Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Von denen Dorfschaften. Deschko, wendisch gleiches Namens, lie- Geyerswalda, wendisch Lehn oder Leh- gepflan- P 3
Von denen Dorfſchaften. Deſchko, wendiſch gleiches Namens, lie- Geyerswalda, wendiſch Lehn oder Leh- gepflan- P 3
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Von denen Dorfſchaften.
Deſchko, wendiſch gleiches Namens, lie-
get 2 Meilen von der Stadt in ſchlechten Bo-
den, mit dem GOttes-Dienſte gehoͤret es
nach Sproͤwitz, hat 2 Guͤther und ehedeſſen
ein Herrſchaftlich Forwerck, ſo aus wuͤſten
Bauer-Guͤthern erbauet, ausſaͤen konte es 15
Scheffel, vor einigen Jahren iſt aber dieſes
Forwerck mit Bauern beſetzet worden. Jn
der uralten Kirchen-Ordnung ſtehet §. 8.
der Sub-Diaconus muß den Dienſtag vor
Oſtern zu Deſchko in der Schultzerey eine
Predigt halten, bey ſolcher haben die Deſch-
kauer dem Organiſten 17 Gr. und dem hieſi-
gen Gloͤckner 3 Gr. 6 Pf. zu entrichten, der
Pfarre von Sproͤwitz aber muß das Singen
dabey beſtellen. Jm Jahre 1691 ward da-
ſelbſt ein wuͤſtes Guth mit gewiſſen Freyhei-
ten beſetzet.
Geyerswalda, wendiſch Lehn oder Leh-
now, liegt eine Meile an der ſchwartzen Elſter
von der Stadt und grentzet mit Meiſſen. Den
deutſchen Namen Geyerswalda ſoll es von
dem dabey liegenden Gehoͤltze haben, in wel-
chem vor Alters ſich viel Geyer ſollen aufge-
halten haben, und alſo Geyerswalda genen-
net worden, das iſt, ein Dorf, in deſſen Wal-
de ſich viel Geyer aufhalten. Der wendiſche
Name Lehn oder Lehnow ſoll von Leehn, das
iſt Flachs herkommen, weil viel Flachs daſelbſt
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