lachen derselben; was sehr merklich auf die Büchersprache übergeht, und jenes charac- terlose Schwanken des Styls zwischen po- etischer Prosa und prosaischer Poesie erzeugt, was an sich schon so selten zu einem reinen Guß des Ganzen kommen läßt, ganz beson- ders aber dem modernen Roman, wie dem Lustspiel das Gepräge der Unvollkommenheit aufdrückt. Die seinere und edlere Gattung des Letzrern geht uns deshalb fast ganz ver- loren. Wir haben den Dialog nicht in un- serer Gewalt. Dieser soll aus der gebilde- ten Conversation hervorgehen, wie sie, leicht gefällig, geistreich, zwanglos und von so vornehmer Natur sein, daß die Schranken des Schicklichen sich frei erweitern, und Nie- mand sie überschreitet. Jnnerhalb derselben bewegen sich Witz und Phantasie, Scherz und Laune, Verstand und Güte. Es darf nichts vermißt und doch nichts gesucht wer- den. Es identifirt sich gleichsam das Ge- sammtseyn des Jnnern zu einem unwillkühr- lichen Ausdruck allgemein-verständlicher Mit- theilung. Der Grundton bleibt stets der-
lachen derſelben; was ſehr merklich auf die Buͤcherſprache uͤbergeht, und jenes charac- terloſe Schwanken des Styls zwiſchen po- etiſcher Proſa und proſaiſcher Poeſie erzeugt, was an ſich ſchon ſo ſelten zu einem reinen Guß des Ganzen kommen laͤßt, ganz beſon- ders aber dem modernen Roman, wie dem Luſtſpiel das Gepraͤge der Unvollkommenheit aufdruͤckt. Die ſeinere und edlere Gattung des Letzrern geht uns deshalb faſt ganz ver- loren. Wir haben den Dialog nicht in un- ſerer Gewalt. Dieſer ſoll aus der gebilde- ten Converſation hervorgehen, wie ſie, leicht gefaͤllig, geiſtreich, zwanglos und von ſo vornehmer Natur ſein, daß die Schranken des Schicklichen ſich frei erweitern, und Nie- mand ſie uͤberſchreitet. Jnnerhalb derſelben bewegen ſich Witz und Phantaſie, Scherz und Laune, Verſtand und Guͤte. Es darf nichts vermißt und doch nichts geſucht wer- den. Es identifirt ſich gleichſam das Ge- ſammtſeyn des Jnnern zu einem unwillkuͤhr- lichen Ausdruck allgemein-verſtaͤndlicher Mit- theilung. Der Grundton bleibt ſtets der-
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lachen derſelben; was ſehr merklich auf die
Buͤcherſprache uͤbergeht, und jenes charac-
terloſe Schwanken des Styls zwiſchen po-
etiſcher Proſa und proſaiſcher Poeſie erzeugt,
was an ſich ſchon ſo ſelten zu einem reinen
Guß des Ganzen kommen laͤßt, ganz beſon-
ders aber dem modernen Roman, wie dem
Luſtſpiel das Gepraͤge der Unvollkommenheit
aufdruͤckt. Die ſeinere und edlere Gattung
des Letzrern geht uns deshalb faſt ganz ver-
loren. Wir haben den Dialog nicht in un-
ſerer Gewalt. Dieſer ſoll aus der gebilde-
ten Converſation hervorgehen, wie ſie, leicht
gefaͤllig, geiſtreich, zwanglos und von ſo
vornehmer Natur ſein, daß die Schranken
des Schicklichen ſich frei erweitern, und Nie-
mand ſie uͤberſchreitet. Jnnerhalb derſelben
bewegen ſich Witz und Phantaſie, Scherz
und Laune, Verſtand und Guͤte. Es darf
nichts vermißt und doch nichts geſucht wer-
den. Es identifirt ſich gleichſam das Ge-
ſammtſeyn des Jnnern zu einem unwillkuͤhr-
lichen Ausdruck allgemein-verſtaͤndlicher Mit-
theilung. Der Grundton bleibt ſtets der-
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/40>, abgerufen am 18.12.2024.
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