und die vierte, auf welche die Bleystiftstriche kommen, frey lassen, damit er beym Fortschieben nichts auslösche. Graduirt man nach Brissons Art, so muß das Papier, auf welches die Theilung kommen soll, mit gewogen, und sein Gewicht in das anfängliche Gewicht des Aräometers mit eingerechnet werden.
Aus der bisherigen Theorie läßt sich auch die Einrichtung übersehen, die le Raz de Lanthenee in einer kleinen Schrift von 32 Seiten 12mo vorgeschlagen hat, und welche von Brisson(Dictionnaire de phys. art. Areometre) angeführt wird. Sie scheint eine etwas veränderte Nachahmung der Musschenbroekischen zu seyn. Er senkt nemlich ein Aräometer, welches 1000 Gran wiegt, in Wasser, vermehrt hierauf das Gewicht um 40 Gran, senkt es nochmals ein und theilt den Raum zwischen beyden Punkten in 40 gleiche Theile. Er bekömmt hiedurch zu festen Punkten die Dichte des Wassers und die Dichte eines (40/1040) oder (1/20) leichtern Liquors; und so ist sein Aräometer allerdings vorzüglicher, als die, welche zur Bestimmung des zweyten Punkts die Bereitung einer Sole u. dgl. voraussetzen. Auch ist es richtig, daß bey einem Aräometer, welches nicht gerade 1000 Gran wiegt, die Zulage statt 40 Gran, eine andere seyn muß, die sich aber zum Gewichte des Aräometers verhält, wie 40:1000, z. B. bey einem Aräometer von 800 Gran darf man nur 32 Gran zulegen. Man muß aber dennoch in 40 Theile theilen, wenn solche Aräometer mit einander übereinstimmen sollen, und die Behauptung des Erfinders, man müsse in so viel Theile theilen, als man bey der Bestimmung des zweyten Punkts Grane zugelegt habe, ist ein offenbarer Irrthum. Uebrigens ist bey diesemWerkzeuge, wenn sein Gewicht in Granen p, und die Zahl der eingetauchten Grade der Theilung n heißt, des Wassers Dichte zu des Liquors Dichte, wie p+n:p.
Noch eine sehr einfache Art des Aräometer gäbe ein bloßes Stäbchen ohne Kugel, wie AB, Taf. II. Fig. 21., das etwa von einem leichten aber festen Holze versertiget und überfirnißt werden könnte. Das Stäbchen müste ein
und die vierte, auf welche die Bleyſtiftſtriche kommen, frey laſſen, damit er beym Fortſchieben nichts ausloͤſche. Graduirt man nach Briſſons Art, ſo muß das Papier, auf welches die Theilung kommen ſoll, mit gewogen, und ſein Gewicht in das anfaͤngliche Gewicht des Araͤometers mit eingerechnet werden.
Aus der bisherigen Theorie laͤßt ſich auch die Einrichtung uͤberſehen, die le Raz de Lanthenee in einer kleinen Schrift von 32 Seiten 12mo vorgeſchlagen hat, und welche von Briſſon(Dictionnaire de phyſ. art. Arèometre) angefuͤhrt wird. Sie ſcheint eine etwas veraͤnderte Nachahmung der Muſſchenbroekiſchen zu ſeyn. Er ſenkt nemlich ein Araͤometer, welches 1000 Gran wiegt, in Waſſer, vermehrt hierauf das Gewicht um 40 Gran, ſenkt es nochmals ein und theilt den Raum zwiſchen beyden Punkten in 40 gleiche Theile. Er bekoͤmmt hiedurch zu feſten Punkten die Dichte des Waſſers und die Dichte eines (40/1040) oder (1/20) leichtern Liquors; und ſo iſt ſein Araͤometer allerdings vorzuͤglicher, als die, welche zur Beſtimmung des zweyten Punkts die Bereitung einer Sole u. dgl. vorausſetzen. Auch iſt es richtig, daß bey einem Araͤometer, welches nicht gerade 1000 Gran wiegt, die Zulage ſtatt 40 Gran, eine andere ſeyn muß, die ſich aber zum Gewichte des Araͤometers verhaͤlt, wie 40:1000, z. B. bey einem Araͤometer von 800 Gran darf man nur 32 Gran zulegen. Man muß aber dennoch in 40 Theile theilen, wenn ſolche Araͤometer mit einander uͤbereinſtimmen ſollen, und die Behauptung des Erfinders, man muͤſſe in ſo viel Theile theilen, als man bey der Beſtimmung des zweyten Punkts Grane zugelegt habe, iſt ein offenbarer Irrthum. Uebrigens iſt bey dieſemWerkzeuge, wenn ſein Gewicht in Granen p, und die Zahl der eingetauchten Grade der Theilung n heißt, des Waſſers Dichte zu des Liquors Dichte, wie p+n:p.
Noch eine ſehr einfache Art des Araͤometer gaͤbe ein bloßes Staͤbchen ohne Kugel, wie AB, Taf. II. Fig. 21., das etwa von einem leichten aber feſten Holze verſertiget und uͤberfirnißt werden koͤnnte. Das Staͤbchen muͤſte ein
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und die vierte, auf welche die Bleyſtiftſtriche kommen, frey laſſen, damit er beym Fortſchieben nichts ausloͤſche. Graduirt man nach Briſſons Art, ſo muß das Papier, auf welches die Theilung kommen ſoll, mit gewogen, und ſein Gewicht in das anfaͤngliche Gewicht des Araͤometers mit eingerechnet werden.
Aus der bisherigen Theorie laͤßt ſich auch die Einrichtung uͤberſehen, die le Raz de Lanthenee in einer kleinen Schrift von 32 Seiten 12mo vorgeſchlagen hat, und welche von Briſſon (Dictionnaire de phyſ. art. Arèometre) angefuͤhrt wird. Sie ſcheint eine etwas veraͤnderte Nachahmung der Muſſchenbroekiſchen zu ſeyn. Er ſenkt nemlich ein Araͤometer, welches 1000 Gran wiegt, in Waſſer, vermehrt hierauf das Gewicht um 40 Gran, ſenkt es nochmals ein und theilt den Raum zwiſchen beyden Punkten in 40 gleiche Theile. Er bekoͤmmt hiedurch zu feſten Punkten die Dichte des Waſſers und die Dichte eines (40/1040) oder (1/20) leichtern Liquors; und ſo iſt ſein Araͤometer allerdings vorzuͤglicher, als die, welche zur Beſtimmung des zweyten Punkts die Bereitung einer Sole u. dgl. vorausſetzen. Auch iſt es richtig, daß bey einem Araͤometer, welches nicht gerade 1000 Gran wiegt, die Zulage ſtatt 40 Gran, eine andere ſeyn muß, die ſich aber zum Gewichte des Araͤometers verhaͤlt, wie 40:1000, z. B. bey einem Araͤometer von 800 Gran darf man nur 32 Gran zulegen. Man muß aber dennoch in 40 Theile theilen, wenn ſolche Araͤometer mit einander uͤbereinſtimmen ſollen, und die Behauptung des Erfinders, man muͤſſe in ſo viel Theile theilen, als man bey der Beſtimmung des zweyten Punkts Grane zugelegt habe, iſt ein offenbarer Irrthum. Uebrigens iſt bey dieſemWerkzeuge, wenn ſein Gewicht in Granen p, und die Zahl der eingetauchten Grade der Theilung n heißt, des Waſſers Dichte zu des Liquors Dichte, wie p+n:p.
Noch eine ſehr einfache Art des Araͤometer gaͤbe ein bloßes Staͤbchen ohne Kugel, wie AB, Taf. II. Fig. 21., das etwa von einem leichten aber feſten Holze verſertiget und uͤberfirnißt werden koͤnnte. Das Staͤbchen muͤſte ein
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/137>, abgerufen am 16.02.2025.
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