in Nov. Comm. Petrop. To. II. p. 121.). Er bestimmt es eigentlich zu Abmessung der Ausdünstungen des Wassers von verschiedener Temperatur. Es besteht aus drey cylindrischen Gefäßen von Blech. Das weitste und tiefste derselben wird mit Wasser gefüllt. In diesem Wasser schwimmt das zweyte etwas kleinere Gefäß, welches leer bleibt, und ganz verschlossen ist; damit es nicht schief schwimme, stehen Stäbe mit Rollen zur Seite, zwischen denen es frey auf- und absteigen, aber nicht seitwärts weichen kan. Das erste mit Wasser gefüllte Gefäß ist auch verschlossen, aber in seinem Deckel sind drey Löcher. Durch diese gehen drey metallne Füße, welche auf dem schwimmenden leeren Gefäße aufstehen und das dritte offne Gefäß tragen, welches mit dem ausdünstenden Wasser angefüllt ist. So, wie nun etwas von diesem Wasser ausdünstet, und das Gefäß dadurch leichter wird, drückt es weniger auf das schwimmende Gefäß, das letztere hebt sich daher im Wasser höher, und die Füße, die sich in den Löchern des Deckels frey bewegen können, treten mehr heraus, heben also das obere Gefäß, welches eine an ihm befestigte Scale an einem Zeiger hinführt, und dadurch die Größe der Hebung anzeigt. Wie viel Gran jeder Theil der Scale gelte, kan man durch hineingeworfene Gewichte leicht vorher ausmachen, und so durch die Scale die Größe der Ausdünstung bis auf die feinsten Theile abmessen. Taf. II. Fig. 25. ist ein Entwurf von den wesentlichsten Theilen dieses Atmometers.
Nach de Saussure's Anzeige hat Moscati in Mayland neuerlich eine andere zugleich bequemere und genauere Einrichtung dieses Werkzeugs vorgeschlagen.
de Saussure Essais sur l'hygrometrie. §. 244-50.
Atmosphäre, Atmosphaera, Atmosphere.
Dieser ursprünglich so viel, als Dunstkugel, bedeutende Name ist zwar anfänglich bloß von der um unsere Erde versammelten Luft, dem Luftkreise, gebraucht worden, wird aber jetzt im Allgemeinen allen Anhäufungen eines feinen elastischen flüßigen Wesens beygelegt, welche einen
in Nov. Comm. Petrop. To. II. p. 121.). Er beſtimmt es eigentlich zu Abmeſſung der Ausduͤnſtungen des Waſſers von verſchiedener Temperatur. Es beſteht aus drey cylindriſchen Gefaͤßen von Blech. Das weitſte und tiefſte derſelben wird mit Waſſer gefuͤllt. In dieſem Waſſer ſchwimmt das zweyte etwas kleinere Gefaͤß, welches leer bleibt, und ganz verſchloſſen iſt; damit es nicht ſchief ſchwimme, ſtehen Staͤbe mit Rollen zur Seite, zwiſchen denen es frey auf- und abſteigen, aber nicht ſeitwaͤrts weichen kan. Das erſte mit Waſſer gefuͤllte Gefaͤß iſt auch verſchloſſen, aber in ſeinem Deckel ſind drey Loͤcher. Durch dieſe gehen drey metallne Fuͤße, welche auf dem ſchwimmenden leeren Gefaͤße aufſtehen und das dritte offne Gefaͤß tragen, welches mit dem ausduͤnſtenden Waſſer angefuͤllt iſt. So, wie nun etwas von dieſem Waſſer ausduͤnſtet, und das Gefaͤß dadurch leichter wird, druͤckt es weniger auf das ſchwimmende Gefaͤß, das letztere hebt ſich daher im Waſſer hoͤher, und die Fuͤße, die ſich in den Loͤchern des Deckels frey bewegen koͤnnen, treten mehr heraus, heben alſo das obere Gefaͤß, welches eine an ihm befeſtigte Scale an einem Zeiger hinfuͤhrt, und dadurch die Groͤße der Hebung anzeigt. Wie viel Gran jeder Theil der Scale gelte, kan man durch hineingeworfene Gewichte leicht vorher ausmachen, und ſo durch die Scale die Groͤße der Ausduͤnſtung bis auf die feinſten Theile abmeſſen. Taf. II. Fig. 25. iſt ein Entwurf von den weſentlichſten Theilen dieſes Atmometers.
Nach de Sauſſure's Anzeige hat Moſcati in Mayland neuerlich eine andere zugleich bequemere und genauere Einrichtung dieſes Werkzeugs vorgeſchlagen.
de Sauſſure Eſſais ſur l'hygrométrie. §. 244-50.
Atmoſphaͤre, Atmoſphaera, Atmoſphère.
Dieſer urſpruͤnglich ſo viel, als Dunſtkugel, bedeutende Name iſt zwar anfaͤnglich bloß von der um unſere Erde verſammelten Luft, dem Luftkreiſe, gebraucht worden, wird aber jetzt im Allgemeinen allen Anhaͤufungen eines feinen elaſtiſchen fluͤßigen Weſens beygelegt, welche einen
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in Nov. Comm. Petrop. To. II. p. 121.). Er beſtimmt es eigentlich zu Abmeſſung der Ausduͤnſtungen des Waſſers von verſchiedener Temperatur. Es beſteht aus drey cylindriſchen Gefaͤßen von Blech. Das weitſte und tiefſte derſelben wird mit Waſſer gefuͤllt. In dieſem Waſſer ſchwimmt das zweyte etwas kleinere Gefaͤß, welches leer bleibt, und ganz verſchloſſen iſt; damit es nicht ſchief ſchwimme, ſtehen Staͤbe mit Rollen zur Seite, zwiſchen denen es frey auf- und abſteigen, aber nicht ſeitwaͤrts weichen kan. Das erſte mit Waſſer gefuͤllte Gefaͤß iſt auch verſchloſſen, aber in ſeinem Deckel ſind drey Loͤcher. Durch dieſe gehen drey metallne Fuͤße, welche auf dem ſchwimmenden leeren Gefaͤße aufſtehen und das dritte offne Gefaͤß tragen, welches mit dem ausduͤnſtenden Waſſer angefuͤllt iſt. So, wie nun etwas von dieſem Waſſer ausduͤnſtet, und das Gefaͤß dadurch leichter wird, druͤckt es weniger auf das ſchwimmende Gefaͤß, das letztere hebt ſich daher im Waſſer hoͤher, und die Fuͤße, die ſich in den Loͤchern des Deckels frey bewegen koͤnnen, treten mehr heraus, heben alſo das obere Gefaͤß, welches eine an ihm befeſtigte Scale an einem Zeiger hinfuͤhrt, und dadurch die Groͤße der Hebung anzeigt. Wie viel Gran jeder Theil der Scale gelte, kan man durch hineingeworfene Gewichte leicht vorher ausmachen, und ſo durch die Scale die Groͤße der Ausduͤnſtung bis auf die feinſten Theile abmeſſen. Taf. II. Fig. 25. iſt ein Entwurf von den weſentlichſten Theilen dieſes Atmometers.
Nach de Sauſſure's Anzeige hat Moſcati in Mayland neuerlich eine andere zugleich bequemere und genauere Einrichtung dieſes Werkzeugs vorgeſchlagen.
de Sauſſure Eſſais ſur l'hygrométrie. §. 244-50.
Atmoſphaͤre, Atmoſphaera, Atmoſphère.
Dieſer urſpruͤnglich ſo viel, als Dunſtkugel, bedeutende Name iſt zwar anfaͤnglich bloß von der um unſere Erde verſammelten Luft, dem Luftkreiſe, gebraucht worden, wird aber jetzt im Allgemeinen allen Anhaͤufungen eines feinen elaſtiſchen fluͤßigen Weſens beygelegt, welche einen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/171>, abgerufen am 25.11.2024.
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