Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Arten überhaupt hernehmen, und was sich als-
denn daraus erweisen läßt, wird man doch wohl
nicht eben darum, weil ich die Arten nicht auch
namentlich hererzählet hätte, schlechterdings leug-
nen wollen.

§. 84.

Das erste Unterscheidungszeichen sey die Farben-
haut der Menschen, und zwar so, wie wir sie nicht
etwa an dem blossen Gesichte, sondern wo möglich
auch an einigen bedeckten Theilen des Leibes, und
nicht allein an den härteren Männern, sondern
auch an den weicheren Weibern, finden. Hier
haben wir nun schwarze, weisse, rothe, gelbe, brau-
ne, grünliche Völker, nach starken, oder schwachen
Schattirungen jeder Farbe und ihrer mehreren
oder wenigeren Versetzung; wobey wir noch das
Besondere bemerken, daß ohne Vermischung, und
im gesunden Zustande keine dieser Arten jemahls
einen andern Nachkommen, mit aller Stärke der
weiblichen Einbildungskraft zuwege gebracht; hin-
gegen sich die fremde Vermischung gewiß durch
Spuhren verrathen hat.

§. 85.

Arten uͤberhaupt hernehmen, und was ſich als-
denn daraus erweiſen laͤßt, wird man doch wohl
nicht eben darum, weil ich die Arten nicht auch
namentlich hererzaͤhlet haͤtte, ſchlechterdings leug-
nen wollen.

§. 84.

Das erſte Unterſcheidungszeichen ſey die Farben-
haut der Menſchen, und zwar ſo, wie wir ſie nicht
etwa an dem bloſſen Geſichte, ſondern wo moͤglich
auch an einigen bedeckten Theilen des Leibes, und
nicht allein an den haͤrteren Maͤnnern, ſondern
auch an den weicheren Weibern, finden. Hier
haben wir nun ſchwarze, weiſſe, rothe, gelbe, brau-
ne, gruͤnliche Voͤlker, nach ſtarken, oder ſchwachen
Schattirungen jeder Farbe und ihrer mehreren
oder wenigeren Verſetzung; wobey wir noch das
Beſondere bemerken, daß ohne Vermiſchung, und
im geſunden Zuſtande keine dieſer Arten jemahls
einen andern Nachkommen, mit aller Staͤrke der
weiblichen Einbildungskraft zuwege gebracht; hin-
gegen ſich die fremde Vermiſchung gewiß durch
Spuhren verrathen hat.

§. 85.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0075" n="63"/>
Arten u&#x0364;berhaupt hernehmen, und was &#x017F;ich als-<lb/>
denn daraus erwei&#x017F;en la&#x0364;ßt, wird man doch wohl<lb/>
nicht eben darum, weil ich die Arten nicht auch<lb/>
namentlich hererza&#x0364;hlet ha&#x0364;tte, &#x017F;chlechterdings leug-<lb/>
nen wollen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 84.</head><lb/>
          <p>Das er&#x017F;te Unter&#x017F;cheidungszeichen &#x017F;ey die Farben-<lb/>
haut der Men&#x017F;chen, und zwar &#x017F;o, wie wir &#x017F;ie nicht<lb/>
etwa an dem blo&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;ichte, &#x017F;ondern wo mo&#x0364;glich<lb/>
auch an einigen bedeckten Theilen des Leibes, und<lb/>
nicht allein an den ha&#x0364;rteren Ma&#x0364;nnern, &#x017F;ondern<lb/>
auch an den weicheren Weibern, finden. Hier<lb/>
haben wir nun &#x017F;chwarze, wei&#x017F;&#x017F;e, rothe, gelbe, brau-<lb/>
ne, gru&#x0364;nliche Vo&#x0364;lker, nach &#x017F;tarken, oder &#x017F;chwachen<lb/>
Schattirungen jeder Farbe und ihrer mehreren<lb/>
oder wenigeren Ver&#x017F;etzung; wobey wir noch das<lb/>
Be&#x017F;ondere bemerken, daß ohne Vermi&#x017F;chung, und<lb/>
im ge&#x017F;unden Zu&#x017F;tande keine die&#x017F;er Arten jemahls<lb/>
einen andern Nachkommen, mit aller Sta&#x0364;rke der<lb/>
weiblichen Einbildungskraft zuwege gebracht; hin-<lb/>
gegen &#x017F;ich die fremde Vermi&#x017F;chung gewiß durch<lb/>
Spuhren verrathen hat.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 85.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[63/0075] Arten uͤberhaupt hernehmen, und was ſich als- denn daraus erweiſen laͤßt, wird man doch wohl nicht eben darum, weil ich die Arten nicht auch namentlich hererzaͤhlet haͤtte, ſchlechterdings leug- nen wollen. §. 84. Das erſte Unterſcheidungszeichen ſey die Farben- haut der Menſchen, und zwar ſo, wie wir ſie nicht etwa an dem bloſſen Geſichte, ſondern wo moͤglich auch an einigen bedeckten Theilen des Leibes, und nicht allein an den haͤrteren Maͤnnern, ſondern auch an den weicheren Weibern, finden. Hier haben wir nun ſchwarze, weiſſe, rothe, gelbe, brau- ne, gruͤnliche Voͤlker, nach ſtarken, oder ſchwachen Schattirungen jeder Farbe und ihrer mehreren oder wenigeren Verſetzung; wobey wir noch das Beſondere bemerken, daß ohne Vermiſchung, und im geſunden Zuſtande keine dieſer Arten jemahls einen andern Nachkommen, mit aller Staͤrke der weiblichen Einbildungskraft zuwege gebracht; hin- gegen ſich die fremde Vermiſchung gewiß durch Spuhren verrathen hat. §. 85.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/75
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/75>, abgerufen am 02.05.2024.