Fuhlrott, Carl: Der fossile Mensch aus dem Neanderthal und sein Verhältniß zum Alter des Menschengeschlechts. Duisburg, 1865.von Jedem, der den Zustand der Grotte und die schmale Nachdem ich den fossilen Fund des Neanderthals in Der Hirnschale mit einem getrennten Fragment der linken Schläfenschuppe, Den beiden Oberschenkelbeinen, Dem rechten Oberarmknochen mit zugehöriger Speiche, Dem linken Oberarmknochen mit abgebrochenem Kopfe, Dem linken Ellenbogenbein, Einem Fragment des rechten Schulterblatts, Dem fast vollständigen rechten Schlüsselbeine, Einem Fragment des Beckens und zwar der fast voll- ständigen linken Hälfte, Fünf Rippenfragmenten. Bei der auffallend abnormen Gestalt des vorliegenden von Jedem, der den Zuſtand der Grotte und die ſchmale Nachdem ich den foſſilen Fund des Neanderthals in Der Hirnſchale mit einem getrennten Fragment der linken Schläfenſchuppe, Den beiden Oberſchenkelbeinen, Dem rechten Oberarmknochen mit zugehöriger Speiche, Dem linken Oberarmknochen mit abgebrochenem Kopfe, Dem linken Ellenbogenbein, Einem Fragment des rechten Schulterblatts, Dem faſt vollſtändigen rechten Schlüſſelbeine, Einem Fragment des Beckens und zwar der faſt voll- ſtändigen linken Hälfte, Fünf Rippenfragmenten. Bei der auffallend abnormen Geſtalt des vorliegenden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0058" n="54"/> von Jedem, der den Zuſtand der Grotte und die ſchmale<lb/> Oeffnung derſelben vor Abbruch der vorliegenden Terraſſe<lb/> gekannt hat, als müſſiges Phantom, ja, als reine Unmög-<lb/> lichkeit entſchieden zurückgewieſen werden.</p><lb/> <p>Nachdem ich den foſſilen Fund des Neanderthals in<lb/> Sicherheit gebracht, ergab ſich, daß derſelbe aus folgenden<lb/> menſchlichen Knochen beſtand:<lb/><list><item>Der Hirnſchale mit einem getrennten Fragment der<lb/> linken Schläfenſchuppe,</item><lb/><item>Den beiden Oberſchenkelbeinen,</item><lb/><item>Dem rechten Oberarmknochen mit zugehöriger Speiche,</item><lb/><item>Dem linken Oberarmknochen mit abgebrochenem Kopfe,</item><lb/><item>Dem linken Ellenbogenbein,</item><lb/><item>Einem Fragment des rechten Schulterblatts,</item><lb/><item>Dem faſt vollſtändigen rechten Schlüſſelbeine,</item><lb/><item>Einem Fragment des Beckens und zwar der faſt voll-<lb/> ſtändigen linken Hälfte,</item><lb/><item>Fünf Rippenfragmenten.</item></list></p><lb/> <p>Bei der auffallend abnormen Geſtalt des vorliegenden<lb/> Schädelfragments und bei der anſcheinenden Wichtigkeit des<lb/> Fundes überhaupt, hielt ich den Beirath von Fachmännern<lb/> und eine vergleichende anatomiſche Unterſuchung des Fundes<lb/> vor Allem für ſachgemäß. Jch brachte die Knochen daher<lb/> nach Bonn, wo ſich Herr Profeſſor <hi rendition="#g">Schaaffhauſen</hi> der<lb/> anatomiſchen Unterſuchung derſelben bereitwilligſt unterzog.<lb/> Die in der Pfingſtwoche 1857 in Bonn abgehaltene Gene-<lb/> ralverſammlung des Naturhiſtoriſchen Vereins der Preuß.<lb/> Rheinlande und Weſtphalens gab mir dann Gelegenheit zu<lb/> einem Vortrage, worin ich unter Vorlage des Fundes und<lb/> unter Hinweiſung auf die Unterſuchung deſſelben durch Prof.<lb/> Schaaffhauſen den Fundort und die näheren Umſtände der<lb/> Auffindung ausführlich beſchrieb und zuerſt öffentlich, wenn-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0058]
von Jedem, der den Zuſtand der Grotte und die ſchmale
Oeffnung derſelben vor Abbruch der vorliegenden Terraſſe
gekannt hat, als müſſiges Phantom, ja, als reine Unmög-
lichkeit entſchieden zurückgewieſen werden.
Nachdem ich den foſſilen Fund des Neanderthals in
Sicherheit gebracht, ergab ſich, daß derſelbe aus folgenden
menſchlichen Knochen beſtand:
Der Hirnſchale mit einem getrennten Fragment der
linken Schläfenſchuppe,
Den beiden Oberſchenkelbeinen,
Dem rechten Oberarmknochen mit zugehöriger Speiche,
Dem linken Oberarmknochen mit abgebrochenem Kopfe,
Dem linken Ellenbogenbein,
Einem Fragment des rechten Schulterblatts,
Dem faſt vollſtändigen rechten Schlüſſelbeine,
Einem Fragment des Beckens und zwar der faſt voll-
ſtändigen linken Hälfte,
Fünf Rippenfragmenten.
Bei der auffallend abnormen Geſtalt des vorliegenden
Schädelfragments und bei der anſcheinenden Wichtigkeit des
Fundes überhaupt, hielt ich den Beirath von Fachmännern
und eine vergleichende anatomiſche Unterſuchung des Fundes
vor Allem für ſachgemäß. Jch brachte die Knochen daher
nach Bonn, wo ſich Herr Profeſſor Schaaffhauſen der
anatomiſchen Unterſuchung derſelben bereitwilligſt unterzog.
Die in der Pfingſtwoche 1857 in Bonn abgehaltene Gene-
ralverſammlung des Naturhiſtoriſchen Vereins der Preuß.
Rheinlande und Weſtphalens gab mir dann Gelegenheit zu
einem Vortrage, worin ich unter Vorlage des Fundes und
unter Hinweiſung auf die Unterſuchung deſſelben durch Prof.
Schaaffhauſen den Fundort und die näheren Umſtände der
Auffindung ausführlich beſchrieb und zuerſt öffentlich, wenn-
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