Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Von der Sonnen. Wenn ein Mühlstein/ alle Stunden/ von der Sonnen/ zu der Erdenfiele 10000. Meilen; hätte er bey 4010. Stunden/ oder 167. Tage/ zu fallen/ bis er die Erden erreichte. Flöge er aber/ in einer Stunden/ nur tausend Meilen; so bedörffte er 401. Stunden/ oder nahe 17. Tage. Hevelius rechnet die Distantz der Sonnen also: Bey ihrer weite- velius in Mercur. in Sole viso. Jn seinen Notis oder Anmerckungen über die Observation deß sey
Von der Sonnen. Wenn ein Muͤhlſtein/ alle Stunden/ von der Sonnen/ zu der Erdenfiele 10000. Meilen; haͤtte er bey 4010. Stunden/ oder 167. Tage/ zu fallen/ bis er die Erden erreichte. Floͤge er aber/ in einer Stunden/ nur tauſend Meilen; ſo bedoͤrffte er 401. Stunden/ oder nahe 17. Tage. Hevelius rechnet die Diſtantz der Sonnen alſo: Bey ihrer weite- velius in Mercur. in Sole viſo. Jn ſeinen Notis oder Anmerckungen uͤber die Obſervation deß ſey
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0709" n="663"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Sonnen.</hi></fw><lb/> Wenn ein Muͤhlſtein/ alle Stunden/ von der Sonnen/ zu der Erden<lb/> fiele 10000. Meilen; haͤtte er bey 4010. Stunden/ oder 167. Tage/<lb/> zu fallen/ bis er die Erden erreichte. Floͤge er aber/ in einer Stunden/<lb/> nur tauſend Meilen; ſo bedoͤrffte er 401. Stunden/ oder nahe 17.<lb/> Tage.</p><lb/> <p>Hevelius rechnet die Diſtantz der Sonnen alſo: Bey ihrer weite-<lb/> ſten Entfernung/ wenn die Erde im <hi rendition="#aq">Aphelio;</hi> ſo ſeynd wir/ von der<lb/> Sonnen/ 1182. halbe Erd-Diameters; welches tauſend mal tauſend/<lb/> ſechszehentauſend/ fuͤnff hundert und zwantzig Teutſche Meilen macht.<lb/> Jſt aber die Erde im <hi rendition="#aq">Perihelio</hi> (der Sonnen am nechſten) ſo giebt die<lb/> Abgelegenheit nur 1101. halbe Erd-Diameters/ oder 946860. Teut-<lb/> ſche Meilwegs. Wie Er/ in ſeiner <hi rendition="#aq">Selenographia,</hi> gedenckt <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">a</hi>)</hi> da-<note place="right"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">a</hi>) Fol.</hi> 81.</note><lb/> bey Er gleichfalls neben anfuͤgt/ Keplerus ſetze dieſe geringſte Diſtantz<lb/> viel hoͤher/ und ſtrecke ſie auf 3469. halbe Erd-Diameters; allermaſſen/<lb/> aus ſeinem vierdten Buch <hi rendition="#aq">Aſtronomiæ Copernicanæ</hi> zu erſehen. Es<lb/> muß aber wolgedachter Hevelius nachmals andrer Meynung worden<lb/> ſeyn. Angemerckt er/ in ſeinem <hi rendition="#aq">Mercurio ſub Sole viſo,</hi> viel einen<lb/> groͤſſeren Raum/ Zwiſchen der Sonnen und Erden/ laͤſt; wenn er ſchreibt:<lb/><hi rendition="#aq">Ex plurimis plurimorum annorum obſervationibus inveni, parallaxin<lb/> Solis longe adhuc eſſe minorem, quam Keplerus ſuppoſuit unius eſſe<lb/> Scrupuli primi; in minima videlicet diſtantia tantum 40<hi rendition="#sup">11</hi>. 44<hi rendition="#sup">111</hi>. in<lb/> media 40<hi rendition="#sup">11</hi>. 0<hi rendition="#sup">111</hi>; in maxima 39<hi rendition="#sup">11</hi>. 17<hi rendition="#sup">111</hi>. unde intervallum ipſum Solis<lb/> à Terra prodit minimum 5064. medium 5127. & maximum 5250.<lb/> Semid. Terræ.</hi> <hi rendition="#fr">Jch habe/ aus viel-jaͤhrigen Obſervationen/<lb/> befunden/ daß die</hi> <hi rendition="#aq">parallaxis</hi> <hi rendition="#fr">der Sonnen noch viel kleiner ſey/<lb/> weder Keplerus geſetzet/ nemlich daß ſie 1. Scrupel geben<lb/> ſolte: da ich doch in der geringſten Diſtantz/ nur finde 40<hi rendition="#sup">11</hi> 44<hi rendition="#sup">111</hi>.<lb/> in der mittelern 40<hi rendition="#sup">11</hi> 0<hi rendition="#sup">111</hi>; in der weiteſten 39<hi rendition="#sup">11</hi> 17<hi rendition="#sup">111</hi>. Daraus<lb/> erfolgt/ daß die kleineſte Diſtantz der Sonnen von dem Erd-<lb/> bodem 5064. die mittlere/ 5127. und die groͤſſeſte 5250. halbe<lb/> Erd-Diameters mache.</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">b</hi>)</hi></p> <note place="right"> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">b</hi>) Dn. H<supplied>e</supplied>-<lb/> velius in<lb/> Mercur. in<lb/> Sole viſo.</hi> </note><lb/> <p>Jn ſeinen <hi rendition="#aq">Notis</hi> oder Anmerckungen uͤber die <hi rendition="#aq">Obſervati</hi>on deß<lb/> Englaͤnders <hi rendition="#aq">Horoxii</hi> ſchleuſt er gleichfalls/ aus gewiſſen Gruͤnden/ Ty-<lb/> cho ſetze die Sonne dem Erdbodem allzu nahe/ und die <hi rendition="#aq">parallaxin</hi> derſel-<lb/> ben zu groß: man muͤſſe/ aufs wenigſte/ die Sonne der Erden nicht naͤ-<lb/> her ſchaͤtzen/ als mit dem Keplero/ auf 3404. halbe Erd-Diameters:<lb/> wie wol ſie/ in rechter Warheit viel hoͤher ſitze: Jmfall aber Jemand eine<lb/> ſolche Hoͤhe der Sonnen von der Erden nicht wolle zugeben; muͤſſe er/ es<lb/> ſey ihm lieb oder leid/ dem Copernico/ und Bullialdo zulaſſen/ die Erde<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſey</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [663/0709]
Von der Sonnen.
Wenn ein Muͤhlſtein/ alle Stunden/ von der Sonnen/ zu der Erden
fiele 10000. Meilen; haͤtte er bey 4010. Stunden/ oder 167. Tage/
zu fallen/ bis er die Erden erreichte. Floͤge er aber/ in einer Stunden/
nur tauſend Meilen; ſo bedoͤrffte er 401. Stunden/ oder nahe 17.
Tage.
Hevelius rechnet die Diſtantz der Sonnen alſo: Bey ihrer weite-
ſten Entfernung/ wenn die Erde im Aphelio; ſo ſeynd wir/ von der
Sonnen/ 1182. halbe Erd-Diameters; welches tauſend mal tauſend/
ſechszehentauſend/ fuͤnff hundert und zwantzig Teutſche Meilen macht.
Jſt aber die Erde im Perihelio (der Sonnen am nechſten) ſo giebt die
Abgelegenheit nur 1101. halbe Erd-Diameters/ oder 946860. Teut-
ſche Meilwegs. Wie Er/ in ſeiner Selenographia, gedenckt (a) da-
bey Er gleichfalls neben anfuͤgt/ Keplerus ſetze dieſe geringſte Diſtantz
viel hoͤher/ und ſtrecke ſie auf 3469. halbe Erd-Diameters; allermaſſen/
aus ſeinem vierdten Buch Aſtronomiæ Copernicanæ zu erſehen. Es
muß aber wolgedachter Hevelius nachmals andrer Meynung worden
ſeyn. Angemerckt er/ in ſeinem Mercurio ſub Sole viſo, viel einen
groͤſſeren Raum/ Zwiſchen der Sonnen und Erden/ laͤſt; wenn er ſchreibt:
Ex plurimis plurimorum annorum obſervationibus inveni, parallaxin
Solis longe adhuc eſſe minorem, quam Keplerus ſuppoſuit unius eſſe
Scrupuli primi; in minima videlicet diſtantia tantum 4011. 44111. in
media 4011. 0111; in maxima 3911. 17111. unde intervallum ipſum Solis
à Terra prodit minimum 5064. medium 5127. & maximum 5250.
Semid. Terræ. Jch habe/ aus viel-jaͤhrigen Obſervationen/
befunden/ daß die parallaxis der Sonnen noch viel kleiner ſey/
weder Keplerus geſetzet/ nemlich daß ſie 1. Scrupel geben
ſolte: da ich doch in der geringſten Diſtantz/ nur finde 4011 44111.
in der mittelern 4011 0111; in der weiteſten 3911 17111. Daraus
erfolgt/ daß die kleineſte Diſtantz der Sonnen von dem Erd-
bodem 5064. die mittlere/ 5127. und die groͤſſeſte 5250. halbe
Erd-Diameters mache. (b)
(a) Fol. 81.
Jn ſeinen Notis oder Anmerckungen uͤber die Obſervation deß
Englaͤnders Horoxii ſchleuſt er gleichfalls/ aus gewiſſen Gruͤnden/ Ty-
cho ſetze die Sonne dem Erdbodem allzu nahe/ und die parallaxin derſel-
ben zu groß: man muͤſſe/ aufs wenigſte/ die Sonne der Erden nicht naͤ-
her ſchaͤtzen/ als mit dem Keplero/ auf 3404. halbe Erd-Diameters:
wie wol ſie/ in rechter Warheit viel hoͤher ſitze: Jmfall aber Jemand eine
ſolche Hoͤhe der Sonnen von der Erden nicht wolle zugeben; muͤſſe er/ es
ſey ihm lieb oder leid/ dem Copernico/ und Bullialdo zulaſſen/ die Erde
ſey
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |