Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Von dem Saturn/ oder Bleystern. Den Jupiter aber/ und dessen Neben-Gänger betreffend/ will nachge-fügtes Urtheil ruhmgemeldten Herrn Weigelii uns/ mit Vernunfft-mäs- sigem Beweis/ fast nöthigen/ zu glauben/ daß ihnen die Sonne den Glantz schencke: und lautet selbiges/ wie folget. Von den vier Trabanten deß Jupiters/ ist dieses merck-Jmgleichen Von (a) Herr Weigelius in der Fortsetzung deß Himmel, Spiegels/ Cap. 7. vom Jupiter.
Von dem Saturn/ oder Bleyſtern. Den Jupiter aber/ und deſſen Neben-Gaͤnger betreffend/ will nachge-fuͤgtes Urtheil ruhmgemeldten Herꝛn Weigelii uns/ mit Vernunfft-maͤſ- ſigem Beweis/ faſt noͤthigen/ zu glauben/ daß ihnen die Sonne den Glantz ſchencke: und lautet ſelbiges/ wie folget. Von den vier Trabanten deß Jupiters/ iſt dieſes merck-Jmgleichen Von (a) Herꝛ Weigelius in der Fortſetzung deß Himmel, Spiegels/ Cap. 7. vom Jupiter.
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Von dem Saturn/ oder Bleyſtern.
Den Jupiter aber/ und deſſen Neben-Gaͤnger betreffend/ will nachge-
fuͤgtes Urtheil ruhmgemeldten Herꝛn Weigelii uns/ mit Vernunfft-maͤſ-
ſigem Beweis/ faſt noͤthigen/ zu glauben/ daß ihnen die Sonne den Glantz
ſchencke: und lautet ſelbiges/ wie folget.
Von den vier Trabanten deß Jupiters/ iſt dieſes merck-
wuͤrdig/ daß/ wie der Mond indem er um die Erdkugel laufft/
und zuweilen der Sonnen ſchnurſtracks entgegen kommt/ ſei-
nen Schein verliert und verfinſtert wird/ alſo auch ſie im
Herumlauffen/ eben an dem Ort/ da ſie der Sonnen entgegen
ſtehen/ und der Jupiter ſich dazwiſchen geſetzet/ ebenmaͤſſig
verfinſtert werden/ ohne Zweiffel/ weil ſie daſelbſt in dem
Schatten deß Jupiters von der Sonnen fallen/ wie der Mond
in dem Schatten der Erden. Und geſchehen ſolche Finſter-
niſſe bey den Jupiters Trabanten ſo offt/ daß der erſte und
nechſte jaͤhrlich 180. mal: der andre 130. mal: der dritte 50.
mal: der vierdte 20. mal verfinſtert wird. Welches denn/ die
Diſtantzien unſerer Landſchafften allhier auf Erden zu ermeſ-
ſen/ wenn man nur gemeine Anſtellungen darzu machen wol-
te/ groſſen Vorſchub thun kan. Wie nun daß dieſe Traban-
ten-Sterne nur von der Sonnen erleuchtet werden/ und vor
ſich kein eigen Liecht haben/ aus dieſen Finſterniſſen Son-
nen-klar zu erkennen; alſo befinden wir in fernerm Nachden-
cken gar leicht/ daß auch der Jupiter kein eigen Liecht habe/
denn ſonſt wuͤrde er die/ in der Finſterniß ſitzende Trabanten
hinter ihm wol erleuchten; weil nun dieſes nicht geſchicht/
ſondern er der Sonnen gegenuͤber einen ſo ſtarcken Schatten
wirfft/ daß dadurch ſeine Trabanten verfinſtert werden koͤn-
nen/ ſo iſt leicht zu ermeſſen/ daß er ſeinen Glantz/ wie der
Mond von der Sonnen haben muͤſſe. Jſt alſo der Jupiter ſo
wol als der Mond/ ein finſteres/ dichtes/ undurchſichtiges
Corpus/ welches durch Widerprallung der Sonnen-Stralen
an dem Theil/ da ihn die Sonne beſcheinen kan/ einen Wider-
ſchein gibt/ am andren aber dunckel und finſter bleibt. Daß
er aber deßwegen keine Monds-Geſichter weiſet/ ſondern al-
lezeit voll erſcheinet/ geſchicht eben der Urſache wegen/ wel-
che beym Saturn angefuͤhret/ nemlich/ weil er ſo weit von
uns/ daß er in ſeinem Umlauff die Sonne ſo wol als die Erde
gleichſam umfaͤnget und einſchlieſſet. (a)
Jmgleichen
Jupiter/
und ſeine
Gefaͤhrten.
Von
(a) Herꝛ Weigelius in der Fortſetzung deß Himmel, Spiegels/ Cap. 7. vom Jupiter.
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