Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.den, wenn sie sich als wahr und vollstän- Natur und Leben sind unbeschreiblich den, wenn ſie ſich als wahr und vollſtaͤn- Natur und Leben ſind unbeſchreiblich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0073" n="69"/> den, wenn ſie ſich als wahr und vollſtaͤn-<lb/> dig erweiſen; eben ſo, daß kein aͤchtes Ta-<lb/> lent durch große Vorbilder zuruͤckzuſchrecken iſt.</p><lb/> <p>Natur und Leben ſind unbeſchreiblich<lb/> reich! Wer ſich getrieben fuͤhlt, die unſicht-<lb/> baren Faͤden zu verfolgen, die den Teppich<lb/> der Außenwelt ſo bunt geſtalten, und Zu-<lb/> ſammenhang und fortgehende Beziehungen<lb/> unter ihnen bedingen, der wird naͤchſt der<lb/> hoͤchſten Anſicht einen unendlichen Jdeen-<lb/> reichthum finden, von dem die mannigfal-<lb/> tigſten Lebensverhaͤltniſſe ausgehn. Jn dem<lb/> Sinne kann man annehmen, daß der ſchoͤp-<lb/> feriſchen Natur vergleichbar, ein bildender<lb/> Kuͤnſtler oder Dichter, ſein ganzes Leben<lb/> hindurch <hi rendition="#g">eine</hi> Jdee feſthielte, und durch eine<lb/> Reihe von Hervorbringungen nur daſſelbe<lb/> Thema variirte. Es koͤnnte hiernach einen<lb/> Schriftſteller geben, der mit einem einzigen<lb/> Roman unzaͤhlige Romane geſchrieben haͤtte,<lb/> und umgekehrt, Andre, die nur vermittelſt<lb/> mehrerer, <hi rendition="#g">ein</hi> Werk vollſtaͤndig zu liefern<lb/> im Stande waͤren. Mag es ſeyn, daß der<lb/> Letztere nicht immer auf gleiche Weiſe gluͤck-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0073]
den, wenn ſie ſich als wahr und vollſtaͤn-
dig erweiſen; eben ſo, daß kein aͤchtes Ta-
lent durch große Vorbilder zuruͤckzuſchrecken iſt.
Natur und Leben ſind unbeſchreiblich
reich! Wer ſich getrieben fuͤhlt, die unſicht-
baren Faͤden zu verfolgen, die den Teppich
der Außenwelt ſo bunt geſtalten, und Zu-
ſammenhang und fortgehende Beziehungen
unter ihnen bedingen, der wird naͤchſt der
hoͤchſten Anſicht einen unendlichen Jdeen-
reichthum finden, von dem die mannigfal-
tigſten Lebensverhaͤltniſſe ausgehn. Jn dem
Sinne kann man annehmen, daß der ſchoͤp-
feriſchen Natur vergleichbar, ein bildender
Kuͤnſtler oder Dichter, ſein ganzes Leben
hindurch eine Jdee feſthielte, und durch eine
Reihe von Hervorbringungen nur daſſelbe
Thema variirte. Es koͤnnte hiernach einen
Schriftſteller geben, der mit einem einzigen
Roman unzaͤhlige Romane geſchrieben haͤtte,
und umgekehrt, Andre, die nur vermittelſt
mehrerer, ein Werk vollſtaͤndig zu liefern
im Stande waͤren. Mag es ſeyn, daß der
Letztere nicht immer auf gleiche Weiſe gluͤck-
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