Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Von der Vorverkündigung/ aus dem Gestirn/ etc. Tag 1665. Jahrs/ sechtzig gantzer Tage am Himmel gestanden: welcheskeines gemeinen und geringen Kometens Stand sey. (a) cap. 4. Jch lasse zu/ daß diejenige/ so aus dem Lauffe der Planeten/ aus chen K k k k k k k k k ij
Von der Vorverkuͤndigung/ aus dem Geſtirn/ ꝛc. Tag 1665. Jahrs/ ſechtzig gantzer Tage am Himmel geſtanden: welcheskeines gemeinen und geringen Kometens Stand ſey. (a) cap. 4. Jch laſſe zu/ daß diejenige/ ſo aus dem Lauffe der Planeten/ aus chen K k k k k k k k k ij
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Von der Vorverkuͤndigung/ aus dem Geſtirn/ ꝛc.
Tag 1665. Jahrs/ ſechtzig gantzer Tage am Himmel geſtanden: welches
keines gemeinen und geringen Kometens Stand ſey. (a)
Jch laſſe zu/ daß diejenige/ ſo aus dem Lauffe der Planeten/ aus
den Aſpecten/ und dergleichen/ von zukuͤnfftigen Dingen reden/ vielmals
fehlen: dennoch ſind ſolches keine Fehler oder Jrꝛthuͤmer der Kunſt/ ſon-
dern der Kuͤnſtler. Denn ob wol ſolche der Vorverkuͤndiger Weiſſa-
gung keinen dergleichen Grund hat/ wie andre mathematiſche Wiſſen-
ſchafften und Kuͤnſte; ſondern nur hauptſaͤchlich auf der Erfahung beru-
het: laͤſſt ſie ſich doch ſo gantz nicht verſtoſſen; ſondern gar gedulden:
wenn man nur darinn nicht zu weit gehet; noch aberglaubiſch/ oder ver-
meſſentlich handelt. Ein Sterndeuter kan beſſer nachſinnen/ und aus
verworrenen/ oder einander entgegen lauffenden Sachen das Mittel
hervor ziehen/ ſolchem nach den Ausgang auch beſſer treffen/ als der an-
dre; thut es auch vielen andren in der Geſchicklichkeit/ zukuͤnfftige Erfol-
gungen zu errahten/ weit bevor. Zudem hat der Allmaͤchtige den Ster-
nen ſolche Krafft eingepflantzt/ daß ſie/ in den irdiſchen Koͤrpern/ ihre
Wuͤrckungen haben: welche man/ zum Theil/ aus der Erfahrung alter
und gelehrter Leute erlernen/ und entdecken kan. Hiezu bequemen ſie
gleichfalls den Spruch der Schrifft/ von dem Amt der Sterne/ daß ſie
ſollen Zeichen geben. Daſelbſt (b) ein ſolches Wort gebrauchet wird/
welches bedeutet Zeichen zukuͤnfftiger Dinge/ Wunder-Zeichen/ die da
andeuten/ daß was ſonderliches kommen ſoll auf Erden: wie auch Chri-
ſtus ſaget/ daß am Ende der Welt Zeichen werden geſchehen/ an der
Sonnen/ Mond/ und Sternen. Welche darzu von GOtt ver-
ordnet/ daß ſie der Welt etwas bedeuten. (*) Zwar es ſtehet in
der Schrifft/ daß GOtt der HErꝛ den guten Tag neben den boͤſen ſchaffe/
auf daß der Menſch nicht wiſſen ſoll/ was kuͤnfftig iſt/ Eccl. 7. v. 15. Und
weiter ſpricht die Schrifft/ Jerem. 10/2. Wir ſollen nicht der Heyden
Weiſe lernen/ und uns nicht fuͤrchten fuͤr den Zeichen deß Himmels/ wie
die Heiden ſich fuͤrchten. Aber ſolches iſt nicht dahin zu deuten/ daß man
gar nichts wiſſen ſoll/ was den Menſchen und Voͤlckern insgemein be-
gegnen werde/ und GOtt uͤber dieſelbe wolle/ zu gewiſſen Zeiten/ kommen
laſſen/ wie es ſeiner Kirchen gehen/ und was uͤber die Gottloſen kommen
werde. Eigentlich ſoll man nicht wiſſen/ was einem jeden werde fuͤr Gu-
tes und Boͤſes widerfahren; (wiewol man ſolchen Spruch Salomons/
nach der Grund-Sprach/ auch anders auslegen kan) zu welcher Zeit
nemlich einem dieſes oder jenes werde begegnen. Aber insgemein/ von
kuͤnfftigen Dingen reden/ und dieſe aus den Zeichen deß Himmels mut-
maſſen/ das laufft nicht wider GOttes Wort. Nur daß man der Sa-
chen
(b) Wie H.
Kohlhañs/
in der Vor-
rede ſeines
Cometæ ge-
neralis cum
ſpeciali, er-
innert.
(*) Sind H.
L. Worte.
K k k k k k k k k ij
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