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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.

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gehörten zu dem Stamm der Chikassah's, und
ihr Oberhaupt befand sich unter ihnen. John
konnte sich nothdürftig mit ihnen unterreden,
obgleich ihre Mundart etwas von der des Stam-
mes abwich, welcher ihn unter sich aufgenom-
men hat. Sie hatten die Tatoirung erkannt,
welche er bei der Aufnahme erhalten, und be-
handelten ihn als Bruder. Wir wurden von
ihnen sehr freundschaftlich begrüßt, und sie
rauchten mit unseren Männern die Bundespfeife,
Von ihnen erfuhren wir, daß eine Tagereise
jenseits des Flusses sich Salzquellen befinden,
aus welchen sie eine Menge Salz gewinnen,
welches freilich noch einiger Reinigung bedarf,
dann aber vortrefflich werden wird. Sie schenk-
ten uns einen Beutel voll und wir gaben ihnen
dagegen Taback, Backwerk, und einiges buntes
Töpfer-Geräth, mit welchem Tausche sie höchst
zufrieden schienen. Sie erklärten uns für viel
bessere Nachbarn, als die, welche mit ihnen
gegen Süden gränzen, wahrscheinlich die Spanier.
Von jenen, klagten sie, wären ihnen die Pocken
mitgetheilt worden, welche jährlich so viele ih-
rer Brüder hinrafften, und ihrem ganzen Ge-

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gehoͤrten zu dem Stamm der Chikasſah’s, und
ihr Oberhaupt befand ſich unter ihnen. John
konnte ſich nothduͤrftig mit ihnen unterreden,
obgleich ihre Mundart etwas von der des Stam-
mes abwich, welcher ihn unter ſich aufgenom-
men hat. Sie hatten die Tatoirung erkannt,
welche er bei der Aufnahme erhalten, und be-
handelten ihn als Bruder. Wir wurden von
ihnen ſehr freundſchaftlich begruͤßt, und ſie
rauchten mit unſeren Maͤnnern die Bundespfeife,
Von ihnen erfuhren wir, daß eine Tagereiſe
jenſeits des Fluſſes ſich Salzquellen befinden,
aus welchen ſie eine Menge Salz gewinnen,
welches freilich noch einiger Reinigung bedarf,
dann aber vortrefflich werden wird. Sie ſchenk-
ten uns einen Beutel voll und wir gaben ihnen
dagegen Taback, Backwerk, und einiges buntes
Toͤpfer-Geraͤth, mit welchem Tauſche ſie hoͤchſt
zufrieden ſchienen. Sie erklaͤrten uns fuͤr viel
beſſere Nachbarn, als die, welche mit ihnen
gegen Suͤden graͤnzen, wahrſcheinlich die Spanier.
Von jenen, klagten ſie, waͤren ihnen die Pocken
mitgetheilt worden, welche jaͤhrlich ſo viele ih-
rer Bruͤder hinrafften, und ihrem ganzen Ge-

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[115/0125] gehoͤrten zu dem Stamm der Chikasſah’s, und ihr Oberhaupt befand ſich unter ihnen. John konnte ſich nothduͤrftig mit ihnen unterreden, obgleich ihre Mundart etwas von der des Stam- mes abwich, welcher ihn unter ſich aufgenom- men hat. Sie hatten die Tatoirung erkannt, welche er bei der Aufnahme erhalten, und be- handelten ihn als Bruder. Wir wurden von ihnen ſehr freundſchaftlich begruͤßt, und ſie rauchten mit unſeren Maͤnnern die Bundespfeife, Von ihnen erfuhren wir, daß eine Tagereiſe jenſeits des Fluſſes ſich Salzquellen befinden, aus welchen ſie eine Menge Salz gewinnen, welches freilich noch einiger Reinigung bedarf, dann aber vortrefflich werden wird. Sie ſchenk- ten uns einen Beutel voll und wir gaben ihnen dagegen Taback, Backwerk, und einiges buntes Toͤpfer-Geraͤth, mit welchem Tauſche ſie hoͤchſt zufrieden ſchienen. Sie erklaͤrten uns fuͤr viel beſſere Nachbarn, als die, welche mit ihnen gegen Suͤden graͤnzen, wahrſcheinlich die Spanier. Von jenen, klagten ſie, waͤren ihnen die Pocken mitgetheilt worden, welche jaͤhrlich ſo viele ih- rer Bruͤder hinrafften, und ihrem ganzen Ge- *

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Zitationshilfe: Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia02_1820/125>, abgerufen am 25.11.2024.