion des Waſſers beſteht in einem hohlen metallenen Cylinder mit einem viereckigten Aufſatze von ſtarken Glasplatten, worinn durch
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