Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.Im Kugeldreyecke ZPS, dessen drey Spitzen Scheitelpunkt, Weltpol und Stern sind, ist ZP der Aequatorhöhe des Orts, PS dem Complemente der Abweichung des Sterns SD, ZS dem Complemente seiner Höhe ST gleich; der Winkel Z ist der Nebenwinkel des Azimuths HZT; der Winkel P der Stundenwinkel, dessen Maaß der Bogen des Aequators AD ist, welcher sich noch durch den Mittagskreis schieben muß, ehe der Stern culminiret, oder sich, wenn der Stern schon durch den Mittagskreis gegangen ist, seit dem Augenblicke der Culmination durchgeschoben hat. Man sieht also leicht, daß unter folgenden fünf Stücken: Aequatorhöhe des Orts, Abweichung, Höhe, Azimurh und Stundenwinkel des Gestirns, nur drey gegeben seyn dürfen, um die beyden übrigen vermittelst des Dreyecks ZPS daraus zu berechnen. Von dieser Auflösung machen die Astronomen in vielerley Absichten Gebrauch. Der Name Azimuth ist arabischen Ursprungs, und im mittlern Zeitalter in die Sternkunde eingeführet worden. B Bäche, Rivuli, Ruisseaux. Die kleinern fließenden Gewässer, welche unmittelbar aus den Quellen entspringen, und durch ihre Vereinigung Flüsse und Ströme bilden, s. Quellen, Flüsse. Bäder, warme Aquae calidae, Thermae, Eaux, Eaux thermales. So heißen diejenigen Quellen, welche wärmer sind, als der sie umgebende Luftkreis. Da ihr Wasser großentheils mineralische aufgelöste Theile mit sich führet, so wird es in medicinischen Absichten theils getrunken, theils als Bad gebraucht, daher sich die Benennung leicht erklärt. Wallerius (Hydrologia, Stockh. 1748. 8. Hydrologie, übers. von Denso, Berlin 1751. 8.), Cartheuser (Rudimenta hydrologiae, Frf. 1760. 8.) und Zückert (Beschreibung aller Gesundbrunnen Deutschlands, Königsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.) classificiren und beschreiben Im Kugeldreyecke ZPS, deſſen drey Spitzen Scheitelpunkt, Weltpol und Stern ſind, iſt ZP der Aequatorhoͤhe des Orts, PS dem Complemente der Abweichung des Sterns SD, ZS dem Complemente ſeiner Hoͤhe ST gleich; der Winkel Z iſt der Nebenwinkel des Azimuths HZT; der Winkel P der Stundenwinkel, deſſen Maaß der Bogen des Aequators AD iſt, welcher ſich noch durch den Mittagskreis ſchieben muß, ehe der Stern culminiret, oder ſich, wenn der Stern ſchon durch den Mittagskreis gegangen iſt, ſeit dem Augenblicke der Culmination durchgeſchoben hat. Man ſieht alſo leicht, daß unter folgenden fuͤnf Stuͤcken: Aequatorhoͤhe des Orts, Abweichung, Hoͤhe, Azimurh und Stundenwinkel des Geſtirns, nur drey gegeben ſeyn duͤrfen, um die beyden uͤbrigen vermittelſt des Dreyecks ZPS daraus zu berechnen. Von dieſer Aufloͤſung machen die Aſtronomen in vielerley Abſichten Gebrauch. Der Name Azimuth iſt arabiſchen Urſprungs, und im mittlern Zeitalter in die Sternkunde eingefuͤhret worden. B Baͤche, Rivuli, Ruiſſeaux. Die kleinern fließenden Gewaͤſſer, welche unmittelbar aus den Quellen entſpringen, und durch ihre Vereinigung Fluͤſſe und Stroͤme bilden, ſ. Quellen, Fluͤſſe. Baͤder, warme Aquae calidae, Thermae, Eaux, Eaux thermales. So heißen diejenigen Quellen, welche waͤrmer ſind, als der ſie umgebende Luftkreis. Da ihr Waſſer großentheils mineraliſche aufgeloͤſte Theile mit ſich fuͤhret, ſo wird es in mediciniſchen Abſichten theils getrunken, theils als Bad gebraucht, daher ſich die Benennung leicht erklaͤrt. Wallerius (Hydrologia, Stockh. 1748. 8. Hydrologie, uͤberſ. von Denſo, Berlin 1751. 8.), Cartheuſer (Rudimenta hydrologiae, Frf. 1760. 8.) und Zuͤckert (Beſchreibung aller Geſundbrunnen Deutſchlands, Koͤnigsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.) claſſificiren und beſchreiben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0244" xml:id="P.1.230" n="230"/><lb/> </p> <p>Im Kugeldreyecke <hi rendition="#aq">ZPS,</hi> deſſen drey Spitzen Scheitelpunkt, Weltpol und Stern ſind, iſt <hi rendition="#aq">ZP</hi> der Aequatorhoͤhe des Orts, <hi rendition="#aq">PS</hi> dem Complemente der Abweichung des Sterns <hi rendition="#aq">SD, ZS</hi> dem Complemente ſeiner Hoͤhe <hi rendition="#aq">ST</hi> gleich; der Winkel <hi rendition="#aq">Z</hi> iſt der Nebenwinkel des Azimuths <hi rendition="#aq">HZT;</hi> der Winkel <hi rendition="#aq">P</hi> der Stundenwinkel, deſſen Maaß der Bogen des Aequators <hi rendition="#aq">AD</hi> iſt, welcher ſich noch durch den Mittagskreis ſchieben muß, ehe der Stern culminiret, oder ſich, wenn der Stern ſchon durch den Mittagskreis gegangen iſt, ſeit dem Augenblicke der Culmination durchgeſchoben hat. 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Der Name Azimuth iſt arabiſchen Urſprungs, und im mittlern Zeitalter in die Sternkunde eingefuͤhret worden.
B
Baͤche, Rivuli, Ruiſſeaux.
Die kleinern fließenden Gewaͤſſer, welche unmittelbar aus den Quellen entſpringen, und durch ihre Vereinigung Fluͤſſe und Stroͤme bilden, ſ. Quellen, Fluͤſſe.
Baͤder, warme
Aquae calidae, Thermae, Eaux, Eaux thermales. So heißen diejenigen Quellen, welche waͤrmer ſind, als der ſie umgebende Luftkreis. Da ihr Waſſer großentheils mineraliſche aufgeloͤſte Theile mit ſich fuͤhret, ſo wird es in mediciniſchen Abſichten theils getrunken, theils als Bad gebraucht, daher ſich die Benennung leicht erklaͤrt.
Wallerius (Hydrologia, Stockh. 1748. 8. Hydrologie, uͤberſ. von Denſo, Berlin 1751. 8.), Cartheuſer (Rudimenta hydrologiae, Frf. 1760. 8.) und Zuͤckert (Beſchreibung aller Geſundbrunnen Deutſchlands, Koͤnigsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.) claſſificiren und beſchreiben
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