Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
La Fond Dictionn. de physique, Art. Clavecin electrique. Clima, s. Klima. Coaguliren, s. Gerinnung. Cohäsion, Zusammenhang, Cohaesio s. Cohaerentia corporum, Cohesion ou Coherence des corps. Diesen Namen führt das allgemeine Phänomen der Attraction in dem besondern Falle, wenn die sich berührenden Theile eines und ebendesselben Körpers (bisweilen auch zweener verschiedenen Körper) so verbunden sind, daß eine Kraft nöthig ist, um sie zu trennen. So hängen die Theile eines Metalldraths so fest zusammen, daß es einer beträchtlichen Gewalt, eines starken angehangnen Gewichts, bedarf, um sie zu trennen und den Drath zu zerreißen. Auch die Theile flüßiger Materien hängen zusammen, und lassen sich nicht ohne Aufwendung einiger Kraft trennen; doch ist dieser Zusammenhang weit geringer, als bey den festen Körpern; eine kleine Menge von Theilchen eines flüßigen Körpers ist schon durch ihr eignes Gewicht allein vermögend, sich in Gestalt eines Tropfens von dem Ganzen loszureißen. Körper, deren Theile sehr fest zusammenhängen, und der Kraft, die sie trennen oder ihre Lage ändern will, stark widerstehen, heißen harte Körper; andere, deren Theile sich leichter trennen und in andere Lagen bringen lassen, heißen weiche, und in einem besondern Falle elastische Körper, s. diese Worte. Von der Ursache des Zusammenhangs der Körper wissen wir gar nichts, und wenn ich ihn hier mit Newtons Schülern Attraction nenne, so ist meine Meinung nicht, ihn aus der Attraction, als einer physischen Ursache, zu erklären; vielmehr brauche ich das nicht ganz bequem gewählte Wort Attraction nur dazu, um mehrere ähnliche Phänomene, die sich in verschiedenen Fällen äußern, mit einem allgemeinen Namen belegen zu können. Streben
La Fond Dictionn. de phyſique, Art. Clavecin electrique. Clima, ſ. Klima. Coaguliren, ſ. Gerinnung. Cohaͤſion, Zuſammenhang, Cohaeſio ſ. Cohaerentia corporum, Cohéſion ou Cohérence des corps. Dieſen Namen fuͤhrt das allgemeine Phaͤnomen der Attraction in dem beſondern Falle, wenn die ſich beruͤhrenden Theile eines und ebendeſſelben Koͤrpers (bisweilen auch zweener verſchiedenen Koͤrper) ſo verbunden ſind, daß eine Kraft noͤthig iſt, um ſie zu trennen. So haͤngen die Theile eines Metalldraths ſo feſt zuſammen, daß es einer betraͤchtlichen Gewalt, eines ſtarken angehangnen Gewichts, bedarf, um ſie zu trennen und den Drath zu zerreißen. Auch die Theile fluͤßiger Materien haͤngen zuſammen, und laſſen ſich nicht ohne Aufwendung einiger Kraft trennen; doch iſt dieſer Zuſammenhang weit geringer, als bey den feſten Koͤrpern; eine kleine Menge von Theilchen eines fluͤßigen Koͤrpers iſt ſchon durch ihr eignes Gewicht allein vermoͤgend, ſich in Geſtalt eines Tropfens von dem Ganzen loszureißen. Koͤrper, deren Theile ſehr feſt zuſammenhaͤngen, und der Kraft, die ſie trennen oder ihre Lage aͤndern will, ſtark widerſtehen, heißen harte Koͤrper; andere, deren Theile ſich leichter trennen und in andere Lagen bringen laſſen, heißen weiche, und in einem beſondern Falle elaſtiſche Koͤrper, ſ. dieſe Worte. Von der Urſache des Zuſammenhangs der Koͤrper wiſſen wir gar nichts, und wenn ich ihn hier mit Newtons Schuͤlern Attraction nenne, ſo iſt meine Meinung nicht, ihn aus der Attraction, als einer phyſiſchen Urſache, zu erklaͤren; vielmehr brauche ich das nicht ganz bequem gewaͤhlte Wort Attraction nur dazu, um mehrere aͤhnliche Phaͤnomene, die ſich in verſchiedenen Faͤllen aͤußern, mit einem allgemeinen Namen belegen zu koͤnnen. Streben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0528" xml:id="P.1.514" n="514"/><lb/> Hebel auf den elektriſirten und iſolirten Stab zuruͤck, und das Anſchlagen hoͤrt ſogleich auf. Man ſieht leicht, daß ſich ein ſolches Inſtrument, wie ein gewoͤhnliches Clavier, ſpielen laſſe.</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">La Fond</hi> Dictionn. de phyſique, Art. <hi rendition="#i">Clavecin electrique.</hi></hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Clima, ſ. Klima.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Coaguliren, ſ. Gerinnung.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Cohaͤſion, Zuſammenhang, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Cohaeſio ſ. Cohaerentia corporum</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Cohéſion ou Cohérence des corps</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Dieſen Namen fuͤhrt das allgemeine Phaͤnomen der <hi rendition="#b">Attraction</hi> in dem beſondern Falle, wenn die ſich beruͤhrenden Theile <hi rendition="#b">eines und ebendeſſelben Koͤrpers</hi> (bisweilen auch zweener verſchiedenen Koͤrper) ſo verbunden ſind, daß eine Kraft noͤthig iſt, um ſie zu trennen. So haͤngen die Theile eines Metalldraths ſo feſt zuſammen, daß es einer betraͤchtlichen Gewalt, eines ſtarken angehangnen Gewichts, bedarf, um ſie zu trennen und den Drath zu zerreißen. Auch die Theile fluͤßiger Materien haͤngen zuſammen, und laſſen ſich nicht ohne Aufwendung einiger Kraft trennen; doch iſt dieſer Zuſammenhang weit geringer, als bey den feſten Koͤrpern; eine kleine Menge von Theilchen eines fluͤßigen Koͤrpers iſt ſchon durch ihr eignes Gewicht allein vermoͤgend, ſich in Geſtalt eines Tropfens von dem Ganzen loszureißen. Koͤrper, deren Theile ſehr feſt zuſammenhaͤngen, und der Kraft, die ſie trennen oder ihre Lage aͤndern will, ſtark widerſtehen, heißen <hi rendition="#b">harte</hi> Koͤrper; andere, deren Theile ſich leichter trennen und in andere Lagen bringen laſſen, heißen <hi rendition="#b">weiche,</hi> und in einem beſondern Falle <hi rendition="#b">elaſtiſche</hi> Koͤrper, ſ. dieſe Worte.</p> <p>Von der Urſache des Zuſammenhangs der Koͤrper wiſſen wir gar nichts, und wenn ich ihn hier mit Newtons Schuͤlern <hi rendition="#b">Attraction</hi> nenne, ſo iſt meine Meinung nicht, ihn aus der Attraction, als einer phyſiſchen Urſache, zu <hi rendition="#b">erklaͤren;</hi> vielmehr brauche ich das nicht ganz bequem gewaͤhlte Wort Attraction nur dazu, um mehrere aͤhnliche Phaͤnomene, die ſich in verſchiedenen Faͤllen aͤußern, mit einem allgemeinen Namen belegen zu koͤnnen. Streben<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [514/0528]
Hebel auf den elektriſirten und iſolirten Stab zuruͤck, und das Anſchlagen hoͤrt ſogleich auf. Man ſieht leicht, daß ſich ein ſolches Inſtrument, wie ein gewoͤhnliches Clavier, ſpielen laſſe.
La Fond Dictionn. de phyſique, Art. Clavecin electrique.
Clima, ſ. Klima.
Coaguliren, ſ. Gerinnung.
Cohaͤſion, Zuſammenhang, Cohaeſio ſ. Cohaerentia corporum, Cohéſion ou Cohérence des corps.
Dieſen Namen fuͤhrt das allgemeine Phaͤnomen der Attraction in dem beſondern Falle, wenn die ſich beruͤhrenden Theile eines und ebendeſſelben Koͤrpers (bisweilen auch zweener verſchiedenen Koͤrper) ſo verbunden ſind, daß eine Kraft noͤthig iſt, um ſie zu trennen. So haͤngen die Theile eines Metalldraths ſo feſt zuſammen, daß es einer betraͤchtlichen Gewalt, eines ſtarken angehangnen Gewichts, bedarf, um ſie zu trennen und den Drath zu zerreißen. Auch die Theile fluͤßiger Materien haͤngen zuſammen, und laſſen ſich nicht ohne Aufwendung einiger Kraft trennen; doch iſt dieſer Zuſammenhang weit geringer, als bey den feſten Koͤrpern; eine kleine Menge von Theilchen eines fluͤßigen Koͤrpers iſt ſchon durch ihr eignes Gewicht allein vermoͤgend, ſich in Geſtalt eines Tropfens von dem Ganzen loszureißen. Koͤrper, deren Theile ſehr feſt zuſammenhaͤngen, und der Kraft, die ſie trennen oder ihre Lage aͤndern will, ſtark widerſtehen, heißen harte Koͤrper; andere, deren Theile ſich leichter trennen und in andere Lagen bringen laſſen, heißen weiche, und in einem beſondern Falle elaſtiſche Koͤrper, ſ. dieſe Worte.
Von der Urſache des Zuſammenhangs der Koͤrper wiſſen wir gar nichts, und wenn ich ihn hier mit Newtons Schuͤlern Attraction nenne, ſo iſt meine Meinung nicht, ihn aus der Attraction, als einer phyſiſchen Urſache, zu erklaͤren; vielmehr brauche ich das nicht ganz bequem gewaͤhlte Wort Attraction nur dazu, um mehrere aͤhnliche Phaͤnomene, die ſich in verſchiedenen Faͤllen aͤußern, mit einem allgemeinen Namen belegen zu koͤnnen. Streben
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