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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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kan, so sind hiedurch schon die Grenzen der Genauigkeit erreicht, die das Barometer seiner Natur nach zuläßt. Daher scheinen mir Mikrometer, Vernier oder Nonius, Transversallinieu, dergleichen Luz und Rosenthal vorschlagen, um den Stand des Barometers bis auf noch feinere Theile zu bemerken, entbehrlich; auch wird man die Erklärung derselben hier nicht erwarten.

Was die Behältnisse betrift, so ist zu dem Taf. III. Fig. 40. vorgestellten Barometer durch Leutmann (Instrumenta meteorognosiae inservientia, Viteb. 1725. 8.) eine Büchse von Holz vorgeschlagen worden, welche noch jetzt häufig gebraucht wird. Sie ist ein wenig verändert Taf. Ill. Fig. 51. aus Luz (Beschr. v. Bar. Taf. ll. F. 1.) vorgestellt. adeda ist ein hölzernes Gefäß mit einer Oefnung bey e, auf welches der Deckel Bffb passet. Der Deckel hat ein 3/4 Zoll weites Loch cc, mit Kork ausgefüttert. Die Barometerröhre geht geräumig durch das in den Kork gebohrte Loch. Nach dem Füllen, noch ehe die Röhre umgekehrt wird, leimt man um ihren obern Theil ein Streifchen Blase, und dann den Deckel BsfB in umgekehrter Stellung darauf, so daß das Gefäß adeda, wenn es darüber gesetzt wird, bey e etwa 1 1/2 Lin. von dem Ende der Röhre absteht. Man leimt das Gefäß an den Deckel an, füllt durch die jetzt obenstehende Oefnung e alles voll Quecksilber, und verschließt diese Oefnung durch ein genau passendes eingeleimtes Zäpfgen. Nunmehr kan man, da alles verschlossen ist, die Röhre mit der Büchse ohne Gefahr umkehren, und an das Bret befestigen. Jetzt ist sie aber ganz voll Quecksilber; man zieht daher aus einem schon vorher bey h eingebohrten Loche das Zäpfgen, womit es verschlossen ist, heraus, so läuft das überflüßige heraus, und das Quecksilber setzt sich in der Büchse und der Nöhre auf die gehörigen Höhen. Einige lassen die Büchse verschlossen, weil die äußere Luft durch das Holz wirket; aber es ist rathsamer, durch den Deckel eine Oefnung zu bohren, die aber, wie natürlich, beym Füllen verschlossen werden muß. Besorgt man, das Quecksilber


kan, ſo ſind hiedurch ſchon die Grenzen der Genauigkeit erreicht, die das Barometer ſeiner Natur nach zulaͤßt. Daher ſcheinen mir Mikrometer, Vernier oder Nonius, Transverſallinieu, dergleichen Luz und Roſenthal vorſchlagen, um den Stand des Barometers bis auf noch feinere Theile zu bemerken, entbehrlich; auch wird man die Erklaͤrung derſelben hier nicht erwarten.

Was die Behaͤltniſſe betrift, ſo iſt zu dem Taf. III. Fig. 40. vorgeſtellten Barometer durch Leutmann (Inſtrumenta meteorognoſiae inſervientia, Viteb. 1725. 8.) eine Buͤchſe von Holz vorgeſchlagen worden, welche noch jetzt haͤufig gebraucht wird. Sie iſt ein wenig veraͤndert Taf. Ill. Fig. 51. aus Luz (Beſchr. v. Bar. Taf. ll. F. 1.) vorgeſtellt. adeda iſt ein hoͤlzernes Gefaͤß mit einer Oefnung bey e, auf welches der Deckel Bffb paſſet. Der Deckel hat ein 3/4 Zoll weites Loch cc, mit Kork ausgefuͤttert. Die Barometerroͤhre geht geraͤumig durch das in den Kork gebohrte Loch. Nach dem Fuͤllen, noch ehe die Roͤhre umgekehrt wird, leimt man um ihren obern Theil ein Streifchen Blaſe, und dann den Deckel BſfB in umgekehrter Stellung darauf, ſo daß das Gefaͤß adeda, wenn es daruͤber geſetzt wird, bey e etwa 1 1/2 Lin. von dem Ende der Roͤhre abſteht. Man leimt das Gefaͤß an den Deckel an, fuͤllt durch die jetzt obenſtehende Oefnung e alles voll Queckſilber, und verſchließt dieſe Oefnung durch ein genau paſſendes eingeleimtes Zaͤpfgen. Nunmehr kan man, da alles verſchloſſen iſt, die Roͤhre mit der Buͤchſe ohne Gefahr umkehren, und an das Bret befeſtigen. Jetzt iſt ſie aber ganz voll Queckſilber; man zieht daher aus einem ſchon vorher bey h eingebohrten Loche das Zaͤpfgen, womit es verſchloſſen iſt, heraus, ſo laͤuft das uͤberfluͤßige heraus, und das Queckſilber ſetzt ſich in der Buͤchſe und der Noͤhre auf die gehoͤrigen Hoͤhen. Einige laſſen die Buͤchſe verſchloſſen, weil die aͤußere Luft durch das Holz wirket; aber es iſt rathſamer, durch den Deckel eine Oefnung zu bohren, die aber, wie natuͤrlich, beym Fuͤllen verſchloſſen werden muß. Beſorgt man, das Queckſilber

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[259/0273] kan, ſo ſind hiedurch ſchon die Grenzen der Genauigkeit erreicht, die das Barometer ſeiner Natur nach zulaͤßt. Daher ſcheinen mir Mikrometer, Vernier oder Nonius, Transverſallinieu, dergleichen Luz und Roſenthal vorſchlagen, um den Stand des Barometers bis auf noch feinere Theile zu bemerken, entbehrlich; auch wird man die Erklaͤrung derſelben hier nicht erwarten. Was die Behaͤltniſſe betrift, ſo iſt zu dem Taf. III. Fig. 40. vorgeſtellten Barometer durch Leutmann (Inſtrumenta meteorognoſiae inſervientia, Viteb. 1725. 8.) eine Buͤchſe von Holz vorgeſchlagen worden, welche noch jetzt haͤufig gebraucht wird. Sie iſt ein wenig veraͤndert Taf. Ill. Fig. 51. aus Luz (Beſchr. v. Bar. Taf. ll. F. 1.) vorgeſtellt. adeda iſt ein hoͤlzernes Gefaͤß mit einer Oefnung bey e, auf welches der Deckel Bffb paſſet. Der Deckel hat ein 3/4 Zoll weites Loch cc, mit Kork ausgefuͤttert. Die Barometerroͤhre geht geraͤumig durch das in den Kork gebohrte Loch. Nach dem Fuͤllen, noch ehe die Roͤhre umgekehrt wird, leimt man um ihren obern Theil ein Streifchen Blaſe, und dann den Deckel BſfB in umgekehrter Stellung darauf, ſo daß das Gefaͤß adeda, wenn es daruͤber geſetzt wird, bey e etwa 1 1/2 Lin. von dem Ende der Roͤhre abſteht. Man leimt das Gefaͤß an den Deckel an, fuͤllt durch die jetzt obenſtehende Oefnung e alles voll Queckſilber, und verſchließt dieſe Oefnung durch ein genau paſſendes eingeleimtes Zaͤpfgen. Nunmehr kan man, da alles verſchloſſen iſt, die Roͤhre mit der Buͤchſe ohne Gefahr umkehren, und an das Bret befeſtigen. Jetzt iſt ſie aber ganz voll Queckſilber; man zieht daher aus einem ſchon vorher bey h eingebohrten Loche das Zaͤpfgen, womit es verſchloſſen iſt, heraus, ſo laͤuft das uͤberfluͤßige heraus, und das Queckſilber ſetzt ſich in der Buͤchſe und der Noͤhre auf die gehoͤrigen Hoͤhen. Einige laſſen die Buͤchſe verſchloſſen, weil die aͤußere Luft durch das Holz wirket; aber es iſt rathſamer, durch den Deckel eine Oefnung zu bohren, die aber, wie natuͤrlich, beym Fuͤllen verſchloſſen werden muß. Beſorgt man, das Queckſilber

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/273>, abgerufen am 25.11.2024.