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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.

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Von denen Herren Geistlichen etc.
ihr gezeuget 7 Söhne und eine Tochter, von
welchen 3 Söhne und die Tochter gestorben;
3) im Jahre 1714 mit Jungfer Marien Sa-
lome,
gebohrnen Frölichin, weiland Herrn
Johann Friedrich Frölichs, Stadt-Schrei-
bers allhier, hinterlassenen eheleiblichen Toch-
ter, die ihm 5 Söhne und 2 Töchter geboh-
ren, von welchen aber 2 Söhne gestorben.
Er ist ein belesener, erfahrner und exemplari-
scher Priester, ein andächtiger Beter, weiß
in allem Creutz sich recht gelassen zu erzeigen,
und wird von allen geliebet und geehret. Als
er in Colm war, und 1701 ein Theil desselben
Dorfes abbrannte, bat er GOtt um fernere
Verhütung des Feuers, welche Bitte ihm auch
GOtt gewährete; sobald er aber hieher nach
Hoyerswerda zog, und nur eine Stunde weg
war, brannte das gantze Dorf bis auf die Kir-
che, Pfarr und etliche wenige Häuser ab. Da
er die Vocation zum hiesigen Sub-Diaconat
bekam, war ihm der Pastor Primarius, M.
Martini, ohngeachtet sie gute Freunde waren,
sehr zuwider, derselbe wurf ihm sein Alter für,
und sagte, man solle lieber einen jungen Mann
herein nehmen, weil sie alt wären, denn wie
lange würde es währen, so würden sie für ihn
arbeiten müssen. Er trug aber alle Versol-
gung mit Gedult, lachte sie aus, und sagte
im Schertz: Jch will noch mit ihren Kno-

chen

Von denen Herren Geiſtlichen ꝛc.
ihr gezeuget 7 Soͤhne und eine Tochter, von
welchen 3 Soͤhne und die Tochter geſtorben;
3) im Jahre 1714 mit Jungfer Marien Sa-
lome,
gebohrnen Froͤlichin, weiland Herrn
Johann Friedrich Froͤlichs, Stadt-Schrei-
bers allhier, hinterlaſſenen eheleiblichen Toch-
ter, die ihm 5 Soͤhne und 2 Toͤchter geboh-
ren, von welchen aber 2 Soͤhne geſtorben.
Er iſt ein beleſener, erfahrner und exemplari-
ſcher Prieſter, ein andaͤchtiger Beter, weiß
in allem Creutz ſich recht gelaſſen zu erzeigen,
und wird von allen geliebet und geehret. Als
er in Colm war, und 1701 ein Theil deſſelben
Dorfes abbrannte, bat er GOtt um fernere
Verhuͤtung des Feuers, welche Bitte ihm auch
GOtt gewaͤhrete; ſobald er aber hieher nach
Hoyerswerda zog, und nur eine Stunde weg
war, brannte das gantze Dorf bis auf die Kir-
che, Pfarr und etliche wenige Haͤuſer ab. Da
er die Vocation zum hieſigen Sub-Diaconat
bekam, war ihm der Paſtor Primarius, M.
Martini, ohngeachtet ſie gute Freunde waren,
ſehr zuwider, derſelbe wurf ihm ſein Alter fuͤr,
und ſagte, man ſolle lieber einen jungen Mann
herein nehmen, weil ſie alt waͤren, denn wie
lange wuͤrde es waͤhren, ſo wuͤrden ſie fuͤr ihn
arbeiten muͤſſen. Er trug aber alle Verſol-
gung mit Gedult, lachte ſie aus, und ſagte
im Schertz: Jch will noch mit ihren Kno-

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[91/0109] Von denen Herren Geiſtlichen ꝛc. ihr gezeuget 7 Soͤhne und eine Tochter, von welchen 3 Soͤhne und die Tochter geſtorben; 3) im Jahre 1714 mit Jungfer Marien Sa- lome, gebohrnen Froͤlichin, weiland Herrn Johann Friedrich Froͤlichs, Stadt-Schrei- bers allhier, hinterlaſſenen eheleiblichen Toch- ter, die ihm 5 Soͤhne und 2 Toͤchter geboh- ren, von welchen aber 2 Soͤhne geſtorben. Er iſt ein beleſener, erfahrner und exemplari- ſcher Prieſter, ein andaͤchtiger Beter, weiß in allem Creutz ſich recht gelaſſen zu erzeigen, und wird von allen geliebet und geehret. Als er in Colm war, und 1701 ein Theil deſſelben Dorfes abbrannte, bat er GOtt um fernere Verhuͤtung des Feuers, welche Bitte ihm auch GOtt gewaͤhrete; ſobald er aber hieher nach Hoyerswerda zog, und nur eine Stunde weg war, brannte das gantze Dorf bis auf die Kir- che, Pfarr und etliche wenige Haͤuſer ab. Da er die Vocation zum hieſigen Sub-Diaconat bekam, war ihm der Paſtor Primarius, M. Martini, ohngeachtet ſie gute Freunde waren, ſehr zuwider, derſelbe wurf ihm ſein Alter fuͤr, und ſagte, man ſolle lieber einen jungen Mann herein nehmen, weil ſie alt waͤren, denn wie lange wuͤrde es waͤhren, ſo wuͤrden ſie fuͤr ihn arbeiten muͤſſen. Er trug aber alle Verſol- gung mit Gedult, lachte ſie aus, und ſagte im Schertz: Jch will noch mit ihren Kno- chen

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Zitationshilfe: Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/109>, abgerufen am 21.11.2024.