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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.

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tung der Erde hinauf reicht. Ganze Baumge-
schlechter gingen hier unter, und neue wuchsen
auf ihren Trümmern, stark und frisch empor.
Unser Wohnort liegt am Schawanoe, unweit
seines Eiuflusses in den Ohio, den schönen,
welcher mit Recht diesen Nahmen führt; es
ist eine lachende Ebene, deren Fruchtbarkeit jede
Beschreibung übertrifft. Freundliche Gebüsche
wechseln mit den grasreichen Matten, und be-
pflanzte Hügel durchlaufen die Aehrengefilde.
Jenseits des Ohio erhebt sich ein dichtbewachse-
ner Gebirgsrücken welcher uns gegen den Nord-
westwind schützt, und viel zur Milde unsres
Klima beiträgt. Als einzelnes, abgetrenntes
Ueberbleibsel dieses Gebirges, lehnt sich ein ein-
zelner Fels an den Schawanoe und reicht bis zu
unsern Wohnungen, deren Lage er einen mah-
lerischen, romantischen Anblick gibt. Wir waren
alle davon ergriffen, ganz besonders aber Pinelli,
welcher nicht müde wird, die verschiedenen An-
sichten zu zeichnen. John und seine Söhne
empfingen uns mit hoher Freude. Die noth-
wendigsten Arbeiten waren vollendet, und die
Arbeiter schon seit einigen Tagen entlassen wor-

tung der Erde hinauf reicht. Ganze Baumge-
ſchlechter gingen hier unter, und neue wuchſen
auf ihren Truͤmmern, ſtark und friſch empor.
Unſer Wohnort liegt am Schawanoe, unweit
ſeines Eiufluſſes in den Ohio, den ſchoͤnen,
welcher mit Recht dieſen Nahmen fuͤhrt; es
iſt eine lachende Ebene, deren Fruchtbarkeit jede
Beſchreibung uͤbertrifft. Freundliche Gebuͤſche
wechſeln mit den grasreichen Matten, und be-
pflanzte Huͤgel durchlaufen die Aehrengefilde.
Jenſeits des Ohio erhebt ſich ein dichtbewachſe-
ner Gebirgsruͤcken welcher uns gegen den Nord-
weſtwind ſchuͤtzt, und viel zur Milde unſres
Klima beitraͤgt. Als einzelnes, abgetrenntes
Ueberbleibſel dieſes Gebirges, lehnt ſich ein ein-
zelner Fels an den Schawanoe und reicht bis zu
unſern Wohnungen, deren Lage er einen mah-
leriſchen, romantiſchen Anblick gibt. Wir waren
alle davon ergriffen, ganz beſonders aber Pinelli,
welcher nicht muͤde wird, die verſchiedenen An-
ſichten zu zeichnen. John und ſeine Soͤhne
empfingen uns mit hoher Freude. Die noth-
wendigſten Arbeiten waren vollendet, und die
Arbeiter ſchon ſeit einigen Tagen entlaſſen wor-

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[99/0109] tung der Erde hinauf reicht. Ganze Baumge- ſchlechter gingen hier unter, und neue wuchſen auf ihren Truͤmmern, ſtark und friſch empor. Unſer Wohnort liegt am Schawanoe, unweit ſeines Eiufluſſes in den Ohio, den ſchoͤnen, welcher mit Recht dieſen Nahmen fuͤhrt; es iſt eine lachende Ebene, deren Fruchtbarkeit jede Beſchreibung uͤbertrifft. Freundliche Gebuͤſche wechſeln mit den grasreichen Matten, und be- pflanzte Huͤgel durchlaufen die Aehrengefilde. Jenſeits des Ohio erhebt ſich ein dichtbewachſe- ner Gebirgsruͤcken welcher uns gegen den Nord- weſtwind ſchuͤtzt, und viel zur Milde unſres Klima beitraͤgt. Als einzelnes, abgetrenntes Ueberbleibſel dieſes Gebirges, lehnt ſich ein ein- zelner Fels an den Schawanoe und reicht bis zu unſern Wohnungen, deren Lage er einen mah- leriſchen, romantiſchen Anblick gibt. Wir waren alle davon ergriffen, ganz beſonders aber Pinelli, welcher nicht muͤde wird, die verſchiedenen An- ſichten zu zeichnen. John und ſeine Soͤhne empfingen uns mit hoher Freude. Die noth- wendigſten Arbeiten waren vollendet, und die Arbeiter ſchon ſeit einigen Tagen entlaſſen wor-

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Zitationshilfe: Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia02_1820/109>, abgerufen am 24.11.2024.