François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 2. Berlin, 1871.anheimelnde Spur, eine Physiognomie einzuprägen, Ihr seid noch zu jung, meine Freunde, seid Gott¬ Nun aber eine Schöpfung, wie die der Recken¬ anheimelnde Spur, eine Phyſiognomie einzuprägen, Ihr ſeid noch zu jung, meine Freunde, ſeid Gott¬ Nun aber eine Schöpfung, wie die der Recken¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="30"/> anheimelnde Spur, eine Phyſiognomie einzuprägen,<lb/> wie das beſcheidene Erdgeſchoß der Baderei ſie doch<lb/> ſo beglückend getragen hat. Die Nachwirkung jener<lb/> Stunden hat auch den weſtlichen Thurm der Recken¬<lb/> burg zu einer Klauſe werden laſſen und wenn ich,<lb/> ihnen zum Trotz, die Grundrichtung meiner Natur<lb/> durchgeführt habe, ſo danke ich es der Werkſtatt unter<lb/> Gottes freiem Himmel, die mir rings um ihn er¬<lb/> schloſſen blieb.</p><lb/> <p>Ihr ſeid noch zu jung, meine Freunde, ſeid Gott¬<lb/> lob! zu beglückt durch Euer wechſelſeitiges Selbſt, um<lb/> zu ermeſſen, wie ſolch eine Werkſtatt unter freiem<lb/> Himmel einem Menſchen zur Welt und zum Schickſal<lb/> werden kann. Aber macht einen alten Bauersmann<lb/> geſprächig und Ihr werdet über ſeine Erlebniſſe auf<lb/> der armen Hufe ſtaunen.</p><lb/> <p>Nun aber eine Schöpfung, wie die der Recken¬<lb/> burg, ſo mühſam umgewandelt, ſo weithin angewach¬<lb/> ſen, ſo fruchtbringend ſchon heute, ſo ſegenverheißend<lb/> für eine kommende, freiere Zeit; da wird jeder Find¬<lb/> ling des Feldes zu einem weiterfördernden Mittel, die<lb/> kümmerlichſte Pflanzung zu einem beſeelten Weſen.<lb/> Wir ſehen die Ernte in dem aufgehenden Halm und<lb/> in der abſterbenden Stoppel die Befruchtung für eine<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [30/0034]
anheimelnde Spur, eine Phyſiognomie einzuprägen,
wie das beſcheidene Erdgeſchoß der Baderei ſie doch
ſo beglückend getragen hat. Die Nachwirkung jener
Stunden hat auch den weſtlichen Thurm der Recken¬
burg zu einer Klauſe werden laſſen und wenn ich,
ihnen zum Trotz, die Grundrichtung meiner Natur
durchgeführt habe, ſo danke ich es der Werkſtatt unter
Gottes freiem Himmel, die mir rings um ihn er¬
schloſſen blieb.
Ihr ſeid noch zu jung, meine Freunde, ſeid Gott¬
lob! zu beglückt durch Euer wechſelſeitiges Selbſt, um
zu ermeſſen, wie ſolch eine Werkſtatt unter freiem
Himmel einem Menſchen zur Welt und zum Schickſal
werden kann. Aber macht einen alten Bauersmann
geſprächig und Ihr werdet über ſeine Erlebniſſe auf
der armen Hufe ſtaunen.
Nun aber eine Schöpfung, wie die der Recken¬
burg, ſo mühſam umgewandelt, ſo weithin angewach¬
ſen, ſo fruchtbringend ſchon heute, ſo ſegenverheißend
für eine kommende, freiere Zeit; da wird jeder Find¬
ling des Feldes zu einem weiterfördernden Mittel, die
kümmerlichſte Pflanzung zu einem beſeelten Weſen.
Wir ſehen die Ernte in dem aufgehenden Halm und
in der abſterbenden Stoppel die Befruchtung für eine
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