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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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Umgebungen, ja ehe sie alles das noch deutlich wahrnehmen konnten, das lose Schwanken des innern und äußern Blickes, bis er die wirkliche, nun aufgegangene Gegenwart gefaßt, alles drückte sie schüchtern in ihre Decken zurück. Was gestern noch wünschenswerth erschienen, was der Noth des Augenblicks plötzlich abhalf, war heute doch beengend. Wie aus dem Schlaf, so erwachten sie jetzt erst aus der Verwirrung ihrer Sinne. Frankreich, dem schönen Vaterlande, hatten sie in ängstlicher Eile den Rücken gewandt, und sich blindlings fremdem Boden anvertrauet! Anders, sagte Antonie, ist es hier, ganz anders, das ist gewiß! ob besser oder schlechter? wir wissens nicht! Niemand von uns weiß es! Mir fällt, vielleicht zur Unzeit, die Geschichte eines Offiziers bei, welcher während eines Krieges in den Transcheen kommandirend, endlich abgelöst, zu seinem Regimente geht, und aller Gefahr entgangen, auf dem Wege dahin vom Gewitter erschlagen wird. Liebe Marie! wer weiß was sich da hinter den blauen Gebirgen für Gewitter gegen uns aufthürmen!

Marie sah ängstlich in dem engen Zimmerchen umher, und zu der trüben Schwester hin, deren Worte immer so schwer in ihre Seele fielen. Ihr stiegen die Thränen in die Augen, sie ging zum Fenster, öffnete das, und erheiterte schnell ihren

Umgebungen, ja ehe sie alles das noch deutlich wahrnehmen konnten, das lose Schwanken des innern und äußern Blickes, bis er die wirkliche, nun aufgegangene Gegenwart gefaßt, alles drückte sie schüchtern in ihre Decken zurück. Was gestern noch wünschenswerth erschienen, was der Noth des Augenblicks plötzlich abhalf, war heute doch beengend. Wie aus dem Schlaf, so erwachten sie jetzt erst aus der Verwirrung ihrer Sinne. Frankreich, dem schönen Vaterlande, hatten sie in ängstlicher Eile den Rücken gewandt, und sich blindlings fremdem Boden anvertrauet! Anders, sagte Antonie, ist es hier, ganz anders, das ist gewiß! ob besser oder schlechter? wir wissens nicht! Niemand von uns weiß es! Mir fällt, vielleicht zur Unzeit, die Geschichte eines Offiziers bei, welcher während eines Krieges in den Transcheen kommandirend, endlich abgelöst, zu seinem Regimente geht, und aller Gefahr entgangen, auf dem Wege dahin vom Gewitter erschlagen wird. Liebe Marie! wer weiß was sich da hinter den blauen Gebirgen für Gewitter gegen uns aufthürmen!

Marie sah ängstlich in dem engen Zimmerchen umher, und zu der trüben Schwester hin, deren Worte immer so schwer in ihre Seele fielen. Ihr stiegen die Thränen in die Augen, sie ging zum Fenster, öffnete das, und erheiterte schnell ihren

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Umgebungen, ja ehe sie alles das noch deutlich wahrnehmen konnten, das lose Schwanken des innern und äußern Blickes, bis er die wirkliche, nun aufgegangene Gegenwart gefaßt, alles drückte sie schüchtern in ihre Decken zurück. Was gestern noch wünschenswerth erschienen, was der Noth des Augenblicks plötzlich abhalf, war heute doch beengend. Wie aus dem Schlaf, so erwachten sie jetzt erst aus der Verwirrung ihrer Sinne. Frankreich, dem schönen Vaterlande, hatten sie in ängstlicher Eile den Rücken gewandt, und sich blindlings fremdem Boden anvertrauet! Anders, sagte Antonie, ist es hier, ganz anders, das ist gewiß! ob besser oder schlechter? wir wissens nicht! Niemand von uns weiß es! Mir fällt, vielleicht zur Unzeit, die Geschichte eines Offiziers bei, welcher während eines Krieges in den Transcheen kommandirend, endlich abgelöst, zu seinem Regimente geht, und aller Gefahr entgangen, auf dem Wege dahin vom Gewitter erschlagen wird. Liebe Marie! wer weiß was sich da hinter den blauen Gebirgen für Gewitter gegen uns aufthürmen!</p>
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[75/0082] Umgebungen, ja ehe sie alles das noch deutlich wahrnehmen konnten, das lose Schwanken des innern und äußern Blickes, bis er die wirkliche, nun aufgegangene Gegenwart gefaßt, alles drückte sie schüchtern in ihre Decken zurück. Was gestern noch wünschenswerth erschienen, was der Noth des Augenblicks plötzlich abhalf, war heute doch beengend. Wie aus dem Schlaf, so erwachten sie jetzt erst aus der Verwirrung ihrer Sinne. Frankreich, dem schönen Vaterlande, hatten sie in ängstlicher Eile den Rücken gewandt, und sich blindlings fremdem Boden anvertrauet! Anders, sagte Antonie, ist es hier, ganz anders, das ist gewiß! ob besser oder schlechter? wir wissens nicht! Niemand von uns weiß es! Mir fällt, vielleicht zur Unzeit, die Geschichte eines Offiziers bei, welcher während eines Krieges in den Transcheen kommandirend, endlich abgelöst, zu seinem Regimente geht, und aller Gefahr entgangen, auf dem Wege dahin vom Gewitter erschlagen wird. Liebe Marie! wer weiß was sich da hinter den blauen Gebirgen für Gewitter gegen uns aufthürmen! Marie sah ängstlich in dem engen Zimmerchen umher, und zu der trüben Schwester hin, deren Worte immer so schwer in ihre Seele fielen. Ihr stiegen die Thränen in die Augen, sie ging zum Fenster, öffnete das, und erheiterte schnell ihren

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/82>, abgerufen am 22.11.2024.