nahe beym Ofen etwas schneller abgekühlt. Dadurch erkalten die äußern Theile viel eher, als die innern, und die verschiedenen Glastheilchen gerathen in eine sehr ungleiche starke Spannung. Ein scharfer hineingeworfener Körper macht einen Riß, einen Anfang zur Trennung, die sich augenblicklich durch die gespannten Theile fortsetzt. Von außen ist die Verbindung wegen der Wölbung fester; auch von innen werden solche Flaschen durch stumpfe schwere Körper, die nicht ritzen, nicht zersprengt. Sie verlieren ihre Sprödigkeit, wenn man sie auf glühenden Kohlen erhitzt, und dann almählig abkühlen läst, wodurch die Spannung der Theile vermindert und gleichförmiger gemacht wird. Sie sind den holländischen Glastropfen sehr ähnlich, s. Glastropfen, und durch Versuche des Instituts zu Bologna (Comm. instituti bonon. T. II. P. I. p. 321. 328.) bekannt geworden.
Erxleben Anfangsgr. der Naturl. §. 423.
Bologneser Stein, s. Phosphorus.
Bombe. Zur Physik gehört bey diesem verderblichen Werkzeuge blos die Betrachtung seines Weges durch die Luft, wovon bey den Worten: Wurf, Weite des Wurfs, Ballistik, einige theils wissenschaftliche, theils litterarische Nachrichten vorkommen.
Bononischer Stein, s. Phosphorus.
Borax, Borax, Chrysocolla, Borax.
Ein aus dem mineralischen Alkali und einer eignen unter dem Namen des Sedativsalzes bekannten Säure bestehendes Mittelsalz. Es läst sich im Wasser auflösen und krystallisiren, geräth im Feuer durch sein Krystallisations-Wasser in Fluß, calcinirt sich aber hernach, und fließt im Schmelzfeuer leicht zu einem zarten Glase, das an der Luft verwittert, und wieder in einen wahren Borax zerfällt. Das Feuer zersetzt also den Borax nicht; wohl aber die Vitriol- Salz-Salpeter-Essig- und Arseniksäure, die sich mit seiner alkalischen Basis verbinden, und das Sedativsalz abscheiden. Man bringt den Borax aus Ostindien in einem
nahe beym Ofen etwas ſchneller abgekuͤhlt. Dadurch erkalten die aͤußern Theile viel eher, als die innern, und die verſchiedenen Glastheilchen gerathen in eine ſehr ungleiche ſtarke Spannung. Ein ſcharfer hineingeworfener Koͤrper macht einen Riß, einen Anfang zur Trennung, die ſich augenblicklich durch die geſpannten Theile fortſetzt. Von außen iſt die Verbindung wegen der Woͤlbung feſter; auch von innen werden ſolche Flaſchen durch ſtumpfe ſchwere Koͤrper, die nicht ritzen, nicht zerſprengt. Sie verlieren ihre Sproͤdigkeit, wenn man ſie auf gluͤhenden Kohlen erhitzt, und dann almaͤhlig abkuͤhlen laͤſt, wodurch die Spannung der Theile vermindert und gleichfoͤrmiger gemacht wird. Sie ſind den hollaͤndiſchen Glastropfen ſehr aͤhnlich, ſ. Glastropfen, und durch Verſuche des Inſtituts zu Bologna (Comm. inſtituti bonon. T. II. P. I. p. 321. 328.) bekannt geworden.
Erxleben Anfangsgr. der Naturl. §. 423.
Bologneſer Stein, ſ. Phosphorus.
Bombe. Zur Phyſik gehoͤrt bey dieſem verderblichen Werkzeuge blos die Betrachtung ſeines Weges durch die Luft, wovon bey den Worten: Wurf, Weite des Wurfs, Balliſtik, einige theils wiſſenſchaftliche, theils litterariſche Nachrichten vorkommen.
Bononiſcher Stein, ſ. Phosphorus.
Borax, Borax, Chryſocolla, Borax.
Ein aus dem mineraliſchen Alkali und einer eignen unter dem Namen des Sedativſalzes bekannten Saͤure beſtehendes Mittelſalz. Es laͤſt ſich im Waſſer aufloͤſen und kryſtalliſiren, geraͤth im Feuer durch ſein Kryſtalliſations-Waſſer in Fluß, calcinirt ſich aber hernach, und fließt im Schmelzfeuer leicht zu einem zarten Glaſe, das an der Luft verwittert, und wieder in einen wahren Borax zerfaͤllt. Das Feuer zerſetzt alſo den Borax nicht; wohl aber die Vitriol- Salz-Salpeter-Eſſig- und Arſenikſaͤure, die ſich mit ſeiner alkaliſchen Baſis verbinden, und das Sedativſalz abſcheiden. Man bringt den Borax aus Oſtindien in einem
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0420"xml:id="P.1.406"n="406"/><lb/>
nahe beym Ofen etwas ſchneller abgekuͤhlt. Dadurch erkalten die aͤußern Theile viel eher, als die innern, und die verſchiedenen Glastheilchen gerathen in eine ſehr ungleiche ſtarke Spannung. Ein ſcharfer hineingeworfener Koͤrper macht einen Riß, einen Anfang zur Trennung, die ſich augenblicklich durch die geſpannten Theile fortſetzt. Von außen iſt die Verbindung wegen der Woͤlbung feſter; auch von innen werden ſolche Flaſchen durch ſtumpfe ſchwere Koͤrper, die nicht ritzen, nicht zerſprengt. Sie verlieren ihre Sproͤdigkeit, wenn man ſie auf gluͤhenden Kohlen erhitzt, und dann almaͤhlig abkuͤhlen laͤſt, wodurch die Spannung der Theile vermindert und gleichfoͤrmiger gemacht wird. Sie ſind den hollaͤndiſchen Glastropfen ſehr aͤhnlich, <hirendition="#b">ſ. Glastropfen,</hi> und durch Verſuche des Inſtituts zu Bologna <hirendition="#aq">(Comm. inſtituti bonon. T. II. P. I. p. 321. 328.)</hi> bekannt geworden.</p><p><hirendition="#b">Erxleben</hi> Anfangsgr. der Naturl. §. 423.</p><p><hirendition="#b">Bologneſer Stein, ſ. Phosphorus.</hi></p><p><hirendition="#b">Bombe.</hi> Zur Phyſik gehoͤrt bey dieſem verderblichen Werkzeuge blos die Betrachtung ſeines Weges durch die Luft, wovon bey den Worten: <hirendition="#b">Wurf, Weite des Wurfs, Balliſtik,</hi> einige theils wiſſenſchaftliche, theils litterariſche Nachrichten vorkommen.</p><p><hirendition="#b">Bononiſcher Stein, ſ. Phosphorus.</hi></p></div><divn="2"><head>Borax, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="lat"><hirendition="#aq">Borax, Chryſocolla</hi></foreign></name>, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="fra"><hirendition="#aq #i">Borax</hi></foreign></name>.</head><lb/><p>Ein aus dem mineraliſchen Alkali und einer eignen unter dem Namen des <hirendition="#b">Sedativſalzes</hi> bekannten Saͤure beſtehendes Mittelſalz. Es laͤſt ſich im Waſſer aufloͤſen und kryſtalliſiren, geraͤth im Feuer durch ſein Kryſtalliſations-Waſſer in Fluß, calcinirt ſich aber hernach, und fließt im Schmelzfeuer leicht zu einem zarten Glaſe, das an der Luft verwittert, und wieder in einen wahren Borax zerfaͤllt. Das Feuer zerſetzt alſo den Borax nicht; wohl aber die Vitriol- Salz-Salpeter-Eſſig- und Arſenikſaͤure, die ſich mit ſeiner alkaliſchen Baſis verbinden, und das Sedativſalz abſcheiden. Man bringt den Borax aus Oſtindien in einem<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[406/0420]
nahe beym Ofen etwas ſchneller abgekuͤhlt. Dadurch erkalten die aͤußern Theile viel eher, als die innern, und die verſchiedenen Glastheilchen gerathen in eine ſehr ungleiche ſtarke Spannung. Ein ſcharfer hineingeworfener Koͤrper macht einen Riß, einen Anfang zur Trennung, die ſich augenblicklich durch die geſpannten Theile fortſetzt. Von außen iſt die Verbindung wegen der Woͤlbung feſter; auch von innen werden ſolche Flaſchen durch ſtumpfe ſchwere Koͤrper, die nicht ritzen, nicht zerſprengt. Sie verlieren ihre Sproͤdigkeit, wenn man ſie auf gluͤhenden Kohlen erhitzt, und dann almaͤhlig abkuͤhlen laͤſt, wodurch die Spannung der Theile vermindert und gleichfoͤrmiger gemacht wird. Sie ſind den hollaͤndiſchen Glastropfen ſehr aͤhnlich, ſ. Glastropfen, und durch Verſuche des Inſtituts zu Bologna (Comm. inſtituti bonon. T. II. P. I. p. 321. 328.) bekannt geworden.
Erxleben Anfangsgr. der Naturl. §. 423.
Bologneſer Stein, ſ. Phosphorus.
Bombe. Zur Phyſik gehoͤrt bey dieſem verderblichen Werkzeuge blos die Betrachtung ſeines Weges durch die Luft, wovon bey den Worten: Wurf, Weite des Wurfs, Balliſtik, einige theils wiſſenſchaftliche, theils litterariſche Nachrichten vorkommen.
Bononiſcher Stein, ſ. Phosphorus.
Borax, Borax, Chryſocolla, Borax.
Ein aus dem mineraliſchen Alkali und einer eignen unter dem Namen des Sedativſalzes bekannten Saͤure beſtehendes Mittelſalz. Es laͤſt ſich im Waſſer aufloͤſen und kryſtalliſiren, geraͤth im Feuer durch ſein Kryſtalliſations-Waſſer in Fluß, calcinirt ſich aber hernach, und fließt im Schmelzfeuer leicht zu einem zarten Glaſe, das an der Luft verwittert, und wieder in einen wahren Borax zerfaͤllt. Das Feuer zerſetzt alſo den Borax nicht; wohl aber die Vitriol- Salz-Salpeter-Eſſig- und Arſenikſaͤure, die ſich mit ſeiner alkaliſchen Baſis verbinden, und das Sedativſalz abſcheiden. Man bringt den Borax aus Oſtindien in einem
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/420>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.