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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791.

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Vorrede.
Natur und der Erkenntniß der Krankheiten er-
forschet haben: so hat ihre Kunst den höchsten
Grad der Vollkommenheit erreicht, und der
grosse Wunsch eines Haller und Tissot, die
Rechte der Natur geltend zu machen, ist erfüllet.

Auf diesen Zweck hin bestrebte ich mich,
den ganzen Umfang der praktischen Arzneywis-
senschaft zu bearbeiten, und das Wichtigste und
Wesentlichste derselben auf einfache, sichere, aus
der Natur selbst, welche ich jederzeit der Kunst zur
Seite stelle, hergeleitete Grundsätze zurück zu füh-
ren, und so diese schwere Kunst sowohl in Rücksicht
der Erkenntniß als der Heilung der Krankheiten
gegen das Blendwerk scharfsinniger Hypothesen,
und gegen die Gefahr und die Vorwürfe des
Schwankenden und des Ungefährs zu beschützen.

Ich hoffe diese Absicht in acht besondern
Adhandlungen zu erreichen. Diese werde ich
einander so unterordnen, daß immer die eine aus
der andern zu fließen scheine, und dadurch desto
mehr an Klarheit und Zuverläßigkeit gewinne.


Vor

Vorrede.
Natur und der Erkenntniß der Krankheiten er-
forſchet haben: ſo hat ihre Kunſt den hoͤchſten
Grad der Vollkommenheit erreicht, und der
groſſe Wunſch eines Haller und Tiſſot, die
Rechte der Natur geltend zu machen, iſt erfuͤllet.

Auf dieſen Zweck hin beſtrebte ich mich,
den ganzen Umfang der praktiſchen Arzneywiſ-
ſenſchaft zu bearbeiten, und das Wichtigſte und
Weſentlichſte derſelben auf einfache, ſichere, aus
der Natur ſelbſt, welche ich jederzeit der Kunſt zur
Seite ſtelle, hergeleitete Grundſaͤtze zuruͤck zu fuͤh-
ren, und ſo dieſe ſchwere Kunſt ſowohl in Ruͤckſicht
der Erkenntniß als der Heilung der Krankheiten
gegen das Blendwerk ſcharfſinniger Hypotheſen,
und gegen die Gefahr und die Vorwuͤrfe des
Schwankenden und des Ungefaͤhrs zu beſchuͤtzen.

Ich hoffe dieſe Abſicht in acht beſondern
Adhandlungen zu erreichen. Dieſe werde ich
einander ſo unterordnen, daß immer die eine aus
der andern zu fließen ſcheine, und dadurch deſto
mehr an Klarheit und Zuverlaͤßigkeit gewinne.


Vor
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[VIII/0013] Vorrede. Natur und der Erkenntniß der Krankheiten er- forſchet haben: ſo hat ihre Kunſt den hoͤchſten Grad der Vollkommenheit erreicht, und der groſſe Wunſch eines Haller und Tiſſot, die Rechte der Natur geltend zu machen, iſt erfuͤllet. Auf dieſen Zweck hin beſtrebte ich mich, den ganzen Umfang der praktiſchen Arzneywiſ- ſenſchaft zu bearbeiten, und das Wichtigſte und Weſentlichſte derſelben auf einfache, ſichere, aus der Natur ſelbſt, welche ich jederzeit der Kunſt zur Seite ſtelle, hergeleitete Grundſaͤtze zuruͤck zu fuͤh- ren, und ſo dieſe ſchwere Kunſt ſowohl in Ruͤckſicht der Erkenntniß als der Heilung der Krankheiten gegen das Blendwerk ſcharfſinniger Hypotheſen, und gegen die Gefahr und die Vorwuͤrfe des Schwankenden und des Ungefaͤhrs zu beſchuͤtzen. Ich hoffe dieſe Abſicht in acht beſondern Adhandlungen zu erreichen. Dieſe werde ich einander ſo unterordnen, daß immer die eine aus der andern zu fließen ſcheine, und dadurch deſto mehr an Klarheit und Zuverlaͤßigkeit gewinne. Vor

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Zitationshilfe: Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/13>, abgerufen am 21.11.2024.