in diesen ehrenvollen Kampf zu begleiten. Plu- tarch und Xenophon hatten den kaum erst sech- zehnjährigen Jüngling zum Manne gereift. Er raffte zusammen, was sich ohne Aufsehen fort- bringen ließ, und folgte heimlich dem Bruder, um als Freiwilliger den Feldzug mit zu machen. Sie erreichten glücklich den Hafen von Mar- seille, wo die Flotte bereit lag, sie aufzuneh- men. Mit leichtem Herzen verließen sie Frank- reich. Dieselben Wellen, die immer hin und wieder kehren, auf deren Rücken unser Wa- shington dahin tanzt, dieselben trugen sie fröh- lich zu dem ersehnten Ziele.
Mit hochklopfendem Busen landeten die Jüng- linge, und begannen den Kampf gegen die Macht des stolzen Englands. Drei Jahre fochten sie neben einander, mit wechselndem Glücke, doch umschwebte meistens der Sieg ihre Fahnen. Jhre Heldenherzen rissen sie zu jeder schwieri- gen Unternehmung voran. Wo die Gefahr war, fochten die Brüder. Bei Eutav wankte das Bataillon, welches der ältere als Oberst kommandirte, auf einen Augenblick. Ein mör- derisches Kartätschenfeuer der Engländer trennte
in dieſen ehrenvollen Kampf zu begleiten. Plu- tarch und Xenophon hatten den kaum erſt ſech- zehnjaͤhrigen Juͤngling zum Manne gereift. Er raffte zuſammen, was ſich ohne Aufſehen fort- bringen ließ, und folgte heimlich dem Bruder, um als Freiwilliger den Feldzug mit zu machen. Sie erreichten gluͤcklich den Hafen von Mar- ſeille, wo die Flotte bereit lag, ſie aufzuneh- men. Mit leichtem Herzen verließen ſie Frank- reich. Dieſelben Wellen, die immer hin und wieder kehren, auf deren Ruͤcken unſer Wa- ſhington dahin tanzt, dieſelben trugen ſie froͤh- lich zu dem erſehnten Ziele.
Mit hochklopfendem Buſen landeten die Juͤng- linge, und begannen den Kampf gegen die Macht des ſtolzen Englands. Drei Jahre fochten ſie neben einander, mit wechſelndem Gluͤcke, doch umſchwebte meiſtens der Sieg ihre Fahnen. Jhre Heldenherzen riſſen ſie zu jeder ſchwieri- gen Unternehmung voran. Wo die Gefahr war, fochten die Bruͤder. Bei Eutav wankte das Bataillon, welches der aͤltere als Oberſt kommandirte, auf einen Augenblick. Ein moͤr- deriſches Kartaͤtſchenfeuer der Englaͤnder trennte
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in dieſen ehrenvollen Kampf zu begleiten. Plu-
tarch und Xenophon hatten den kaum erſt ſech-
zehnjaͤhrigen Juͤngling zum Manne gereift. Er
raffte zuſammen, was ſich ohne Aufſehen fort-
bringen ließ, und folgte heimlich dem Bruder,
um als Freiwilliger den Feldzug mit zu machen.
Sie erreichten gluͤcklich den Hafen von Mar-
ſeille, wo die Flotte bereit lag, ſie aufzuneh-
men. Mit leichtem Herzen verließen ſie Frank-
reich. Dieſelben Wellen, die immer hin und
wieder kehren, auf deren Ruͤcken unſer Wa-
ſhington dahin tanzt, dieſelben trugen ſie froͤh-
lich zu dem erſehnten Ziele.
Mit hochklopfendem Buſen landeten die Juͤng-
linge, und begannen den Kampf gegen die Macht
des ſtolzen Englands. Drei Jahre fochten ſie
neben einander, mit wechſelndem Gluͤcke, doch
umſchwebte meiſtens der Sieg ihre Fahnen.
Jhre Heldenherzen riſſen ſie zu jeder ſchwieri-
gen Unternehmung voran. Wo die Gefahr
war, fochten die Bruͤder. Bei Eutav wankte
das Bataillon, welches der aͤltere als Oberſt
kommandirte, auf einen Augenblick. Ein moͤr-
deriſches Kartaͤtſchenfeuer der Englaͤnder trennte
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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia01_1820/26>, abgerufen am 27.07.2024.
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