Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Der funffzehende Discurs/ es auch nach dieser Zeit nicht eher wieder geschehen/ als im Jahr 1761.am 25. May/ alten Kalenders. Massen Er daselbst scheinbarlich be- weiset/ daß im Jahr 1631. am 6. Xbr. die Venus (wie zwar die meisten Astronomi dafür gehalten/) mit nichten unter die Sonnen-Scheibe habe kommen können. Jn welcher Warum Goldstern. Das kan nicht wol seyn. Horoxius vertilget solchen Son- (a) Cap. 2. Veneris in sole visae fol. 115.
Der funffzehende Discurs/ es auch nach dieſer Zeit nicht eher wieder geſchehen/ als im Jahꝛ 1761.am 25. May/ alten Kalenders. Maſſen Er daſelbſt ſcheinbarlich be- weiſet/ daß im Jahr 1631. am 6. Xbr. die Venus (wie zwar die meiſten Aſtronomi dafuͤr gehalten/) mit nichten unter die Sonnen-Scheibe habe kommen koͤnnen. Jn welcher Warum Goldſtern. Das kan nicht wol ſeyn. Horoxius vertilget ſolchen Son- (a) Cap. 2. Veneris in ſole viſæ fol. 115.
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Der funffzehende Discurs/
es auch nach dieſer Zeit nicht eher wieder geſchehen/ als im Jahꝛ 1761.
am 25. May/ alten Kalenders. Maſſen Er daſelbſt ſcheinbarlich be-
weiſet/ daß im Jahr 1631. am 6. Xbr. die Venus (wie zwar die meiſten
Aſtronomi dafuͤr gehalten/) mit nichten unter die Sonnen-Scheibe
habe kommen koͤnnen.
Hernach erzehlet Horoxius ſelbſt (a) wie er/ an gedachten 24. Nov.
1639. Jahrs/ um 3. Uhr und 151. Nachmittags/ einen neuen Flecken/
von ungewoͤhnlicher Groͤſſe/ und Zirckel-runder Figur/ habe erblickt/ ſo
uͤber den lincken Limbum oder Rand der Sonnen ſchon gantz eingangen
war; alſo daß die Raͤnde der Sonnen und deß Fleckens/ zur lincken/ gar
genau aneinander ſtieſſen/ und einen Beruͤhrungs-Winckel formirten.
Welches ihm gleich allen Zweifel benommen/ diß muͤſte der Venus
Schatten ſeyn: darum er ſich auch/ zu fleiſſiger Beobachtung derſelben/
alſo fort geſchickt/ und geſunden/ daß beſagter Venus-Schatten ange-
zeigter Maſſen/ um 3. Uhr und 15. Minuten/ zum Diſco Solis eingetre-
ten/ zwiſchen denn 60. und 65. Grad/ von dem vertice ad dextram das
iſt/ von oben her/ nach der Rechten zu; und zwar in der finſtren Kammer.
Daraus erfolget/ es muͤſſe drauſſen/ am Himmel ſelbſten umgekehrt
geweſen ſeyn. Jſt demnach Venus damals/ 62. Gr. und 30. Minu-
ten geweſen/ von dem nidrigſten Theil der Sonnen/ welchen die Araber
Nadir heiſſen. Fuͤrs andre/ hat Horoxius die Diſtantz dieſer beyder
Planeten ihrer Centrorum beobachtet/ und ſolche gefunden/ um 3. Uhr
151. auf 141. 2411. um 3. Uhr 351. auf 131. 3011. um 3. Uhr 451. auf 131.
o11. Um 3.501. hat der Occaſus ſolis apparens keine laͤngere Obſervation
verſtattet. Vors dritte/ hat er den Veneriſchen Diameter gemeſſen/
nach dem Schatten/ auf dem papiernem Zirckel/ und nach oͤffters wie-
derholter Betrachtung befunden/ daß derſelbe nur gar ein klein wenig
groͤſſer/ als der dreyſſigſte Theil deß ſolariſchen Diameters/ nemlich um
ein Sechstheil/ oder aufs hoͤchſte um ein Fuͤnfftel ſeiner Groͤſſe. Daher
er (geſetzt/ daß der Sonnen-Diameter/ gegen dem Veneriſchen/ ſich
verhielte/ wie 301. zu 11. und 1211.) ſchlieſt/ der Veneriſche Diame-
ter ſey mit nichten 11. 3011. gleich geweſen.
Jn welcher
Geſtalt Ho-
roxius ſie
angetroffen.
Jn welcher
Diſtantz er
die Centra
Veneris
und der
Sonnen ge-
funden.
Winterſchild. Vielleicht iſt es aber nur ein rechter Sonnen-Fleck/
und nicht der Venus Schatten/ geweſen.
Warum
ſolches Phæ-
nomenon,
fuͤr keinen
Sonnen-
Flecken zu
achten.
Goldſtern. Das kan nicht wol ſeyn. Horoxius vertilget ſolchen
Argwohn/ mit unterſchiedlichen Beweisthuͤmern; fuͤrnemlich aber/ mit
dieſen dreyen. Die Venus hat/ wie alle Planeten/ eine voͤllig runde Fi-
gur gehabt: Die Sonnen-Flecken aber/ welche anders nichts ſind/ als
Son-
(a) Cap. 2. Veneris in ſole viſæ fol. 115.
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