Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.Aendern läßt sich darin nicht viel. Schilt darüber auch weiter nicht, und da Du siehst, daß uns allen ein kräftig-bestimmender Wille Noth thut, so bestimme Du für uns. Nun gut, sagte der Herzog, meine Parthie ist bald genommen. Der Marquis schwindelt da noch von Abwehren der Gefahr, geheimen Einflüssen, und Gott weiß was allem, aber das muß er mir nicht sagen, ich weiß auf ein Haar, wie wir stehn, ich bin auch keinesweges auf Gaukeleien der Art gestellt. Das Kurze und das Lange von der Sache ist, daß wir fort müssen, je eher je lieber, auf dem kürzesten Wege dem besten. Daher ist mein Plan, über die Gebirge nach der Schweiz und Deutschland zu gehn. Sind wir gleich bereits weit in der Jahreszeit vorgerückt, und sind Wege und Wetter rauh, so ist das ein freiwilliges Uebel, das wir uns auflegen, und keinesweges mit einem entehrenden Tode zu vergleichen, der uns hier unfehlbar bedroht. Ich für mein Theil wenigstens gehe, und seid ihr klug, so folgt ihr nach. War es sonst schon immer schwer, dem raschen Andringen seiner Worte zu widerstreben, so ließ sich jetzt gegen das Gewichtige derselben nichts einwenden. Es wurden deshalb, trotz der Unbequemlichkeit und dem Störenden einer Winterreise, alle erforderliche Anstalten dazu getroffen. Antonie, welche sich dem Aendern läßt sich darin nicht viel. Schilt darüber auch weiter nicht, und da Du siehst, daß uns allen ein kräftig-bestimmender Wille Noth thut, so bestimme Du für uns. Nun gut, sagte der Herzog, meine Parthie ist bald genommen. Der Marquis schwindelt da noch von Abwehren der Gefahr, geheimen Einflüssen, und Gott weiß was allem, aber das muß er mir nicht sagen, ich weiß auf ein Haar, wie wir stehn, ich bin auch keinesweges auf Gaukeleien der Art gestellt. Das Kurze und das Lange von der Sache ist, daß wir fort müssen, je eher je lieber, auf dem kürzesten Wege dem besten. Daher ist mein Plan, über die Gebirge nach der Schweiz und Deutschland zu gehn. Sind wir gleich bereits weit in der Jahreszeit vorgerückt, und sind Wege und Wetter rauh, so ist das ein freiwilliges Uebel, das wir uns auflegen, und keinesweges mit einem entehrenden Tode zu vergleichen, der uns hier unfehlbar bedroht. Ich für mein Theil wenigstens gehe, und seid ihr klug, so folgt ihr nach. War es sonst schon immer schwer, dem raschen Andringen seiner Worte zu widerstreben, so ließ sich jetzt gegen das Gewichtige derselben nichts einwenden. Es wurden deshalb, trotz der Unbequemlichkeit und dem Störenden einer Winterreise, alle erforderliche Anstalten dazu getroffen. Antonie, welche sich dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0121" n="114"/> Aendern läßt sich darin nicht viel. Schilt darüber auch weiter nicht, und da Du siehst, daß uns allen ein kräftig-bestimmender Wille Noth thut, so bestimme Du für uns.</p> <p>Nun gut, sagte der Herzog, meine Parthie ist bald genommen. Der Marquis schwindelt da noch von Abwehren der Gefahr, geheimen Einflüssen, und Gott weiß was allem, aber das muß er mir nicht sagen, ich weiß auf ein Haar, wie wir stehn, ich bin auch keinesweges auf Gaukeleien der Art gestellt. Das Kurze und das Lange von der Sache ist, daß wir fort müssen, je eher je lieber, auf dem kürzesten Wege dem besten. Daher ist mein Plan, über die Gebirge nach der Schweiz und Deutschland zu gehn. Sind wir gleich bereits weit in der Jahreszeit vorgerückt, und sind Wege und Wetter rauh, so ist das ein freiwilliges Uebel, das wir uns auflegen, und keinesweges mit einem entehrenden Tode zu vergleichen, der uns hier unfehlbar bedroht. Ich für mein Theil wenigstens gehe, und seid ihr klug, so folgt ihr nach. War es sonst schon immer schwer, dem raschen Andringen seiner Worte zu widerstreben, so ließ sich jetzt gegen das Gewichtige derselben nichts einwenden. Es wurden deshalb, trotz der Unbequemlichkeit und dem Störenden einer Winterreise, alle erforderliche Anstalten dazu getroffen. Antonie, welche sich dem </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0121]
Aendern läßt sich darin nicht viel. Schilt darüber auch weiter nicht, und da Du siehst, daß uns allen ein kräftig-bestimmender Wille Noth thut, so bestimme Du für uns.
Nun gut, sagte der Herzog, meine Parthie ist bald genommen. Der Marquis schwindelt da noch von Abwehren der Gefahr, geheimen Einflüssen, und Gott weiß was allem, aber das muß er mir nicht sagen, ich weiß auf ein Haar, wie wir stehn, ich bin auch keinesweges auf Gaukeleien der Art gestellt. Das Kurze und das Lange von der Sache ist, daß wir fort müssen, je eher je lieber, auf dem kürzesten Wege dem besten. Daher ist mein Plan, über die Gebirge nach der Schweiz und Deutschland zu gehn. Sind wir gleich bereits weit in der Jahreszeit vorgerückt, und sind Wege und Wetter rauh, so ist das ein freiwilliges Uebel, das wir uns auflegen, und keinesweges mit einem entehrenden Tode zu vergleichen, der uns hier unfehlbar bedroht. Ich für mein Theil wenigstens gehe, und seid ihr klug, so folgt ihr nach. War es sonst schon immer schwer, dem raschen Andringen seiner Worte zu widerstreben, so ließ sich jetzt gegen das Gewichtige derselben nichts einwenden. Es wurden deshalb, trotz der Unbequemlichkeit und dem Störenden einer Winterreise, alle erforderliche Anstalten dazu getroffen. Antonie, welche sich dem
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Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/121>, abgerufen am 16.02.2025. |