Fouqué, Caroline de La Motte-: Ueber deutsche Geselligkeit. Berlin, 1814.drauf mit Laternen hinzu und unter schallendem Es ist ganz unleugbar, die Verfasserin ist auf drauf mit Laternen hinzu und unter ſchallendem Es iſt ganz unleugbar, die Verfaſſerin iſt auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="14"/> drauf mit Laternen hinzu und unter ſchallendem<lb/> Gelaͤchter wurden die geſchwaͤrzten ſchief und krumm<lb/> verzeichneten Geſichter beleuchtet. Jch habe da<lb/> nichts von den ſpekulirenden Ernſt oder von jener<lb/> kraͤnklichen Einbildungskraft bemerkt, von welcher<lb/> Frau von Stael ſagt, <hi rendition="#aq">qu’elle inspiroit la crainte<lb/> du péril.</hi> [„daß ſie die Furcht vor der Gefahr<lb/> einhaucht.”]</p><lb/> <p>Es iſt ganz unleugbar, die Verfaſſerin iſt auf<lb/> dem fremden Gebiete den umgekehrten Weg gegan-<lb/> gen, wodurch ſie zu ſchiefen Ruͤckblicken und er-<lb/> zwungenen Folgerungen verlockt wird. Statt die<lb/> organiſche Entwickelung ganz natuͤrlich von der ur-<lb/> ſpruͤnglichen Wurzel aus zu begleiten und ſich ein-<lb/> heimiſch und ſicher unter dem Bluͤthendach der<lb/> Poeſie und Kunſt zu fuͤhlen, griff ſie bei verſpaͤte-<lb/> tem Hinzutreten in der Ueberraſchung faſt gewalt-<lb/> ſam nach den Bluͤthen ſelbſt, und, dieſe in ihre Fa-<lb/> ſern und Knoten ſyſtematiſch zerlegend, verwirrte<lb/> ſie ſich in dem Netz- und Flechtgewebe des frem-<lb/> den Organismus. Ganz offenbar hat Frau von<lb/> Stael die Spitze der Pyramide als Baſis aufge-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0016]
drauf mit Laternen hinzu und unter ſchallendem
Gelaͤchter wurden die geſchwaͤrzten ſchief und krumm
verzeichneten Geſichter beleuchtet. Jch habe da
nichts von den ſpekulirenden Ernſt oder von jener
kraͤnklichen Einbildungskraft bemerkt, von welcher
Frau von Stael ſagt, qu’elle inspiroit la crainte
du péril. [„daß ſie die Furcht vor der Gefahr
einhaucht.”]
Es iſt ganz unleugbar, die Verfaſſerin iſt auf
dem fremden Gebiete den umgekehrten Weg gegan-
gen, wodurch ſie zu ſchiefen Ruͤckblicken und er-
zwungenen Folgerungen verlockt wird. Statt die
organiſche Entwickelung ganz natuͤrlich von der ur-
ſpruͤnglichen Wurzel aus zu begleiten und ſich ein-
heimiſch und ſicher unter dem Bluͤthendach der
Poeſie und Kunſt zu fuͤhlen, griff ſie bei verſpaͤte-
tem Hinzutreten in der Ueberraſchung faſt gewalt-
ſam nach den Bluͤthen ſelbſt, und, dieſe in ihre Fa-
ſern und Knoten ſyſtematiſch zerlegend, verwirrte
ſie ſich in dem Netz- und Flechtgewebe des frem-
den Organismus. Ganz offenbar hat Frau von
Stael die Spitze der Pyramide als Baſis aufge-
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