Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Der vierzehende Discurs/ scheinen läst/ als wie glühende Kohlen/ mit grosser Verwunderung derZuseher. Forell. Wie lange behält er doch wol solchen Schein? Winterschild. Nachdem der Stein/ weniger oder mehr/ gerei- Helmontii (d) extra lung
Der vierzehende Discurs/ ſcheinen laͤſt/ als wie gluͤhende Kohlen/ mit groſſer Verwunderung derZuſeher. Forell. Wie lange behaͤlt er doch wol ſolchen Schein? Winterſchild. Nachdem der Stein/ weniger oder mehr/ gerei- Helmontii (d) extra lung
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0514" n="474"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der vierzehende Discurs/</hi></fw><lb/> ſcheinen laͤſt/ als wie gluͤhende Kohlen/ mit groſſer Verwunderung der<lb/> Zuſeher.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Forell.</hi> Wie lange behaͤlt er doch wol ſolchen Schein?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Winterſchild.</hi> Nachdem der Stein/ weniger oder mehr/ gerei-<lb/> niget iſt; darnach haͤlt ſich auch das Licht laͤnger/ oder kuͤrtzer in ihm auſ.<lb/> Aufs laͤngſte/ verweilt es/ eine Stunde/ in ihm. Wiewol/ ſo man den<lb/> Stein/ im Futteral/ verſperrt ligen laͤſt/ im Tunckeln/ er den Schein als-<lb/> denn noch laͤnger behaͤlt. Bey Toloſa wird ſeine Minera gefunden/<lb/> wo man die Alaun-Steine/ oder den Fels-Alaun graͤbt. Und kan<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">a</hi>) lib. 3.<lb/> Artis ma-<lb/> gnet. parte<lb/> 4. quæſt.</hi> 2.</note>mein Herꝛ hievon weiter ſich erkuͤndigen beym Kirchero <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">a</hi>)</hi> in ſeinem<lb/> Buch von der Magnet-Kunſt<hi rendition="#fr">;</hi> wie auch in ſeinem ſchoͤnem Werck vom<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">b</hi>) In Mu-<lb/> ſæo.</hi></note><hi rendition="#fr">Licht und Schatten</hi>; deßgleichen bey <hi rendition="#aq">Olao Wormio (<hi rendition="#i">b</hi>)</hi> und in ſon-<lb/> derheit/ bey dem dem Fortunio Liceto/ der dieſes ausfuͤhrlich behandelt.</p><lb/> <p><note place="left">Helmontii<lb/> Licht-trin-<lb/> ckender<lb/> Stein.</note>Johannes Baptiſta Helmontius gedenckt <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">c</hi>)</hi> eines Kieſelſteins<lb/> welcher/ wenn er ihn an die Lufft gelegt/ indem die Sonne uͤber dem Ho-<lb/> rizont ſtehet/ und nur ungefaͤhr drey oder vier <hi rendition="#aq">Pauſas</hi> (oder muſicaliſche<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">c</hi>) In Tract-<lb/> Magnum<lb/> Oportet.<lb/> p.</hi> 97.</note>Ruh-Friſten) lang/ in dem Liecht alſo ligen laſſen/ hernach an einen fin-<lb/> ſtern Ort getragen/ das empfangene Sonnen-Liecht ſchier eben ſo lang<lb/> behalten. Woraus dieſer Author eben den Schluß gezogen/ das ſchei-<lb/> nende Licht <hi rendition="#aq">(lumen)</hi> ſey ein rechtes wahres Weſen/ auch auſſer dem ur-<lb/> ſtaͤndigem Lichte. <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">d</hi>)</hi> Daß nun abermal auch dieſer Stein ſolchen<lb/> Schein nicht anders gewinnen koͤnnen/ ohn durch Eintrinckung oder<lb/> magnetiſche Einziehung deß Sonnen-Lichts/ giebt die Vernunfft.</p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">d</hi>) extra<lb/> lucem.</hi></note>Dieſes hat Herꝛn Adolpho Balduino/ als einem Geſellſchaſſter und<lb/> Mitglied <hi rendition="#aq">Academiæ Naturæ Curioſorum</hi> ein Nachſinnen erweckt/ ob<lb/> nicht/ aus ſeiner <hi rendition="#aq">Materia Univerſaliſſima,</hi> auch etwan ein Liecht-Stein<lb/> ſich bereiten lieſſe. Wozu er denn ferner/ durch dieſe zweyerley/ bewogen<lb/> worden: Erſtlich/ weil er gewuſt/ daß in beſagter allgemeinſten Materi/<lb/> ein Philoſophiſches Feuer waͤre: und hernach/ weil er geleſen/ daß Herꝛ<lb/><hi rendition="#aq">D. B.</hi> (deſſen eigenhaͤndige Schrifft er bey ſich in Verwahrung habe) ge-<lb/> ſchrieben/ wenn er das ☉ in dem <hi rendition="#aq">Menſtruo Phil</hi>. aufgeloͤſet/ ſo habe das<lb/><hi rendition="#aq">Menſtruum</hi> ſeine Farbe nichts geaͤndert; aber/ bey Nachte/ die Geſtalt<lb/> eines feurigſt brennenden hellſcheinenden Lichts gereicht; alſo/ daß bey dem<lb/> Schein deſſelbigen/ nicht allein alles/ aufs klaͤhrſte geſehen/ und deutlichſt<lb/> unterſchieden/ ſondern auch die allerkleinſte Buchſtaben ſo wol geleſen/<lb/> als geſchrieben werden koͤnnen/ nicht anders/ gleich haͤtte man hie und da<lb/> etliche Liechter hingeſtellt/ und angezuͤndet. Solches hat ihm folgends<lb/> ſelbſten der Augenſchein gewieſen/ da er/ den <hi rendition="#aq">Alkaheſt</hi> zu machen/ bemuͤ-<lb/> het geweſen: geſtaltſam er/ nach geſchehener Deſtillirung/ und Erkuͤh-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lung</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [474/0514]
Der vierzehende Discurs/
ſcheinen laͤſt/ als wie gluͤhende Kohlen/ mit groſſer Verwunderung der
Zuſeher.
Forell. Wie lange behaͤlt er doch wol ſolchen Schein?
Winterſchild. Nachdem der Stein/ weniger oder mehr/ gerei-
niget iſt; darnach haͤlt ſich auch das Licht laͤnger/ oder kuͤrtzer in ihm auſ.
Aufs laͤngſte/ verweilt es/ eine Stunde/ in ihm. Wiewol/ ſo man den
Stein/ im Futteral/ verſperrt ligen laͤſt/ im Tunckeln/ er den Schein als-
denn noch laͤnger behaͤlt. Bey Toloſa wird ſeine Minera gefunden/
wo man die Alaun-Steine/ oder den Fels-Alaun graͤbt. Und kan
mein Herꝛ hievon weiter ſich erkuͤndigen beym Kirchero (a) in ſeinem
Buch von der Magnet-Kunſt; wie auch in ſeinem ſchoͤnem Werck vom
Licht und Schatten; deßgleichen bey Olao Wormio (b) und in ſon-
derheit/ bey dem dem Fortunio Liceto/ der dieſes ausfuͤhrlich behandelt.
(a) lib. 3.
Artis ma-
gnet. parte
4. quæſt. 2.
(b) In Mu-
ſæo.
Johannes Baptiſta Helmontius gedenckt (c) eines Kieſelſteins
welcher/ wenn er ihn an die Lufft gelegt/ indem die Sonne uͤber dem Ho-
rizont ſtehet/ und nur ungefaͤhr drey oder vier Pauſas (oder muſicaliſche
Ruh-Friſten) lang/ in dem Liecht alſo ligen laſſen/ hernach an einen fin-
ſtern Ort getragen/ das empfangene Sonnen-Liecht ſchier eben ſo lang
behalten. Woraus dieſer Author eben den Schluß gezogen/ das ſchei-
nende Licht (lumen) ſey ein rechtes wahres Weſen/ auch auſſer dem ur-
ſtaͤndigem Lichte. (d) Daß nun abermal auch dieſer Stein ſolchen
Schein nicht anders gewinnen koͤnnen/ ohn durch Eintrinckung oder
magnetiſche Einziehung deß Sonnen-Lichts/ giebt die Vernunfft.
Helmontii
Licht-trin-
ckender
Stein.
(c) In Tract-
Magnum
Oportet.
p. 97.
Dieſes hat Herꝛn Adolpho Balduino/ als einem Geſellſchaſſter und
Mitglied Academiæ Naturæ Curioſorum ein Nachſinnen erweckt/ ob
nicht/ aus ſeiner Materia Univerſaliſſima, auch etwan ein Liecht-Stein
ſich bereiten lieſſe. Wozu er denn ferner/ durch dieſe zweyerley/ bewogen
worden: Erſtlich/ weil er gewuſt/ daß in beſagter allgemeinſten Materi/
ein Philoſophiſches Feuer waͤre: und hernach/ weil er geleſen/ daß Herꝛ
D. B. (deſſen eigenhaͤndige Schrifft er bey ſich in Verwahrung habe) ge-
ſchrieben/ wenn er das ☉ in dem Menſtruo Phil. aufgeloͤſet/ ſo habe das
Menſtruum ſeine Farbe nichts geaͤndert; aber/ bey Nachte/ die Geſtalt
eines feurigſt brennenden hellſcheinenden Lichts gereicht; alſo/ daß bey dem
Schein deſſelbigen/ nicht allein alles/ aufs klaͤhrſte geſehen/ und deutlichſt
unterſchieden/ ſondern auch die allerkleinſte Buchſtaben ſo wol geleſen/
als geſchrieben werden koͤnnen/ nicht anders/ gleich haͤtte man hie und da
etliche Liechter hingeſtellt/ und angezuͤndet. Solches hat ihm folgends
ſelbſten der Augenſchein gewieſen/ da er/ den Alkaheſt zu machen/ bemuͤ-
het geweſen: geſtaltſam er/ nach geſchehener Deſtillirung/ und Erkuͤh-
lung
(d) extra
lucem.
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