Körper, so sehe ich nur Licht, Erleuchtung der Wand, wenn die gegenüberstehenden Körper erleuchtet sind, einen Wiederschein, aber kein Bild. Werden aber, wie im verfinsterten Zimmer, die Stralen durch eine Oefnung im Laden, oder durch ein Glas, so gesondert, daß auf jede Stelle der Wand nur Licht aus einem bestimmten Punkte eines gegenüberstehenden Körpers fällt, so zeigt die Wand ein Bild, s. Zimmer, verfinstertes. Ohne diese Veranstaltung werfen rauhe Flächen nur Licht, nie Bilder zurück; ihre Rauhigkeit besteht eben darinn, daß sich jede Stelle auf ihnen als eine Anzahl mehrerer unter verschiedenen Winkeln geneigter Flächen ansehen läßt, deren jede Licht von andern Punkten des Gegenstandes ins Auge bringt. Glatte ebne Flächen hingegen geben dem Auge aus jeder Stelle nur Licht von einem einzigen Punkte der gegenüberstehenden Körper; das Auge wird daher so gerührt, wie von diesen Körpern selbst; darinn liegt der Grund, warum glatte Flächen oder Spiegel Bilder anderer Körper, rauhe hingegen nur Licht und dadurch sich selbst zeigen.
Man kan eben dies auch von den gebrochnen Stralen sagen. Mattgeschliffne Gläser, deren Flächen rauh sind, oder durchsichtige Mafsen mit vielen Rissen und Spalten, in welchen die Brechung das Licht unordentlich durch einander wirft, z. B. das Eis, lassen nur Erleuchtung durch, zeigen aber nie Bilder, da hingegen durch ein wohlpolirtes reines Glas die Gegenstände selbst, oder vielmehr Bilder derselben gesehen werden.
Unter welchen Umständen solche Bilder aufgerichtet oder umgekehrt, unter größern oder kleinern Winkeln als die Gegenstände selbst, deutlich oder undeutlich, erscheinen, wird bey den Worten: Spiegel, Linsengläser, Fernrohr, Vergrößerungsglas, umständlicher gezeigt werden. Auch kömmt bey den Worten: Spiegel, Polyeder, etwas von der Vervielfältigung der Bilder vor. Hier werde ich nur noch der verschiednen Grundsätze der Optiker über den scheinbaren Ort oder die Stelle dieser Bilder gedenken.
Koͤrper, ſo ſehe ich nur Licht, Erleuchtung der Wand, wenn die gegenuͤberſtehenden Koͤrper erleuchtet ſind, einen Wiederſchein, aber kein Bild. Werden aber, wie im verfinſterten Zimmer, die Stralen durch eine Oefnung im Laden, oder durch ein Glas, ſo geſondert, daß auf jede Stelle der Wand nur Licht aus einem beſtimmten Punkte eines gegenuͤberſtehenden Koͤrpers faͤllt, ſo zeigt die Wand ein Bild, ſ. Zimmer, verfinſtertes. Ohne dieſe Veranſtaltung werfen rauhe Flaͤchen nur Licht, nie Bilder zuruͤck; ihre Rauhigkeit beſteht eben darinn, daß ſich jede Stelle auf ihnen als eine Anzahl mehrerer unter verſchiedenen Winkeln geneigter Flaͤchen anſehen laͤßt, deren jede Licht von andern Punkten des Gegenſtandes ins Auge bringt. Glatte ebne Flaͤchen hingegen geben dem Auge aus jeder Stelle nur Licht von einem einzigen Punkte der gegenuͤberſtehenden Koͤrper; das Auge wird daher ſo geruͤhrt, wie von dieſen Koͤrpern ſelbſt; darinn liegt der Grund, warum glatte Flaͤchen oder Spiegel Bilder anderer Koͤrper, rauhe hingegen nur Licht und dadurch ſich ſelbſt zeigen.
Man kan eben dies auch von den gebrochnen Stralen ſagen. Mattgeſchliffne Glaͤſer, deren Flaͤchen rauh ſind, oder durchſichtige Mafſen mit vielen Riſſen und Spalten, in welchen die Brechung das Licht unordentlich durch einander wirft, z. B. das Eis, laſſen nur Erleuchtung durch, zeigen aber nie Bilder, da hingegen durch ein wohlpolirtes reines Glas die Gegenſtaͤnde ſelbſt, oder vielmehr Bilder derſelben geſehen werden.
Unter welchen Umſtaͤnden ſolche Bilder aufgerichtet oder umgekehrt, unter groͤßern oder kleinern Winkeln als die Gegenſtaͤnde ſelbſt, deutlich oder undeutlich, erſcheinen, wird bey den Worten: Spiegel, Linſenglaͤſer, Fernrohr, Vergroͤßerungsglas, umſtaͤndlicher gezeigt werden. Auch koͤmmt bey den Worten: Spiegel, Polyeder, etwas von der Vervielfaͤltigung der Bilder vor. Hier werde ich nur noch der verſchiednen Grundſaͤtze der Optiker uͤber den ſcheinbaren Ort oder die Stelle dieſer Bilder gedenken.
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Koͤrper, ſo ſehe ich nur Licht, Erleuchtung der Wand, wenn die gegenuͤberſtehenden Koͤrper erleuchtet ſind, einen Wiederſchein, aber kein Bild. Werden aber, wie im verfinſterten Zimmer, die Stralen durch eine Oefnung im Laden, oder durch ein Glas, ſo geſondert, daß auf jede Stelle der Wand nur Licht aus einem beſtimmten Punkte eines gegenuͤberſtehenden Koͤrpers faͤllt, ſo zeigt die Wand ein Bild, ſ. Zimmer, verfinſtertes. Ohne dieſe Veranſtaltung werfen rauhe Flaͤchen nur Licht, nie Bilder zuruͤck; ihre Rauhigkeit beſteht eben darinn, daß ſich jede Stelle auf ihnen als eine Anzahl mehrerer unter verſchiedenen Winkeln geneigter Flaͤchen anſehen laͤßt, deren jede Licht von andern Punkten des Gegenſtandes ins Auge bringt. Glatte ebne Flaͤchen hingegen geben dem Auge aus jeder Stelle nur Licht von einem einzigen Punkte der gegenuͤberſtehenden Koͤrper; das Auge wird daher ſo geruͤhrt, wie von dieſen Koͤrpern ſelbſt; darinn liegt der Grund, warum glatte Flaͤchen oder Spiegel Bilder anderer Koͤrper, rauhe hingegen nur Licht und dadurch ſich ſelbſt zeigen.
Man kan eben dies auch von den gebrochnen Stralen ſagen. Mattgeſchliffne Glaͤſer, deren Flaͤchen rauh ſind, oder durchſichtige Mafſen mit vielen Riſſen und Spalten, in welchen die Brechung das Licht unordentlich durch einander wirft, z. B. das Eis, laſſen nur Erleuchtung durch, zeigen aber nie Bilder, da hingegen durch ein wohlpolirtes reines Glas die Gegenſtaͤnde ſelbſt, oder vielmehr Bilder derſelben geſehen werden.
Unter welchen Umſtaͤnden ſolche Bilder aufgerichtet oder umgekehrt, unter groͤßern oder kleinern Winkeln als die Gegenſtaͤnde ſelbſt, deutlich oder undeutlich, erſcheinen, wird bey den Worten: Spiegel, Linſenglaͤſer, Fernrohr, Vergroͤßerungsglas, umſtaͤndlicher gezeigt werden. Auch koͤmmt bey den Worten: Spiegel, Polyeder, etwas von der Vervielfaͤltigung der Bilder vor. Hier werde ich nur noch der verſchiednen Grundſaͤtze der Optiker uͤber den ſcheinbaren Ort oder die Stelle dieſer Bilder gedenken.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/367>, abgerufen am 23.11.2024.
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