Tafel selbst wird ein anderes Gemälde entworfen, in welches die zerstreuten Stücken des vorigen, so geschickt als möglich, mit verwebt werden müssen. So hat man dergleichen Anamorphosen, auf welchen verschiedene Köpfe vorgestellt sind, die durch ein Polyeder in bestimmter Stellung betrachtet, einen einzigen Kopf zeigen, den man mit bloßem Auge gar nicht auf dem Gemälde findet. Anweisung hiezu geben Wolf(Elem. Dioptr. Probl. 25.) und Leutmann (Anm. vom Glasschleifen, Wittenb. 1719. 8.).
Anamorvhotische Maschine
Machina anamorphotica, Machine anamorphotique. So heißt das von Leupold erfundene Werkzeug zur Verzeichnung der katoptrischen Anamorphosen, s. den vorhergehenden Artikel. Eigentlich sollte es wohl anamorphotisches Instrument, nicht Maschine, heißen.
Anelektrische Körper, s. Leiter der Elektricität.
Anemometer, s. Windmesser.
Anemoskov, Anemoscopium, Anemoscope.
Ein Werkzeug, dessen man sich bedient, die Richtung des Windes zu bemerken. Das einfachste und gewöhnlichste Anemoskop ist die gemeine Wetterfahne(girouette) auf den Thürmen und Häusern. Gleiche Dienste thun die Flaggen an den Masten der Schiffe.
Um die Richtung des Windes im Zimmer, und genauer, als durch den bloßen Anblick der Wetterfahne zu beobachten, kan man die Fahne, die sich sonst um eine unbewegliche Spindel dreht, an einer beweglichen Spindel fest machen, welche mit der Fahne zugleich umgedrehet wird. Diese Spindel kan durch das Dach bis an die Decke des Zimmers laufen, in welchem man die Beobachtungen machen will, und unten mit einem Getriebe versehen werden, welches in ein bezahntes Rad greift, dessen Axe bis ins Zimmer geht, und mittelst eines daran gesteckten Zeigers auf einer an der Decke bezeichneten Windrose den Wind bezeichnet. Soll die Windrose nicht an der Decke, sondern vertikal an der Wand des Zimmers stehen, so läßt
Tafel ſelbſt wird ein anderes Gemaͤlde entworfen, in welches die zerſtreuten Stuͤcken des vorigen, ſo geſchickt als moͤglich, mit verwebt werden muͤſſen. So hat man dergleichen Anamorphoſen, auf welchen verſchiedene Koͤpfe vorgeſtellt ſind, die durch ein Polyeder in beſtimmter Stellung betrachtet, einen einzigen Kopf zeigen, den man mit bloßem Auge gar nicht auf dem Gemaͤlde findet. Anweiſung hiezu geben Wolf(Elem. Dioptr. Probl. 25.) und Leutmann (Anm. vom Glasſchleifen, Wittenb. 1719. 8.).
Anamorvhotiſche Maſchine
Machina anamorphotica, Machine anamorphotique. So heißt das von Leupold erfundene Werkzeug zur Verzeichnung der katoptriſchen Anamorphoſen, ſ. den vorhergehenden Artikel. Eigentlich ſollte es wohl anamorphotiſches Inſtrument, nicht Maſchine, heißen.
Anelektriſche Koͤrper, ſ. Leiter der Elektricitaͤt.
Anemometer, ſ. Windmeſſer.
Anemoſkov, Anemoſcopium, Anémoſcope.
Ein Werkzeug, deſſen man ſich bedient, die Richtung des Windes zu bemerken. Das einfachſte und gewoͤhnlichſte Anemoſkop iſt die gemeine Wetterfahne(girouette) auf den Thuͤrmen und Haͤuſern. Gleiche Dienſte thun die Flaggen an den Maſten der Schiffe.
Um die Richtung des Windes im Zimmer, und genauer, als durch den bloßen Anblick der Wetterfahne zu beobachten, kan man die Fahne, die ſich ſonſt um eine unbewegliche Spindel dreht, an einer beweglichen Spindel feſt machen, welche mit der Fahne zugleich umgedrehet wird. Dieſe Spindel kan durch das Dach bis an die Decke des Zimmers laufen, in welchem man die Beobachtungen machen will, und unten mit einem Getriebe verſehen werden, welches in ein bezahntes Rad greift, deſſen Axe bis ins Zimmer geht, und mittelſt eines daran geſteckten Zeigers auf einer an der Decke bezeichneten Windroſe den Wind bezeichnet. Soll die Windroſe nicht an der Decke, ſondern vertikal an der Wand des Zimmers ſtehen, ſo laͤßt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0115"xml:id="P.1.101"n="101"/><lb/>
Tafel ſelbſt wird ein anderes Gemaͤlde entworfen, in welches die zerſtreuten Stuͤcken des vorigen, ſo geſchickt als moͤglich, mit verwebt werden muͤſſen. So hat man dergleichen Anamorphoſen, auf welchen verſchiedene Koͤpfe vorgeſtellt ſind, die durch ein Polyeder in beſtimmter Stellung betrachtet, einen einzigen Kopf zeigen, den man mit bloßem Auge gar nicht auf dem Gemaͤlde findet. Anweiſung hiezu geben <hirendition="#b">Wolf</hi><hirendition="#aq">(Elem. Dioptr. Probl. 25.)</hi> und <hirendition="#b">Leutmann</hi> (Anm. vom Glasſchleifen, Wittenb. 1719. 8.).</p></div><divn="2"><head>Anamorvhotiſche Maſchine</head><lb/><p><hirendition="#aq">Machina anamorphotica, <hirendition="#i">Machine anamorphotique.</hi></hi> So heißt das von <hirendition="#b">Leupold</hi> erfundene Werkzeug zur Verzeichnung der katoptriſchen Anamorphoſen, ſ. den vorhergehenden Artikel. Eigentlich ſollte es wohl anamorphotiſches Inſtrument, nicht Maſchine, heißen.</p><p><hirendition="#b">Anelektriſche Koͤrper, ſ. Leiter der Elektricitaͤt.</hi></p><p><hirendition="#b">Anemometer, ſ. Windmeſſer.</hi></p></div><divn="2"><head>Anemoſkov, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="lat"><hirendition="#aq">Anemoſcopium</hi></foreign></name>, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="fra"><hirendition="#aq #i">Anémoſcope</hi></foreign></name>.</head><lb/><p>Ein Werkzeug, deſſen man ſich bedient, die Richtung des Windes zu bemerken. Das einfachſte und gewoͤhnlichſte Anemoſkop iſt die gemeine <hirendition="#b">Wetterfahne</hi><hirendition="#aq">(<hirendition="#i">girouette</hi>)</hi> auf den Thuͤrmen und Haͤuſern. Gleiche Dienſte thun die Flaggen an den Maſten der Schiffe.</p><p>Um die Richtung des Windes im Zimmer, und genauer, als durch den bloßen Anblick der Wetterfahne zu beobachten, kan man die Fahne, die ſich ſonſt um eine unbewegliche Spindel dreht, an einer beweglichen Spindel feſt machen, welche mit der Fahne zugleich umgedrehet wird. Dieſe Spindel kan durch das Dach bis an die Decke des Zimmers laufen, in welchem man die Beobachtungen machen will, und unten mit einem Getriebe verſehen werden, welches in ein bezahntes Rad greift, deſſen Axe bis ins Zimmer geht, und mittelſt eines daran geſteckten Zeigers auf einer an der Decke bezeichneten Windroſe den Wind bezeichnet. Soll die Windroſe nicht an der Decke, ſondern vertikal an der Wand des Zimmers ſtehen, ſo laͤßt<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[101/0115]
Tafel ſelbſt wird ein anderes Gemaͤlde entworfen, in welches die zerſtreuten Stuͤcken des vorigen, ſo geſchickt als moͤglich, mit verwebt werden muͤſſen. So hat man dergleichen Anamorphoſen, auf welchen verſchiedene Koͤpfe vorgeſtellt ſind, die durch ein Polyeder in beſtimmter Stellung betrachtet, einen einzigen Kopf zeigen, den man mit bloßem Auge gar nicht auf dem Gemaͤlde findet. Anweiſung hiezu geben Wolf (Elem. Dioptr. Probl. 25.) und Leutmann (Anm. vom Glasſchleifen, Wittenb. 1719. 8.).
Anamorvhotiſche Maſchine
Machina anamorphotica, Machine anamorphotique. So heißt das von Leupold erfundene Werkzeug zur Verzeichnung der katoptriſchen Anamorphoſen, ſ. den vorhergehenden Artikel. Eigentlich ſollte es wohl anamorphotiſches Inſtrument, nicht Maſchine, heißen.
Anelektriſche Koͤrper, ſ. Leiter der Elektricitaͤt.
Anemometer, ſ. Windmeſſer.
Anemoſkov, Anemoſcopium, Anémoſcope.
Ein Werkzeug, deſſen man ſich bedient, die Richtung des Windes zu bemerken. Das einfachſte und gewoͤhnlichſte Anemoſkop iſt die gemeine Wetterfahne (girouette) auf den Thuͤrmen und Haͤuſern. Gleiche Dienſte thun die Flaggen an den Maſten der Schiffe.
Um die Richtung des Windes im Zimmer, und genauer, als durch den bloßen Anblick der Wetterfahne zu beobachten, kan man die Fahne, die ſich ſonſt um eine unbewegliche Spindel dreht, an einer beweglichen Spindel feſt machen, welche mit der Fahne zugleich umgedrehet wird. Dieſe Spindel kan durch das Dach bis an die Decke des Zimmers laufen, in welchem man die Beobachtungen machen will, und unten mit einem Getriebe verſehen werden, welches in ein bezahntes Rad greift, deſſen Axe bis ins Zimmer geht, und mittelſt eines daran geſteckten Zeigers auf einer an der Decke bezeichneten Windroſe den Wind bezeichnet. Soll die Windroſe nicht an der Decke, ſondern vertikal an der Wand des Zimmers ſtehen, ſo laͤßt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/115>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.