Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


Schwere ändert, und der neue Zusammenhang weit stärker, als die Schwere wirkt.

Macquer chym. Wörterb. Art. Auflösung, und Leonhardi Anm.

Auflösungsmittel, Menstrua, Menstrues.

heissen diejenigen Körper, welche andere aufzulösen geschickt sind, vornehmlich die flüßigen, welche man zu Auflösung der festen gebraucht. Daß eigentlich bey jeder Auflösung beyde Körper in einander wirken, also der aufgelößte Körper allezeit auch das Menstruum auflöse, ist schon bey dem Worte Auflösung bemerkt worden.

Der Name Menstruum kömmt von dem Wahn der Alchymisten her, daß eine vollkommne Auflösung einen philosophischen Monat, oder vierzig Tage Zeit erfordere.

Aufsteigender Knoten, s. Knoten.

Aufsteigende Zeichen, s. Zeichen.

Aufsteigung, gerade, Rectascension, Ascensio recta, Ascension droite.

Hierunter wird (Taf. I. Fig. 5.) der Bogen des Aequators [Abbildung] D verstanden, welcher zwischen dem Frühlingspunkte [Abbildung] und dem Abweichungskreise PSDp eines Gestirns S enthalten ist. Der letzte Punkt D dieses Bogens geht unter dem Aequator der Erde, wo die Sterneunter rechten Winkeln aufgehen, mit dem Sterne S zugleich auf, d. h. er steigt mit ihm gerade auf, daher der Bogen, den er begrenzt, den Namen der geraden Aufsteigung erhalten hat.

Die Grade des Aequators werden vom Frühlingspunkte aus von Abend gegen Morgen, oder von der Rechten zur Linken in einem fort gezählt, daher ein Gestirn nahe an 360° Rectascension haben kan.

Wenn die gerade Aufsteigung oder Rectascension eines Sterns [Abbildung] D, und seine Abweichung DS, s. Abweichung, bekannt ist, so wird dadurch die Stelle, die er am Himmel einnimmt, bestimmt, und von den Stellen aller übrigen Gestirne unterschieden; denn es ist kein Punkt weiter am Himmel, dem eben diese Rectascension und Abweichung


Schwere aͤndert, und der neue Zuſammenhang weit ſtaͤrker, als die Schwere wirkt.

Macquer chym. Woͤrterb. Art. Aufloͤſung, und Leonhardi Anm.

Aufloͤſungsmittel, Menſtrua, Menſtrues.

heiſſen diejenigen Koͤrper, welche andere aufzuloͤſen geſchickt ſind, vornehmlich die fluͤßigen, welche man zu Aufloͤſung der feſten gebraucht. Daß eigentlich bey jeder Aufloͤſung beyde Koͤrper in einander wirken, alſo der aufgeloͤßte Koͤrper allezeit auch das Menſtruum aufloͤſe, iſt ſchon bey dem Worte Aufloͤſung bemerkt worden.

Der Name Menſtruum koͤmmt von dem Wahn der Alchymiſten her, daß eine vollkommne Aufloͤſung einen philoſophiſchen Monat, oder vierzig Tage Zeit erfordere.

Aufſteigender Knoten, ſ. Knoten.

Aufſteigende Zeichen, ſ. Zeichen.

Aufſteigung, gerade, Rectaſcenſion, Aſcenſio recta, Aſcenſion droite.

Hierunter wird (Taf. I. Fig. 5.) der Bogen des Aequators [Abbildung] D verſtanden, welcher zwiſchen dem Fruͤhlingspunkte [Abbildung] und dem Abweichungskreiſe PSDp eines Geſtirns S enthalten iſt. Der letzte Punkt D dieſes Bogens geht unter dem Aequator der Erde, wo die Sterneunter rechten Winkeln aufgehen, mit dem Sterne S zugleich auf, d. h. er ſteigt mit ihm gerade auf, daher der Bogen, den er begrenzt, den Namen der geraden Aufſteigung erhalten hat.

Die Grade des Aequators werden vom Fruͤhlingspunkte aus von Abend gegen Morgen, oder von der Rechten zur Linken in einem fort gezaͤhlt, daher ein Geſtirn nahe an 360° Rectaſcenſion haben kan.

Wenn die gerade Aufſteigung oder Rectaſcenſion eines Sterns [Abbildung] D, und ſeine Abweichung DS, ſ. Abweichung, bekannt iſt, ſo wird dadurch die Stelle, die er am Himmel einnimmt, beſtimmt, und von den Stellen aller uͤbrigen Geſtirne unterſchieden; denn es iſt kein Punkt weiter am Himmel, dem eben dieſe Rectaſcenſion und Abweichung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0195" xml:id="P.1.181" n="181"/><lb/>
Schwere a&#x0364;ndert, und der neue Zu&#x017F;ammenhang weit &#x017F;ta&#x0364;rker, als die Schwere wirkt.</p>
          <p><hi rendition="#b">Macquer</hi> chym. Wo&#x0364;rterb. Art. <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung,</hi> und <hi rendition="#b">Leonhardi</hi> Anm.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>Auflo&#x0364;&#x017F;ungsmittel, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Men&#x017F;trua</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Men&#x017F;trues</hi></foreign></name>.</head><lb/>
          <p>hei&#x017F;&#x017F;en diejenigen Ko&#x0364;rper, welche andere aufzulo&#x0364;&#x017F;en ge&#x017F;chickt &#x017F;ind, vornehmlich die flu&#x0364;ßigen, welche man zu Auflo&#x0364;&#x017F;ung der fe&#x017F;ten gebraucht. Daß eigentlich bey jeder Auflo&#x0364;&#x017F;ung beyde Ko&#x0364;rper in einander wirken, al&#x017F;o der aufgelo&#x0364;ßte Ko&#x0364;rper allezeit auch das Men&#x017F;truum auflo&#x0364;&#x017F;e, i&#x017F;t &#x017F;chon bey dem Worte <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung</hi> bemerkt worden.</p>
          <p>Der Name Men&#x017F;truum ko&#x0364;mmt von dem Wahn der Alchymi&#x017F;ten her, daß eine vollkommne Auflo&#x0364;&#x017F;ung einen <hi rendition="#b">philo&#x017F;ophi&#x017F;chen Monat,</hi> oder vierzig Tage Zeit erfordere.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Auf&#x017F;teigender Knoten, &#x017F;. Knoten.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">Auf&#x017F;teigende Zeichen, &#x017F;. Zeichen.</hi> </p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>Auf&#x017F;teigung, gerade, Recta&#x017F;cen&#x017F;ion, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">A&#x017F;cen&#x017F;io recta</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">A&#x017F;cen&#x017F;ion droite</hi></foreign></name>.</head><lb/>
          <p>Hierunter wird (Taf. <hi rendition="#aq">I.</hi> Fig. 5.) der Bogen des Aequators <hi rendition="#aq"><figure/>D</hi> ver&#x017F;tanden, welcher zwi&#x017F;chen dem Fru&#x0364;hlingspunkte <figure/> und dem Abweichungskrei&#x017F;e <hi rendition="#aq">PSDp</hi> eines Ge&#x017F;tirns <hi rendition="#aq">S</hi> enthalten i&#x017F;t. Der letzte Punkt <hi rendition="#aq">D</hi> die&#x017F;es Bogens geht unter dem Aequator der Erde, wo die Sterneunter rechten Winkeln aufgehen, mit dem Sterne <hi rendition="#aq">S</hi> zugleich auf, d. h. er <hi rendition="#b">&#x017F;teigt</hi> mit ihm <hi rendition="#b">gerade</hi> auf, daher der Bogen, den er begrenzt, den Namen der geraden Auf&#x017F;teigung erhalten hat.</p>
          <p>Die Grade des Aequators werden vom Fru&#x0364;hlingspunkte aus von Abend gegen Morgen, oder von der Rechten zur Linken in einem fort geza&#x0364;hlt, daher ein Ge&#x017F;tirn nahe an 360° Recta&#x017F;cen&#x017F;ion haben kan.</p>
          <p>Wenn die gerade Auf&#x017F;teigung oder Recta&#x017F;cen&#x017F;ion eines Sterns <hi rendition="#aq"><figure/>D,</hi> und &#x017F;eine Abweichung <hi rendition="#aq">DS,</hi> <hi rendition="#b">&#x017F;. Abweichung,</hi> bekannt i&#x017F;t, &#x017F;o wird dadurch die Stelle, die er am Himmel einnimmt, be&#x017F;timmt, und von den Stellen aller u&#x0364;brigen Ge&#x017F;tirne unter&#x017F;chieden; denn es i&#x017F;t kein Punkt weiter am Himmel, dem eben die&#x017F;e Recta&#x017F;cen&#x017F;ion und Abweichung<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0195] Schwere aͤndert, und der neue Zuſammenhang weit ſtaͤrker, als die Schwere wirkt. Macquer chym. Woͤrterb. Art. Aufloͤſung, und Leonhardi Anm. Aufloͤſungsmittel, Menſtrua, Menſtrues. heiſſen diejenigen Koͤrper, welche andere aufzuloͤſen geſchickt ſind, vornehmlich die fluͤßigen, welche man zu Aufloͤſung der feſten gebraucht. Daß eigentlich bey jeder Aufloͤſung beyde Koͤrper in einander wirken, alſo der aufgeloͤßte Koͤrper allezeit auch das Menſtruum aufloͤſe, iſt ſchon bey dem Worte Aufloͤſung bemerkt worden. Der Name Menſtruum koͤmmt von dem Wahn der Alchymiſten her, daß eine vollkommne Aufloͤſung einen philoſophiſchen Monat, oder vierzig Tage Zeit erfordere. Aufſteigender Knoten, ſ. Knoten. Aufſteigende Zeichen, ſ. Zeichen. Aufſteigung, gerade, Rectaſcenſion, Aſcenſio recta, Aſcenſion droite. Hierunter wird (Taf. I. Fig. 5.) der Bogen des Aequators [Abbildung] D verſtanden, welcher zwiſchen dem Fruͤhlingspunkte [Abbildung] und dem Abweichungskreiſe PSDp eines Geſtirns S enthalten iſt. Der letzte Punkt D dieſes Bogens geht unter dem Aequator der Erde, wo die Sterneunter rechten Winkeln aufgehen, mit dem Sterne S zugleich auf, d. h. er ſteigt mit ihm gerade auf, daher der Bogen, den er begrenzt, den Namen der geraden Aufſteigung erhalten hat. Die Grade des Aequators werden vom Fruͤhlingspunkte aus von Abend gegen Morgen, oder von der Rechten zur Linken in einem fort gezaͤhlt, daher ein Geſtirn nahe an 360° Rectaſcenſion haben kan. Wenn die gerade Aufſteigung oder Rectaſcenſion eines Sterns [Abbildung] D, und ſeine Abweichung DS, ſ. Abweichung, bekannt iſt, ſo wird dadurch die Stelle, die er am Himmel einnimmt, beſtimmt, und von den Stellen aller uͤbrigen Geſtirne unterſchieden; denn es iſt kein Punkt weiter am Himmel, dem eben dieſe Rectaſcenſion und Abweichung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/195
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/195>, abgerufen am 23.11.2024.