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Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

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Arithmetica.
damit die Jugend hinüber sehen/ aber doch nit weiter fürbaß kommen möge) einer Fischgruben ähnli-
ches Deuch herfür springen/ hierbey das wimlen/ der darinn sich vff haltenden Fischen kurtzweilig an-
zuschawen seyn wird. Dann eben und umb solcher Figuren und Insul wegen/ so wird diser Orth dasdeß Pere-
diß-Gärt-
lins.

Paradiß-Gärtlin genandt/ hierdurch den Kindern gute Gedancken zuerwecken in das Paradiß
zu spatzieren/ daselbsten ihr Christenthumb/ und andere gute nutzliche und rühmliche Künsten zu exer-
cieren.
Vnder den Figuren/ und also in ein Felsen eingehawen so werden allda gelesen

Im Garten und durch Adams Fall/
Der Mensch verderbt wurd überall/Vnd hier-
bey Adams
Fall.

Ferner neben deß Adams und der Eva Insul/ also gleich vor dem Fischgrüblin herüber/ nembli-
chen Bey

P. Q. R. S. seynd vier/ von Aichen Dillen/ mit rother Oelfarb zur Beständigkeit angestrichene/ und
vffgesetzte Außtheilungen/ oder gar holdselige Blumengärtlin/ welche dann mit Corone Imperiali, tu-
libani
mancherley derselben Arthen/ Türckische Beisch/ Martagon, Narcise, von underschidlichen
Sortten/ Tromboni, ornitobilum, lilium Persicum, Iacinten viler Arthen/ frittelarien, Iris, crocus,
und aller Sort Ilgerwerck etc. nach wol fundirter Gärtnerey-Kunst/ besetzt/ auch solcher Gestalt a
sortirt,
beneben in gutem Wolstand underhalten/ daß auch vil höhere Personen hier ohne scheu/ mögen ein-
gelassen/ und Ergötzlichkeit empfinden werden/ dahin angesehen/ das/ und wann die Schulkinder allda
ankommen/ daß man ihnen hiervon Kräntz und Mayen (nach deme sie etwann im Examen wol und
löblich sich gehalten haben) heimzutragen/ mittheilen möge. Bey

. ist ein anders/ aber an der hindern Ruggwand zubeschlossenes Drietter/ welches zwar an seinen
beeden neben Seiten von Maurwerck kan auffgesetzt werden/ oder aber von Rosen di Iericho gebremdt/
(damit die darunder sitzende Personen ein lieblichen Geruch empfinden) der Deckel aber mit einem
Ziegelblatten Dächlin bedeckt/ zu beeden Seiten Ruhebänck/ in der mitten und zwischen derselbigen/
ein langer Tisch gestellt werden/ dahin gemeindt/ das der Herr Vorsteher/ oder der Schulmeister da-
selbsten hin/ seine Bücher/ so wol der Kinder mit sich herauß gebrachte Vorschrifften und Rechnun-
gen/ vnder dem truckenen erhalten/ und also vor Regen und Sonnen beschirmet seyen. Durch die
beede Drietter

M. . (welche/ so wol das Drietter K. dann samentlichen/ mit Weirel/ Zwespen/ Pflaumen/ und
dergleichen holdseliges Steinobs/ Bäumen/ gantz überzogen seynd) So kan man in die

Laubergäng hinauß spatzieren/ massen dann die hierzu dienliche Durchschnitt V. und L. zuerken-
nen geben/ daselbsten draussen von

. . biß gegen . (inwendig darinnen aber/ von . gegen . und biß in . so ist ein zween
Schuch breites/ von rothen/ weissen/ schwartzen/ Zeitbeerstauden oder S. Johannis Träublin/ sowolen
der weiß vnd rothen Ponellen-Stauden/ als ein holdselig der Jugend gar angenehmer Haag zufinden/)
neben dem angedeuten Haag her/ nemblichen Bey

^. ^. ^. so stehn 12. der besten von der Hand zugeniessenden Birn- vnd Aepffelbäum/ gepflan-
tzet. Auff der andern Seiten von

Y. Z. biß gegen . vnd also neben der innwendigen Maur her/ so mag ein Spalera oder Geländer/
von vffgebundenen Weinreben/ darzwischen aber Pftrsich- vnd Mandelbäum/ sowol der Nespelstau-
den eingetheilt/ gepflantzet werden/ dahin angesehen/ damit sich die Schulkinder in den besagten Lauber-
gängen erstrecken/ verspatzieren/ vnd zugleich diese jetzternante Früchten abzuklauben/ ergötzen mö-
gen. In der

Nichien, oder vnder dem gesprengten Maurbogen Bey

h. daselbsten so stehet deß Alten Testaments Scribenten von Steingehawene Figur/ mit folgen-
der Vnderschrifft.

Moses das scharpff Gesatz beschreibt/
Den Menschen hart darzu antreibt.Moses
scharpffe
Gesatz.

Ferner/ und im innern Eck bey

. gegen . so wird ein zuvor angedeuter/ von Ziegelstein auffgemanrter Cuppola Pfeiler gesehen/
da dann bey O. ein Thürlin gemacht/ durch welches hernach die Kinder auff die Cantzel . steigen/
daselbsten gegeneinander hinüber sprechen. Hiermit so wäre nun/ jedoch allein ein Viertel deß viler-
nanten Paradiß-Gärtlin beschriben. Vnd eben also müssen die drey andere No: H. vnd I. sowohlen
mit No: G. signirte Viertel auch außgetheilt/ und mit gleichförmigen Insulen/ Gehäg/ Driettern
vnd Blumwerck außgerüstet werden. Sintemahlen das vor hinüberstehende Viertel No: I. (dem
ersten Viertel No: F.) mit Adam vnd Eva Insul/ sowohlen deß Moses Figur gantz ähnlichen ist.
Was aber das Viertel

No: H.

Arithmetica.
damit die Jugend hinuͤber ſehen/ aber doch nit weiter fuͤrbaß kommen moͤge) einer Fiſchgruben aͤhnli-
ches Deuch herfuͤr ſpringen/ hierbey das wimlen/ der darinn ſich vff haltenden Fiſchen kurtzweilig an-
zuſchawen ſeyn wird. Dann eben und umb ſolcher Figuren und Inſul wegen/ ſo wird diſer Orth dasdeß Pere-
diß-Gaͤrt-
lins.

Paradiß-Gaͤrtlin genandt/ hierdurch den Kindern gute Gedancken zuerwecken in das Paradiß
zu ſpatzieren/ daſelbſten ihr Chriſtenthumb/ und andere gute nutzliche und ruͤhmliche Kuͤnſten zu exer-
cieren.
Vnder den Figuren/ und alſo in ein Felſen eingehawen ſo werden allda geleſen

Im Garten und durch Adams Fall/
Der Menſch verderbt wurd uͤberall/Vnd hier-
bey Adams
Fall.

Ferner neben deß Adams und der Eva Inſul/ alſo gleich vor dem Fiſchgruͤblin heruͤber/ nembli-
chen Bey

P. Q. R. S. ſeynd vier/ von Aichen Dillen/ mit rother Oelfarb zur Beſtaͤndigkeit angeſtrichene/ und
vffgeſetzte Außtheilungen/ oder gar holdſelige Blumengaͤrtlin/ welche dann mit Corone Imperiali, tu-
libani
mancherley derſelben Arthen/ Tuͤrckiſche Beiſch/ Martagon, Narciſe, von underſchidlichen
Sortten/ Tromboni, ornitobilum, lilium Perſicum, Iacinten viler Arthen/ frittelarien, Iris, crocus,
und aller Sort Ilgerwerck ꝛc. nach wol fundirter Gaͤrtnerey-Kunſt/ beſetzt/ auch ſolcher Geſtalt à
ſortirt,
beneben in gutem Wolſtand underhalten/ daß auch vil hoͤhere Perſonen hier ohne ſcheu/ moͤgen ein-
gelaſſen/ und Ergoͤtzlichkeit empfinden werden/ dahin angeſehen/ das/ und wann die Schulkinder allda
ankommen/ daß man ihnen hiervon Kraͤntz und Mayen (nach deme ſie etwann im Examen wol und
loͤblich ſich gehalten haben) heimzutragen/ mittheilen moͤge. Bey

☌. iſt ein anders/ aber an der hindern Ruggwand zubeſchloſſenes Drietter/ welches zwar an ſeinen
beeden neben Seiten von Maurwerck kan auffgeſetzt werden/ oder aber von Roſen di Iericho gebremdt/
(damit die darunder ſitzende Perſonen ein lieblichen Geruch empfinden) der Deckel aber mit einem
Ziegelblatten Daͤchlin bedeckt/ zu beeden Seiten Ruhebaͤnck/ in der mitten und zwiſchen derſelbigen/
ein langer Tiſch geſtellt werden/ dahin gemeindt/ das der Herr Vorſteher/ oder der Schulmeiſter da-
ſelbſten hin/ ſeine Buͤcher/ ſo wol der Kinder mit ſich herauß gebrachte Vorſchrifften und Rechnun-
gen/ vnder dem truckenen erhalten/ und alſo vor Regen und Sonnen beſchirmet ſeyen. Durch die
beede Drietter

M. ◻. (welche/ ſo wol das Drietter K. dann ſamentlichen/ mit Weirel/ Zweſpen/ Pflaumen/ und
dergleichen holdſeliges Steinobs/ Baͤumen/ gantz uͤberzogen ſeynd) So kan man in die

Laubergaͤng hinauß ſpatzieren/ maſſen dann die hierzu dienliche Durchſchnitt V. und L. zuerken-
nen geben/ daſelbſten drauſſen von

☍. ☿. biß gegen ♐. (inwendig darinnen aber/ von ♓. gegen ♉. und biß in ♒. ſo iſt ein zween
Schuch breites/ von rothen/ weiſſen/ ſchwartzen/ Zeitbeerſtauden oder S. Johannis Traͤublin/ ſowolen
der weiß vnd rothen Ponellen-Stauden/ als ein holdſelig der Jugend gar angenehmer Haag zufinden/)
neben dem angedeuten Haag her/ nemblichen Bey

△. △. △. ſo ſtehn 12. der beſten von der Hand zugenieſſenden Birn- vnd Aepffelbaͤum/ gepflan-
tzet. Auff der andern Seiten von

Y. Z. biß gegen ♎. vnd alſo neben der innwendigen Maur her/ ſo mag ein Spalera oder Gelaͤnder/
von vffgebundenen Weinreben/ darzwiſchen aber Pftrſich- vnd Mandelbaͤum/ ſowol der Neſpelſtau-
den eingetheilt/ gepflantzet werden/ dahin angeſehen/ damit ſich die Schulkinder in den beſagten Lauber-
gaͤngen erſtrecken/ verſpatzieren/ vnd zugleich dieſe jetzternante Fruͤchten abzuklauben/ ergoͤtzen moͤ-
gen. In der

Nichien, oder vnder dem geſprengten Maurbogen Bey

h. daſelbſten ſo ſtehet deß Alten Teſtaments Scribenten von Steingehawene Figur/ mit folgen-
der Vnderſchrifft.

Moſes das ſcharpff Geſatz beſchreibt/
Den Menſchen hart darzu antreibt.Moſes
ſcharpffe
Geſatz.

Ferner/ und im innern Eck bey

☘♍. gegen ☽. ſo wird ein zuvor angedeuter/ von Ziegelſtein auffgemanrter Cuppola Pfeiler geſehen/
da dann bey O. ein Thuͤrlin gemacht/ durch welches hernach die Kinder auff die Cantzel ✶. ſteigen/
daſelbſten gegeneinander hinuͤber ſprechen. Hiermit ſo waͤre nun/ jedoch allein ein Viertel deß viler-
nanten Paradiß-Gaͤrtlin beſchriben. Vnd eben alſo muͤſſen die drey andere No: H. vnd I. ſowohlen
mit No: G. ſignirte Viertel auch außgetheilt/ und mit gleichfoͤrmigen Inſulen/ Gehaͤg/ Driettern
vnd Blumwerck außgeruͤſtet werden. Sintemahlen das vor hinuͤberſtehende Viertel No: I. (dem
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Was aber das Viertel

No: H.
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[47/0081] Arithmetica. damit die Jugend hinuͤber ſehen/ aber doch nit weiter fuͤrbaß kommen moͤge) einer Fiſchgruben aͤhnli- ches Deuch herfuͤr ſpringen/ hierbey das wimlen/ der darinn ſich vff haltenden Fiſchen kurtzweilig an- zuſchawen ſeyn wird. Dann eben und umb ſolcher Figuren und Inſul wegen/ ſo wird diſer Orth das deß Pere- diß-Gaͤrt- lins. Paradiß-Gaͤrtlin genandt/ hierdurch den Kindern gute Gedancken zuerwecken in das Paradiß zu ſpatzieren/ daſelbſten ihr Chriſtenthumb/ und andere gute nutzliche und ruͤhmliche Kuͤnſten zu exer- cieren. Vnder den Figuren/ und alſo in ein Felſen eingehawen ſo werden allda geleſen Im Garten und durch Adams Fall/ Der Menſch verderbt wurd uͤberall/ Ferner neben deß Adams und der Eva Inſul/ alſo gleich vor dem Fiſchgruͤblin heruͤber/ nembli- chen Bey P. Q. R. S. ſeynd vier/ von Aichen Dillen/ mit rother Oelfarb zur Beſtaͤndigkeit angeſtrichene/ und vffgeſetzte Außtheilungen/ oder gar holdſelige Blumengaͤrtlin/ welche dann mit Corone Imperiali, tu- libani mancherley derſelben Arthen/ Tuͤrckiſche Beiſch/ Martagon, Narciſe, von underſchidlichen Sortten/ Tromboni, ornitobilum, lilium Perſicum, Iacinten viler Arthen/ frittelarien, Iris, crocus, und aller Sort Ilgerwerck ꝛc. nach wol fundirter Gaͤrtnerey-Kunſt/ beſetzt/ auch ſolcher Geſtalt à ſortirt, beneben in gutem Wolſtand underhalten/ daß auch vil hoͤhere Perſonen hier ohne ſcheu/ moͤgen ein- gelaſſen/ und Ergoͤtzlichkeit empfinden werden/ dahin angeſehen/ das/ und wann die Schulkinder allda ankommen/ daß man ihnen hiervon Kraͤntz und Mayen (nach deme ſie etwann im Examen wol und loͤblich ſich gehalten haben) heimzutragen/ mittheilen moͤge. Bey ☌. iſt ein anders/ aber an der hindern Ruggwand zubeſchloſſenes Drietter/ welches zwar an ſeinen beeden neben Seiten von Maurwerck kan auffgeſetzt werden/ oder aber von Roſen di Iericho gebremdt/ (damit die darunder ſitzende Perſonen ein lieblichen Geruch empfinden) der Deckel aber mit einem Ziegelblatten Daͤchlin bedeckt/ zu beeden Seiten Ruhebaͤnck/ in der mitten und zwiſchen derſelbigen/ ein langer Tiſch geſtellt werden/ dahin gemeindt/ das der Herr Vorſteher/ oder der Schulmeiſter da- ſelbſten hin/ ſeine Buͤcher/ ſo wol der Kinder mit ſich herauß gebrachte Vorſchrifften und Rechnun- gen/ vnder dem truckenen erhalten/ und alſo vor Regen und Sonnen beſchirmet ſeyen. Durch die beede Drietter M. ◻. (welche/ ſo wol das Drietter K. dann ſamentlichen/ mit Weirel/ Zweſpen/ Pflaumen/ und dergleichen holdſeliges Steinobs/ Baͤumen/ gantz uͤberzogen ſeynd) So kan man in die Laubergaͤng hinauß ſpatzieren/ maſſen dann die hierzu dienliche Durchſchnitt V. und L. zuerken- nen geben/ daſelbſten drauſſen von ☍. ☿. biß gegen ♐. (inwendig darinnen aber/ von ♓. gegen ♉. und biß in ♒. ſo iſt ein zween Schuch breites/ von rothen/ weiſſen/ ſchwartzen/ Zeitbeerſtauden oder S. Johannis Traͤublin/ ſowolen der weiß vnd rothen Ponellen-Stauden/ als ein holdſelig der Jugend gar angenehmer Haag zufinden/) neben dem angedeuten Haag her/ nemblichen Bey △. △. △. ſo ſtehn 12. der beſten von der Hand zugenieſſenden Birn- vnd Aepffelbaͤum/ gepflan- tzet. Auff der andern Seiten von Y. Z. biß gegen ♎. vnd alſo neben der innwendigen Maur her/ ſo mag ein Spalera oder Gelaͤnder/ von vffgebundenen Weinreben/ darzwiſchen aber Pftrſich- vnd Mandelbaͤum/ ſowol der Neſpelſtau- den eingetheilt/ gepflantzet werden/ dahin angeſehen/ damit ſich die Schulkinder in den beſagten Lauber- gaͤngen erſtrecken/ verſpatzieren/ vnd zugleich dieſe jetzternante Fruͤchten abzuklauben/ ergoͤtzen moͤ- gen. In der Nichien, oder vnder dem geſprengten Maurbogen Bey h. daſelbſten ſo ſtehet deß Alten Teſtaments Scribenten von Steingehawene Figur/ mit folgen- der Vnderſchrifft. Moſes das ſcharpff Geſatz beſchreibt/ Den Menſchen hart darzu antreibt. Ferner/ und im innern Eck bey ☘♍. gegen ☽. ſo wird ein zuvor angedeuter/ von Ziegelſtein auffgemanrter Cuppola Pfeiler geſehen/ da dann bey O. ein Thuͤrlin gemacht/ durch welches hernach die Kinder auff die Cantzel ✶. ſteigen/ daſelbſten gegeneinander hinuͤber ſprechen. Hiermit ſo waͤre nun/ jedoch allein ein Viertel deß viler- nanten Paradiß-Gaͤrtlin beſchriben. Vnd eben alſo muͤſſen die drey andere No: H. vnd I. ſowohlen mit No: G. ſignirte Viertel auch außgetheilt/ und mit gleichfoͤrmigen Inſulen/ Gehaͤg/ Driettern vnd Blumwerck außgeruͤſtet werden. Sintemahlen das vor hinuͤberſtehende Viertel No: I. (dem erſten Viertel No: F.) mit Adam vnd Eva Inſul/ ſowohlen deß Moſes Figur gantz aͤhnlichen iſt. Was aber das Viertel No: H.

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Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/81>, abgerufen am 23.11.2024.