preßt. Ist das Garn genügend gestärkt, so wird es durch eine Leitwalze welche durch Hebel mit einem Fußtritt in Verbindung gebracht ist, aus der Stärke gehoben, angestrafft und eine Zeitlang mit demselben Walzenpaar ausgepreßt. Hierauf nimmt man das Garn von der Walze ab, indem man die darauf lastende Preßwalze durch einen Tritt auf einen Fußhebel, welcher mit derselben in Verbindung steht, abgehoben hat, und führt es durch ein Quetschwalzenpaar, wovon die untere Walze mit Kupfer, die obere da- gegen mit Gummi bezogen ist. Die ausgequetschte Flüssigkeit wird durch ein Brett wieder in den Stärkekasten zurückgeführt.
Die Maschine besteht aus eisernem Gestell mit Lagerungen für die Stärke- und Gummipreßwalzen, Hebelanordnung für die Leit- und Druck- walze und Stärkekasten von Holz mit Ablaßventil.
[Abbildung]
Fig. 139.
Garnstärkemaschine für feinste Garne.
Garn-Imprägnier- und Stärkemaschine für Garne in einzel- nen Pfunden (Fig. 140), bestehend aus einem mit Kupfer ausgeschlage- nen, auf vier gußeisernen Füßen ruhenden Holzkasten zur Aufnahme der Schlichtmasse, zu deren Erwärmung sich in demselben eine Heizschlange befindet. Zum Ablassen der Schlichtmasse dient ein Messingventil. Ober- halb des Kastens befindet sich eine durch eine Schnur von der Antriebswelle getriebene Kupferspule, sowie zwei Haken, von denen der eine durch ein Gewicht möglichst zurückgehalten wird, während der andere an einer Welle sitzend, in 2 Lagern ruhend, durch Fest- und Losscheibe drehbar resp. in Stillstand zu setzen ist. Letzteres geschieht durch einen mittels Fußtritt be- wegbaren Ausrücker. Nachdem das Garn auf der Spule genügend gestärkt ist, wird es mittels 2 Stöcken auf die erwähnten Haken gebracht, der drehbare in Bewegung gesetzt und das Garn auf diese Weise ausgewunden. Je nach- dem man das Gewicht des andern Hakens beschwert oder erleichtert, wird das Garn mehr oder weniger gleichmäßig ausgewunden. Die tägliche Leistung dieser einfachen Maschine beträgt 400 bis 450 Kilo.
preßt. Iſt das Garn genügend geſtärkt, ſo wird es durch eine Leitwalze welche durch Hebel mit einem Fußtritt in Verbindung gebracht iſt, aus der Stärke gehoben, angeſtrafft und eine Zeitlang mit demſelben Walzenpaar ausgepreßt. Hierauf nimmt man das Garn von der Walze ab, indem man die darauf laſtende Preßwalze durch einen Tritt auf einen Fußhebel, welcher mit derſelben in Verbindung ſteht, abgehoben hat, und führt es durch ein Quetſchwalzenpaar, wovon die untere Walze mit Kupfer, die obere da- gegen mit Gummi bezogen iſt. Die ausgequetſchte Flüſſigkeit wird durch ein Brett wieder in den Stärkekaſten zurückgeführt.
Die Maſchine beſteht aus eiſernem Geſtell mit Lagerungen für die Stärke- und Gummipreßwalzen, Hebelanordnung für die Leit- und Druck- walze und Stärkekaſten von Holz mit Ablaßventil.
[Abbildung]
Fig. 139.
Garnſtärkemaſchine für feinſte Garne.
Garn-Imprägnier- und Stärkemaſchine für Garne in einzel- nen Pfunden (Fig. 140), beſtehend aus einem mit Kupfer ausgeſchlage- nen, auf vier gußeiſernen Füßen ruhenden Holzkaſten zur Aufnahme der Schlichtmaſſe, zu deren Erwärmung ſich in demſelben eine Heizſchlange befindet. Zum Ablaſſen der Schlichtmaſſe dient ein Meſſingventil. Ober- halb des Kaſtens befindet ſich eine durch eine Schnur von der Antriebswelle getriebene Kupferſpule, ſowie zwei Haken, von denen der eine durch ein Gewicht möglichſt zurückgehalten wird, während der andere an einer Welle ſitzend, in 2 Lagern ruhend, durch Feſt- und Losſcheibe drehbar reſp. in Stillſtand zu ſetzen iſt. Letzteres geſchieht durch einen mittels Fußtritt be- wegbaren Ausrücker. Nachdem das Garn auf der Spule genügend geſtärkt iſt, wird es mittels 2 Stöcken auf die erwähnten Haken gebracht, der drehbare in Bewegung geſetzt und das Garn auf dieſe Weiſe ausgewunden. Je nach- dem man das Gewicht des andern Hakens beſchwert oder erleichtert, wird das Garn mehr oder weniger gleichmäßig ausgewunden. Die tägliche Leiſtung dieſer einfachen Maſchine beträgt 400 bis 450 Kilo.
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preßt. Iſt das Garn genügend geſtärkt, ſo wird es durch eine Leitwalze
welche durch Hebel mit einem Fußtritt in Verbindung gebracht iſt, aus der
Stärke gehoben, angeſtrafft und eine Zeitlang mit demſelben Walzenpaar
ausgepreßt. Hierauf nimmt man das Garn von der Walze ab, indem
man die darauf laſtende Preßwalze durch einen Tritt auf einen Fußhebel,
welcher mit derſelben in Verbindung ſteht, abgehoben hat, und führt es durch
ein Quetſchwalzenpaar, wovon die untere Walze mit Kupfer, die obere da-
gegen mit Gummi bezogen iſt. Die ausgequetſchte Flüſſigkeit wird durch
ein Brett wieder in den Stärkekaſten zurückgeführt.
Die Maſchine beſteht aus eiſernem Geſtell mit Lagerungen für die
Stärke- und Gummipreßwalzen, Hebelanordnung für die Leit- und Druck-
walze und Stärkekaſten von Holz mit Ablaßventil.
[Abbildung Fig. 139. Garnſtärkemaſchine für feinſte Garne.]
Garn-Imprägnier- und Stärkemaſchine für Garne in einzel-
nen Pfunden (Fig. 140), beſtehend aus einem mit Kupfer ausgeſchlage-
nen, auf vier gußeiſernen Füßen ruhenden Holzkaſten zur Aufnahme der
Schlichtmaſſe, zu deren Erwärmung ſich in demſelben eine Heizſchlange
befindet. Zum Ablaſſen der Schlichtmaſſe dient ein Meſſingventil. Ober-
halb des Kaſtens befindet ſich eine durch eine Schnur von der Antriebswelle
getriebene Kupferſpule, ſowie zwei Haken, von denen der eine durch ein
Gewicht möglichſt zurückgehalten wird, während der andere an einer Welle
ſitzend, in 2 Lagern ruhend, durch Feſt- und Losſcheibe drehbar reſp. in
Stillſtand zu ſetzen iſt. Letzteres geſchieht durch einen mittels Fußtritt be-
wegbaren Ausrücker. Nachdem das Garn auf der Spule genügend geſtärkt
iſt, wird es mittels 2 Stöcken auf die erwähnten Haken gebracht, der drehbare
in Bewegung geſetzt und das Garn auf dieſe Weiſe ausgewunden. Je nach-
dem man das Gewicht des andern Hakens beſchwert oder erleichtert, wird
das Garn mehr oder weniger gleichmäßig ausgewunden. Die tägliche
Leiſtung dieſer einfachen Maſchine beträgt 400 bis 450 Kilo.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/496>, abgerufen am 22.11.2024.
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