Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.Herzog sehr ergeben zeigte, war besonders geschäftig dabei, und übertrug gewissermaßen Marien, die ungern den angenehmen, ruhigen Auffenthalt verließ, zumal da sie wegen Giannina in Verlegenheit war, und nicht recht wußte, wie sie es einzuleiten habe, daß sie das gute Kind begleiten dürfe. Allein diese hatte in der Baronin eine Beschützerin gefunden, die selbst nicht von der Kleinen laßen konnte. Sie ward daher förmlich in das Gefolge des Marquis eingeschoben, ob man gleich ihr heiter-luftiges Wesen durch keine genauere Dienstbeschäftigung einengen wollte. Marie ward dadurch um vieles getrösteter, nur kostete es ihr Mühe, sich von ihren freundlichen Wirthsleuten zu trennen. Sie gewöhnte sich so leicht an Menschen! Der Ton ihrer Stimme, ihr Lächeln, ein gutes Wort, herzliches Benehmen' ja die eigene, selbst auf sie nicht Bezug habende, Art und Weise, fesselte sie, und ihr weiches Herzchen brach fast, mußte sie solche verlaßen, die ihr wohlgewollt, oder sie durch Gefälligkeit verpflichtet hatten. Zudem goß das lautlose Gewerbe beider Eheleute, ihre stille, genaue Thätigkeit, das Nothwendige ihres Gehens und Kommens, der angenehm belebte und doch so friedfertige Gang ihrer Unterhaltung, ein so helles lebendiges Sein, so behagliche Ordnung, durch das kleine Häuschen, daß Herzog sehr ergeben zeigte, war besonders geschäftig dabei, und übertrug gewissermaßen Marien, die ungern den angenehmen, ruhigen Auffenthalt verließ, zumal da sie wegen Giannina in Verlegenheit war, und nicht recht wußte, wie sie es einzuleiten habe, daß sie das gute Kind begleiten dürfe. Allein diese hatte in der Baronin eine Beschützerin gefunden, die selbst nicht von der Kleinen laßen konnte. Sie ward daher förmlich in das Gefolge des Marquis eingeschoben, ob man gleich ihr heiter-luftiges Wesen durch keine genauere Dienstbeschäftigung einengen wollte. Marie ward dadurch um vieles getrösteter, nur kostete es ihr Mühe, sich von ihren freundlichen Wirthsleuten zu trennen. Sie gewöhnte sich so leicht an Menschen! Der Ton ihrer Stimme, ihr Lächeln, ein gutes Wort, herzliches Benehmen' ja die eigene, selbst auf sie nicht Bezug habende, Art und Weise, fesselte sie, und ihr weiches Herzchen brach fast, mußte sie solche verlaßen, die ihr wohlgewollt, oder sie durch Gefälligkeit verpflichtet hatten. Zudem goß das lautlose Gewerbe beider Eheleute, ihre stille, genaue Thätigkeit, das Nothwendige ihres Gehens und Kommens, der angenehm belebte und doch so friedfertige Gang ihrer Unterhaltung, ein so helles lebendiges Sein, so behagliche Ordnung, durch das kleine Häuschen, daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0122" n="115"/> Herzog sehr ergeben zeigte, war besonders geschäftig dabei, und übertrug gewissermaßen Marien, die ungern den angenehmen, ruhigen Auffenthalt verließ, zumal da sie wegen Giannina in Verlegenheit war, und nicht recht wußte, wie sie es einzuleiten habe, daß sie das gute Kind begleiten dürfe. Allein diese hatte in der Baronin eine Beschützerin gefunden, die selbst nicht von der Kleinen laßen konnte. Sie ward daher förmlich in das Gefolge des Marquis eingeschoben, ob man gleich ihr heiter-luftiges Wesen durch keine genauere Dienstbeschäftigung einengen wollte.</p> <p>Marie ward dadurch um vieles getrösteter, nur kostete es ihr Mühe, sich von ihren freundlichen Wirthsleuten zu trennen. Sie gewöhnte sich so leicht an Menschen! Der Ton ihrer Stimme, ihr Lächeln, ein gutes Wort, herzliches Benehmen' ja die eigene, selbst auf sie nicht Bezug habende, Art und Weise, fesselte sie, und ihr weiches Herzchen brach fast, mußte sie solche verlaßen, die ihr wohlgewollt, oder sie durch Gefälligkeit verpflichtet hatten. Zudem goß das lautlose Gewerbe beider Eheleute, ihre stille, genaue Thätigkeit, das Nothwendige ihres Gehens und Kommens, der angenehm belebte und doch so friedfertige Gang ihrer Unterhaltung, ein so helles lebendiges Sein, so behagliche Ordnung, durch das kleine Häuschen, daß </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0122]
Herzog sehr ergeben zeigte, war besonders geschäftig dabei, und übertrug gewissermaßen Marien, die ungern den angenehmen, ruhigen Auffenthalt verließ, zumal da sie wegen Giannina in Verlegenheit war, und nicht recht wußte, wie sie es einzuleiten habe, daß sie das gute Kind begleiten dürfe. Allein diese hatte in der Baronin eine Beschützerin gefunden, die selbst nicht von der Kleinen laßen konnte. Sie ward daher förmlich in das Gefolge des Marquis eingeschoben, ob man gleich ihr heiter-luftiges Wesen durch keine genauere Dienstbeschäftigung einengen wollte.
Marie ward dadurch um vieles getrösteter, nur kostete es ihr Mühe, sich von ihren freundlichen Wirthsleuten zu trennen. Sie gewöhnte sich so leicht an Menschen! Der Ton ihrer Stimme, ihr Lächeln, ein gutes Wort, herzliches Benehmen' ja die eigene, selbst auf sie nicht Bezug habende, Art und Weise, fesselte sie, und ihr weiches Herzchen brach fast, mußte sie solche verlaßen, die ihr wohlgewollt, oder sie durch Gefälligkeit verpflichtet hatten. Zudem goß das lautlose Gewerbe beider Eheleute, ihre stille, genaue Thätigkeit, das Nothwendige ihres Gehens und Kommens, der angenehm belebte und doch so friedfertige Gang ihrer Unterhaltung, ein so helles lebendiges Sein, so behagliche Ordnung, durch das kleine Häuschen, daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/122 |
Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/122>, abgerufen am 16.02.2025. |