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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

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und Athenienser (*) schon vor des Mondes oder
mit der Sonnen Ankunft ihre Landschaft besessen,
und daher sogar eine Zeitrechnung zum rechtli-
chen Beweise ihrer alten Ansitze (**) entweder
vor dem Gestirne, oder vor der Sündfluth, für
giltig erkläret haben. Ja man hat in diesen al-
ten Zeiten sogar behauptet, daß die ägyptischen
Priester, noch vor vieler Gestirne Auftritte, die
Welt mit ihrem Beherrscher durchreiset, oder
umschifft, und schon einige Pflanzstädte (***),
als der Kolchier, angelegt hätten (****).

§. 361.
(*) Die Stelle hat Meursius in seiner Fortuna
Athenarum
1 K. 2 S. aus dem Menander Rhe-
tor angeführt. Wir nehmen hier die Zeit
nach den drey ältesten Zeitpunkten, wenn
wir sagen: entweder vor den Gestirnen,
oder vor der Sündfluth, oder nach der
Sündfluth war die Stadt oder Gegend
bewohnt; als wie die Athenienser sagen,
sie wären mit der Sonne da gewesen, und
die Arkadier vor dem Monde.
(**) Die Stelle hat Meursius in seiner Fortuna
Athenarum
1 K. 2 S. aus dem Menander Rhe-
tor angeführt. Wir nehmen hier die Zeit
nach den drey ältesten Zeitpunkten, wenn
wir sagen: entweder vor den Gestirnen,
oder vor der Sündfluth, oder nach der
Sündfluth war die Stadt oder Gegend
bewohnt; als wie die Athenienser sagen,
sie wären mit der Sonne da gewesen, und
die Arkadier vor dem Monde.
(***) Wieder Apollonios an letztgemeldter Stelle;
vorher aber bekümmern sich die Argonauten auf
ihrer Flucht mit der Medea, um einen andern
Weg nach Hause zu. Darauf sagt denn ihr
Steuermann Argos: Es ist noch eine andere
Fahrt, welche die unsterblichen Priester,
die zu Theben am Flusse Triton gebohren
waren, angegeben haben. Noch nicht alle
Sterne wurden am Himmel herum gewäl-
zet; auch war vor dem heiligen Geschlech-
te der Danaer, für die Erdkundige nichts
zu vernehmen; nur die einzigen Arkadier

Apida-
(****)

und Athenienſer (*) ſchon vor des Mondes oder
mit der Sonnen Ankunft ihre Landſchaft beſeſſen,
und daher ſogar eine Zeitrechnung zum rechtli-
chen Beweiſe ihrer alten Anſitze (**) entweder
vor dem Geſtirne, oder vor der Suͤndfluth, fuͤr
giltig erklaͤret haben. Ja man hat in dieſen al-
ten Zeiten ſogar behauptet, daß die aͤgyptiſchen
Prieſter, noch vor vieler Geſtirne Auftritte, die
Welt mit ihrem Beherrſcher durchreiſet, oder
umſchifft, und ſchon einige Pflanzſtaͤdte (***),
als der Kolchier, angelegt haͤtten (****).

§. 361.
(*) Die Stelle hat Meurſius in ſeiner Fortuna
Athenarum
1 K. 2 S. aus dem Menander Rhe-
tor angefuͤhrt. Wir nehmen hier die Zeit
nach den drey aͤlteſten Zeitpunkten, wenn
wir ſagen: entweder vor den Geſtirnen,
oder vor der Suͤndfluth, oder nach der
Suͤndfluth war die Stadt oder Gegend
bewohnt; als wie die Athenienſer ſagen,
ſie waͤren mit der Sonne da geweſen, und
die Arkadier vor dem Monde.
(**) Die Stelle hat Meurſius in ſeiner Fortuna
Athenarum
1 K. 2 S. aus dem Menander Rhe-
tor angefuͤhrt. Wir nehmen hier die Zeit
nach den drey aͤlteſten Zeitpunkten, wenn
wir ſagen: entweder vor den Geſtirnen,
oder vor der Suͤndfluth, oder nach der
Suͤndfluth war die Stadt oder Gegend
bewohnt; als wie die Athenienſer ſagen,
ſie waͤren mit der Sonne da geweſen, und
die Arkadier vor dem Monde.
(***) Wieder Apollonios an letztgemeldter Stelle;
vorher aber bekuͤmmern ſich die Argonauten auf
ihrer Flucht mit der Medea, um einen andern
Weg nach Hauſe zu. Darauf ſagt denn ihr
Steuermann Argos: Es iſt noch eine andere
Fahrt, welche die unſterblichen Prieſter,
die zu Theben am Fluſſe Triton gebohren
waren, angegeben haben. Noch nicht alle
Sterne wurden am Himmel herum gewaͤl-
zet; auch war vor dem heiligen Geſchlech-
te der Danaer, fuͤr die Erdkundige nichts
zu vernehmen; nur die einzigen Arkadier

Apida-
(****)
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[252/0264] und Athenienſer (*) ſchon vor des Mondes oder mit der Sonnen Ankunft ihre Landſchaft beſeſſen, und daher ſogar eine Zeitrechnung zum rechtli- chen Beweiſe ihrer alten Anſitze (**) entweder vor dem Geſtirne, oder vor der Suͤndfluth, fuͤr giltig erklaͤret haben. Ja man hat in dieſen al- ten Zeiten ſogar behauptet, daß die aͤgyptiſchen Prieſter, noch vor vieler Geſtirne Auftritte, die Welt mit ihrem Beherrſcher durchreiſet, oder umſchifft, und ſchon einige Pflanzſtaͤdte (***), als der Kolchier, angelegt haͤtten (****). §. 361. (*) Die Stelle hat Meurſius in ſeiner Fortuna Athenarum 1 K. 2 S. aus dem Menander Rhe- tor angefuͤhrt. Wir nehmen hier die Zeit nach den drey aͤlteſten Zeitpunkten, wenn wir ſagen: entweder vor den Geſtirnen, oder vor der Suͤndfluth, oder nach der Suͤndfluth war die Stadt oder Gegend bewohnt; als wie die Athenienſer ſagen, ſie waͤren mit der Sonne da geweſen, und die Arkadier vor dem Monde. (**) Die Stelle hat Meurſius in ſeiner Fortuna Athenarum 1 K. 2 S. aus dem Menander Rhe- tor angefuͤhrt. Wir nehmen hier die Zeit nach den drey aͤlteſten Zeitpunkten, wenn wir ſagen: entweder vor den Geſtirnen, oder vor der Suͤndfluth, oder nach der Suͤndfluth war die Stadt oder Gegend bewohnt; als wie die Athenienſer ſagen, ſie waͤren mit der Sonne da geweſen, und die Arkadier vor dem Monde. (***) Wieder Apollonios an letztgemeldter Stelle; vorher aber bekuͤmmern ſich die Argonauten auf ihrer Flucht mit der Medea, um einen andern Weg nach Hauſe zu. Darauf ſagt denn ihr Steuermann Argos: Es iſt noch eine andere Fahrt, welche die unſterblichen Prieſter, die zu Theben am Fluſſe Triton gebohren waren, angegeben haben. Noch nicht alle Sterne wurden am Himmel herum gewaͤl- zet; auch war vor dem heiligen Geſchlech- te der Danaer, fuͤr die Erdkundige nichts zu vernehmen; nur die einzigen Arkadier Apida- (****)

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Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/264>, abgerufen am 03.05.2024.