Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.Bach, der aus dem Walde hervor rann, wild Bach, der aus dem Walde hervor rann, wild <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0041" n="27"/> Bach, der aus dem Walde hervor rann, wild<lb/> uͤber ſeine Ufer hinausgeriſſen, und Steine und<lb/> Holzſtaͤmme in reißenden Wirbeln mit ſich fort-<lb/> ſchleudern. Der Sturm brach, wie von dem<lb/> Getoͤſe erweckt, aus den naͤchtigen Gewoͤlken,<lb/> dieſe pfeilſchnell uͤber den Mond hinjagend, her-<lb/> vor, der See heulte unter des Windes ſchlagen-<lb/> den Fittigen, die Baͤume der Landzunge aechzten<lb/> von Wurzel zu Wipfel hinauf, und beugten ſich<lb/> wie ſchwindelnd uͤber die reißenden Gewaͤſſer: —<lb/> Undine! Um Gotteswillen, Undine! riefen die<lb/> zwei beaͤngſtigten Maͤnner. — Keine Antwort<lb/> kam ihnen zuruͤck, und achtlos nun jeglicher an-<lb/> dern Erwaͤgung, rannten ſie, ſuchend und rufend,<lb/> Einer hier, der Andre dort hin, aus der Huͤtte<lb/> fort.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [27/0041]
Bach, der aus dem Walde hervor rann, wild
uͤber ſeine Ufer hinausgeriſſen, und Steine und
Holzſtaͤmme in reißenden Wirbeln mit ſich fort-
ſchleudern. Der Sturm brach, wie von dem
Getoͤſe erweckt, aus den naͤchtigen Gewoͤlken,
dieſe pfeilſchnell uͤber den Mond hinjagend, her-
vor, der See heulte unter des Windes ſchlagen-
den Fittigen, die Baͤume der Landzunge aechzten
von Wurzel zu Wipfel hinauf, und beugten ſich
wie ſchwindelnd uͤber die reißenden Gewaͤſſer: —
Undine! Um Gotteswillen, Undine! riefen die
zwei beaͤngſtigten Maͤnner. — Keine Antwort
kam ihnen zuruͤck, und achtlos nun jeglicher an-
dern Erwaͤgung, rannten ſie, ſuchend und rufend,
Einer hier, der Andre dort hin, aus der Huͤtte
fort.
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