Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Der dreyzehende Discurs/ gen/ vor Alters/ niemanden verstattet worden/ Gold zu tragen/ ohn de-nen/ die von edlem Blut entsprossen waren/ und ihre angestammete Tu- genden/ durch rittermässige Handlungen erleuchtet hatten. Zu dem zwey- ten Wapen-Metall/ nemlich dem Silber/ füget sich der . Die Farbe ist weiß/ der edle Stein die Perl/ Keuschheit/ Unschuld/ und Freude bedeu- tend. Der roten Farbe Planet ist ; das Edelgestein der Rubin; die Bedeutung Künheit/ Stärcke/ Grausamkeit/ auch zu Zeiten Blutstür- tzen/ und Verfolgung. Der blauen Farben Planet ist Jupiter/ der Edelgestein ein Saphir. Zielet auf Ruhm und Ehre/ Aufrichtigkeit/ Treu/ Wissen- schafft/ und dergleichen. Der schwartzen Farbe ist gewidmet/ und/ zum Edelgestein der Diamant: zeiget an Traurigkeit/ Unglück/ und Stand- hafftigkeit. Zu der grünen Farbe bequemt sich der Planet / und der edle Smaragd-Stein: womit/ auf Frölichkeit/ Hoffnung/ und Lieblichkeit/ gespielet wird. Die Veil-braune Farbe hat den zum Planeten; zum Edelgestein/ den Amethyst: bemerckt Uberfluß deß Guten/ Mässigkeit/ Fried und Liebe gegen dem Nechsten/ u. a. m. Der Pomerantzen-Farbe wird das Drachenhaupt an Statt deß Planeten/ beygefügt. Das Edelgestein ist der Hyacinth: will Hochmütigkeit/ Ruhmredig- und Ge- schwindigkeit zu verstehen geben. Zu der Leibfarbe wird der Drachen- schwantz gesetzt. Der Edelgestein ist ein Sardonier: die Bedeutung geht auf Langsamkeit/ Sieghafftigkeit/ Wanckelmut/ und Unbeständigkeit. Wiewol diese Letztere eigentlich keine Herolds-Farben sind. (a) Farben der Schönwald. Der Erdboden ist gleichwol demjenigen viel verbun- Was Gali- die (a) H. G. P. H. im 1. Theil der Gespr. Sp. c. 13. Bl. 89. aus dem Balthasar
Schmid/ und Lemnio. Der dreyzehende Discurs/ gen/ vor Alters/ niemanden verſtattet worden/ Gold zu tragen/ ohn de-nen/ die von edlem Blut entſproſſen waren/ und ihre angeſtammete Tu- genden/ durch rittermaͤſſige Handlungen erleuchtet hatten. Zu dem zwey- ten Wapen-Metall/ nemlich dem Silber/ fuͤget ſich der ☽. Die Farbe iſt weiß/ der edle Stein die Perl/ Keuſchheit/ Unſchuld/ und Freude bedeu- tend. Der roten Farbe Planet iſt ♂; das Edelgeſtein der Rubin; die Bedeutung Kuͤnheit/ Staͤrcke/ Grauſamkeit/ auch zu Zeiten Blutſtuͤr- tzen/ und Verfolgung. Der blauen Farben Planet iſt ♃/ der Edelgeſtein ein Saphir. Zielet auf Ruhm und Ehre/ Aufrichtigkeit/ Treu/ Wiſſen- ſchafft/ und dergleichen. Der ſchwartzen Farbe iſt ♄ gewidmet/ und/ zum Edelgeſtein der Diamant: zeiget an Traurigkeit/ Ungluͤck/ und Stand- hafftigkeit. Zu der gruͤnen Farbe bequemt ſich der Planet ♀/ und der edle Smaragd-Stein: womit/ auf Froͤlichkeit/ Hoffnung/ und Lieblichkeit/ geſpielet wird. Die Veil-braune Farbe hat den ☿ zum Planeten; zum Edelgeſtein/ den Amethyſt: bemerckt Uberfluß deß Guten/ Maͤſſigkeit/ Fried und Liebe gegen dem Nechſten/ u. a. m. Der Pomerantzen-Farbe wird das Drachenhaupt ☊ an Statt deß Planeten/ beygefuͤgt. Das Edelgeſtein iſt der Hyacinth: will Hochmuͤtigkeit/ Ruhmredig- und Ge- ſchwindigkeit zu verſtehen geben. Zu der Leibfarbe wird der ☋ Drachen- ſchwantz geſetzt. Der Edelgeſtein iſt ein Sardonier: die Bedeutung geht auf Langſamkeit/ Sieghafftigkeit/ Wanckelmut/ und Unbeſtaͤndigkeit. Wiewol dieſe Letztere eigentlich keine Herolds-Farben ſind. (a) Farben der Schoͤnwald. Der Erdboden iſt gleichwol demjenigen viel verbun- Was Gali- die (a) H. G. P. H. im 1. Theil der Geſpr. Sp. c. 13. Bl. 89. aus dem Balthaſar
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Der dreyzehende Discurs/
gen/ vor Alters/ niemanden verſtattet worden/ Gold zu tragen/ ohn de-
nen/ die von edlem Blut entſproſſen waren/ und ihre angeſtammete Tu-
genden/ durch rittermaͤſſige Handlungen erleuchtet hatten. Zu dem zwey-
ten Wapen-Metall/ nemlich dem Silber/ fuͤget ſich der ☽. Die Farbe iſt
weiß/ der edle Stein die Perl/ Keuſchheit/ Unſchuld/ und Freude bedeu-
tend. Der roten Farbe Planet iſt ♂; das Edelgeſtein der Rubin; die
Bedeutung Kuͤnheit/ Staͤrcke/ Grauſamkeit/ auch zu Zeiten Blutſtuͤr-
tzen/ und Verfolgung. Der blauen Farben Planet iſt ♃/ der Edelgeſtein
ein Saphir. Zielet auf Ruhm und Ehre/ Aufrichtigkeit/ Treu/ Wiſſen-
ſchafft/ und dergleichen. Der ſchwartzen Farbe iſt ♄ gewidmet/ und/ zum
Edelgeſtein der Diamant: zeiget an Traurigkeit/ Ungluͤck/ und Stand-
hafftigkeit. Zu der gruͤnen Farbe bequemt ſich der Planet ♀/ und der edle
Smaragd-Stein: womit/ auf Froͤlichkeit/ Hoffnung/ und Lieblichkeit/
geſpielet wird. Die Veil-braune Farbe hat den ☿ zum Planeten; zum
Edelgeſtein/ den Amethyſt: bemerckt Uberfluß deß Guten/ Maͤſſigkeit/
Fried und Liebe gegen dem Nechſten/ u. a. m. Der Pomerantzen-Farbe
wird das Drachenhaupt ☊ an Statt deß Planeten/ beygefuͤgt. Das
Edelgeſtein iſt der Hyacinth: will Hochmuͤtigkeit/ Ruhmredig- und Ge-
ſchwindigkeit zu verſtehen geben. Zu der Leibfarbe wird der ☋ Drachen-
ſchwantz geſetzt. Der Edelgeſtein iſt ein Sardonier: die Bedeutung geht
auf Langſamkeit/ Sieghafftigkeit/ Wanckelmut/ und Unbeſtaͤndigkeit.
Wiewol dieſe Letztere eigentlich keine Herolds-Farben ſind. (a)
Goldſtern. Sonſt hat die Natur die Planeten/ in den Farben/
alſo unterſchieden: Merkurius iſt Himmel-blau; Jupiter roͤtlich-gelb;
Mars ſchwaͤrtzlich-rot/ wie geſtandenes Blut; Saturnus aſchfaͤrbig.
Farben der
Planeten.
Schoͤnwald. Der Erdboden iſt gleichwol demjenigen viel verbun-
den/ der am erſten die Stern-Glaͤſer erſonnen/ und unſere Augen damit
beſſer/ denn der Adler ihre/ geſchaͤrfft.
Goldſtern. Die wenigſten aber/ auf dem Erdboden/ erkennen ſich
ſolchen Erfindern dafuͤr danck-ſchuldig: weil die Meiſten lieber die Ster-
ne in oder auf der Erden ſuchen/ weder am Himmel/ und mit jenem Her-
tzog von Alba wenig drum ſich bekuͤmmern/ wie es droben am Firmament
zugehe. Galilæus hat dißfalls/ mit ſeinen Fern-Glaͤſern/ den erſten
Preis erworben: als womit er den Sternſehern mehr denn Lux-Augen
gegeben. Denn/ vermittelſt ſelbiger Glaͤſer/ dringen ihre Augen gar durch
den Himmel/ und koͤnnen ſie damit die fuͤr groſſer Hoͤhe tunckel ſcheinen-
de Sterne allerdings herfuͤr ins Geſicht ziehen. Dieſe entdecken ihnen
die
Was Gali-
læi Stern-
Glaͤſer ge-
nutzet.
(a) H. G. P. H. im 1. Theil der Geſpr. Sp. c. 13. Bl. 89. aus dem Balthaſar
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