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Furttenbach, Joseph: Büchsenmeisterey-Schul. Augsburg, 1643.

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Mit dem Pöler zu werffen.
worden. Demnach nun nichts gewisers vnd bestendigers/ dann das selber ex-
periment
irte vnd wolgerathene hinnach zu sagen/ auch weil ernannter Pöler
seiner grösse halber/ sampt dem jenigen/ so er gepraestirt hat/ hierinnen mit dero
Figuren vnd Kupferstucken auf gegenwertigem Papyr platz vnd raum zu
stehn haben/ deßwegen ich dem Jungen Feurwerffer zu gefalle/ solchen hiemit
in seiner aigentlichen Grösse/ Form vnd Gestalt/ wie er dann an seinem Rhor
geproportionirt gewesen/ vnd in hernach folgendem Kupferblat .19. vor-
stellen wollen/ auß welchem Pöler er nun mit geringem Vnkosten alle Probe/
vnd eben so wol/ als bey einer grossen Machina, machen/ sich darmit delecti-
ren
vnd recreiren kan.

Das Kupferblatt .19.

Hier stehet nun vorgemeltes von Metall gegossene Pöler Rhor/ in seinemDas Kupf-
ferblatt
.19.
Pöler Form.

Durchschnitt/ vnd nicht anderst/ als ob es just in der mitten seines Diame-
tro,
von einander geseget were/ vor Augen/ mit dem darbey delinirten ver-
jüngten Maßstab/ welcher auß seinem aigenen Mundloch ist getheilt worden
(.der einfältigen Reden zu geschweigen/ da man etwan von Abtheilungen
nach dem Werckschuch hierbey/ von Alters hero/ hat tractiren wöllen/ wel-
ches aber ohn einig Fundament geschehen/ dahero derselbigen Manier nicht
mehr zu gedencken ist.) darbey dann klärlich zu sehen/ wie groß die Camer/ so
wol die Dicke deß Metals/ ingleichem wa dann seine Orechione oder Zapfen
stehn sollen/ Jtem die Gesimbs vnd Raif/ in rechter Stärcke vnd angenem-
mer Architectur, auff jhre gebürende termin gestellt/ beneben seinen mittel-
mässig langen Lauff verordnet/ (.gleichwol/ so habe ich hernach andere/ vnd
grössere Pöler mehr/ zu .21/2. Mund/ ohne die Cammer/ lang/ giessen lassen/
massen dann in meiner getruckten Architectura Vniversali, bey den beeden
allda stehenden Kupferblatten .52. 53. sampt der rechten proportion
deß Pölerschaffts/ delinirt, die Beschreibung aber auch daselbsten an folio
.131.
biß in folio .136. mit grosser Nutzbarkeit deß Jungen Feuerwerffers zu
vernemen ist/ darauf ich mich nun jetzt vnd alle mal referire.) daß man mit
jhme in allen begebenden occasionen, auch grad hinauß/ wie mit einem stuck
Geschütz schiessen kan. Nun hat obberürtes Pöler Rhor .68. pf. an Metall
gewögen/ sein Camer thete .8. Lott Pulffer fassen/ vnd hat die hierzu gebrau-
chende weiß Marmorstainerne Kugel/ (.dieweil man doch zu Genoua den
Marmorstain so gemein/ wie wir in Teutschland die Mühlstain/ gebrauchen
thut.) auf das Teutsche Gewicht .41/4. pf. gewogen. Das Probieren nach demDas Pöler-
Rhor zu pro-
bieren.

Guß aber/ beschahe auf hernach volgende weiß/ nemlichen .71/2 Lott deß aller-
besten Pürschpulffer in die Camer eingeladen/ alsdann das noch überig ver-
bleibende spatium der Camer/ mit einem von zehem Holtz gedrehten Zapfen
getrang verschlagen/ darauf die obangedeute stainerne Kugel (welche bloß so
vil Wind gehabt/ dz sie von jr selber hat hinein rollen können) gestellt/ dieselbige
hernach mit alten Hadern wol verdamet/ damit sie fest vnd bestendig darinnen
stehe. Dises Pöler Rhor wurde zum theil in die Erden gegraben/ sein Mun-
dung just auf die .45. gradi damit es sein maiste forza oder höchsten Gewalt

vollbringe/

Mit dem Poͤler zu werffen.
worden. Demnach nun nichts gewiſers vnd beſtendigers/ dan̄ das ſelber ex-
periment
irte vnd wolgerathene hinnach zu ſagen/ auch weil ernan̄ter Poͤler
ſeiner groͤſſe halber/ ſampt dem jenigen/ ſo er gepræſtirt hat/ hierin̄en mit deꝛo
Figuren vnd Kupferſtucken auf gegenwertigem Papyr platz vnd raum zu
ſtehn haben/ deßwegen ich dem Jungen Feurwerffer zu gefallē/ ſolchen hiemit
in ſeiner aigentlichen Groͤſſe/ Form vnd Geſtalt/ wie er dan̄ an ſeinem Rhor
geproportionirt geweſen/ vn̄ in hernach folgendem Kupferblat № .19. vor-
ſtellen wollen/ auß welchem Poͤler er nun mit geringem Vnkoſten alle Probē/
vnd eben ſo wol/ als bey einer groſſen Machina, machen/ ſich darmit delecti-
ren
vn̄ recreiren kan.

Das Kupferblatt № .19.

Hier ſtehet nun voꝛgemeltes von Metall gegoſſene Poͤler Rhor/ in ſeinemDas Kupf-
ferblatt
№ .19.
Poͤler Form.

Durchſchnitt/ vnd nicht anderſt/ als ob es juſt in der mitten ſeines Diame-
tro,
von einander geſeget were/ vor Augen/ mit dem darbey delinirten ver-
juͤngten Maßſtab/ welcher auß ſeinem aigenen Mundloch iſt getheilt woꝛden
(.der einfaͤltigen Reden zu geſchweigen/ da man etwan von Abtheilungen
nach dem Werckſchuch hierbey/ von Alters hero/ hat tractiren woͤllen/ wel-
ches aber ohn einig Fundament geſchehen/ dahero derſelbigen Manier nicht
mehr zu gedencken iſt.) darbey dann klaͤrlich zu ſehen/ wie groß die Cam̅er/ ſo
wol die Dicke deß Metals/ ingleichem wa dan̄ ſeine Orechione oder Zapfen
ſtehn ſollen/ Jtem die Geſimbs vnd Raif/ in rechter Staͤrcke vnd angenem-
mer Architectur, auff jhre gebuͤrende termin geſtellt/ beneben ſeinen mittel-
maͤſſig langen Lauff verordnet/ (.gleichwol/ ſo habe ich hernach andere/ vnd
groͤſſere Poͤler mehr/ zu .2½. Mund/ ohne die Cammer/ lang/ gieſſen laſſen/
maſſen dann in meiner getruckten Architectura Vniverſali, bey den beeden
allda ſtehenden Kupferblatten № .52. 53. ſampt der rechten proportion
deß Poͤlerſchaffts/ delinirt, die Beſchreibung aber auch daſelbſten an folio
.131.
biß in folio .136. mit groſſer Nutzbarkeit deß Jungen Feuerwerffers zu
vernem̅en iſt/ darauf ich mich nun jetzt vnd alle mal referire.) daß man mit
jhme in allen begebenden occaſionen, auch grad hinauß/ wie mit einem ſtuck
Geſchuͤtz ſchieſſen kan. Nun hat obberuͤrtes Poͤler Rhor .68. pf. an Metall
gewoͤgen/ ſein Cam̅er thete .8. Lott Pulffer faſſen/ vnd hat die hierzu gebrau-
chende weiß Marmorſtainerne Kugel/ (.dieweil man doch zu Genoua den
Marmoꝛſtain ſo gemein/ wie wir in Teutſchland die Muͤhlſtain/ gebrauchen
thut.) auf das Teutſche Gewicht .4¼. pf. gewogen. Das Probieren nach demDas Poͤler-
Rhor zu pro-
bieren.

Guß aber/ beſchahe auf hernach volgende weiß/ nemlichen .7½ Lott deß aller-
beſten Puͤrſchpulffer in die Cam̅er eingeladen/ alsdann das noch uͤberig ver-
bleibende ſpatium der Cam̅er/ mit einem von zehem Holtz gedrehten Zapfen
getrang verſchlagen/ darauf die obangedeute ſtainerne Kugel (welche bloß ſo
vil Wind gehabt/ dz ſie von jr ſelber hat hinein rollen koͤn̄en) geſtellt/ dieſelbige
hernach mit alten Hadern wol verdam̅et/ damit ſie feſt vnd beſtendig darin̄en
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dung juſt auf die .45. gradi damit es ſein maiſte forza oder hoͤchſten Gewalt

vollbringe/
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[63/0085] Mit dem Poͤler zu werffen. worden. Demnach nun nichts gewiſers vnd beſtendigers/ dan̄ das ſelber ex- perimentirte vnd wolgerathene hinnach zu ſagen/ auch weil ernan̄ter Poͤler ſeiner groͤſſe halber/ ſampt dem jenigen/ ſo er gepræſtirt hat/ hierin̄en mit deꝛo Figuren vnd Kupferſtucken auf gegenwertigem Papyr platz vnd raum zu ſtehn haben/ deßwegen ich dem Jungen Feurwerffer zu gefallē/ ſolchen hiemit in ſeiner aigentlichen Groͤſſe/ Form vnd Geſtalt/ wie er dan̄ an ſeinem Rhor geproportionirt geweſen/ vn̄ in hernach folgendem Kupferblat № .19. vor- ſtellen wollen/ auß welchem Poͤler er nun mit geringem Vnkoſten alle Probē/ vnd eben ſo wol/ als bey einer groſſen Machina, machen/ ſich darmit delecti- ren vn̄ recreiren kan. Das Kupferblatt № .19. Hier ſtehet nun voꝛgemeltes von Metall gegoſſene Poͤler Rhor/ in ſeinem Durchſchnitt/ vnd nicht anderſt/ als ob es juſt in der mitten ſeines Diame- tro, von einander geſeget were/ vor Augen/ mit dem darbey delinirten ver- juͤngten Maßſtab/ welcher auß ſeinem aigenen Mundloch iſt getheilt woꝛden (.der einfaͤltigen Reden zu geſchweigen/ da man etwan von Abtheilungen nach dem Werckſchuch hierbey/ von Alters hero/ hat tractiren woͤllen/ wel- ches aber ohn einig Fundament geſchehen/ dahero derſelbigen Manier nicht mehr zu gedencken iſt.) darbey dann klaͤrlich zu ſehen/ wie groß die Cam̅er/ ſo wol die Dicke deß Metals/ ingleichem wa dan̄ ſeine Orechione oder Zapfen ſtehn ſollen/ Jtem die Geſimbs vnd Raif/ in rechter Staͤrcke vnd angenem- mer Architectur, auff jhre gebuͤrende termin geſtellt/ beneben ſeinen mittel- maͤſſig langen Lauff verordnet/ (.gleichwol/ ſo habe ich hernach andere/ vnd groͤſſere Poͤler mehr/ zu .2½. Mund/ ohne die Cammer/ lang/ gieſſen laſſen/ maſſen dann in meiner getruckten Architectura Vniverſali, bey den beeden allda ſtehenden Kupferblatten № .52. 53. ſampt der rechten proportion deß Poͤlerſchaffts/ delinirt, die Beſchreibung aber auch daſelbſten an folio .131. biß in folio .136. mit groſſer Nutzbarkeit deß Jungen Feuerwerffers zu vernem̅en iſt/ darauf ich mich nun jetzt vnd alle mal referire.) daß man mit jhme in allen begebenden occaſionen, auch grad hinauß/ wie mit einem ſtuck Geſchuͤtz ſchieſſen kan. Nun hat obberuͤrtes Poͤler Rhor .68. pf. an Metall gewoͤgen/ ſein Cam̅er thete .8. Lott Pulffer faſſen/ vnd hat die hierzu gebrau- chende weiß Marmorſtainerne Kugel/ (.dieweil man doch zu Genoua den Marmoꝛſtain ſo gemein/ wie wir in Teutſchland die Muͤhlſtain/ gebrauchen thut.) auf das Teutſche Gewicht .4¼. pf. gewogen. Das Probieren nach dem Guß aber/ beſchahe auf hernach volgende weiß/ nemlichen .7½ Lott deß aller- beſten Puͤrſchpulffer in die Cam̅er eingeladen/ alsdann das noch uͤberig ver- bleibende ſpatium der Cam̅er/ mit einem von zehem Holtz gedrehten Zapfen getrang verſchlagen/ darauf die obangedeute ſtainerne Kugel (welche bloß ſo vil Wind gehabt/ dz ſie von jr ſelber hat hinein rollen koͤn̄en) geſtellt/ dieſelbige hernach mit alten Hadern wol verdam̅et/ damit ſie feſt vnd beſtendig darin̄en ſtehe. Diſes Poͤler Rhor wurde zum theil in die Erden gegraben/ ſein Mun- dung juſt auf die .45. gradi damit es ſein maiſte forza oder hoͤchſten Gewalt vollbringe/ Das Kupf- ferblatt № .19. Poͤler Form. Das Poͤler- Rhor zu pro- bieren.

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Zitationshilfe: Furttenbach, Joseph: Büchsenmeisterey-Schul. Augsburg, 1643, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_buechsenmeister_1643/85>, abgerufen am 30.04.2024.