Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.Der Satz, wie er hier steht, beantwor- Allein, es kommt für Viele noch darauf Wenn die Erfahrung, wenn das Leben nicht Gott nimmt nur um zu geben. Wer Der Satz, wie er hier ſteht, beantwor- Allein, es kommt fuͤr Viele noch darauf Wenn die Erfahrung, wenn das Leben nicht Gott nimmt nur um zu geben. Wer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0273" n="269"/> <p>Der Satz, wie er hier ſteht, beantwor-<lb/> tet ſich von ſelbſt.</p><lb/> <p>Allein, es kommt fuͤr Viele noch darauf<lb/> an, ob ein ſo unerſchoͤpfliches Beſitzthum<lb/> wirklich exiſtire? und was, als ein ſolches,<lb/> anzuerkennen ſei?</p><lb/> <p>Wenn die Erfahrung, wenn das Leben nicht<lb/> daruͤber Auskunft giebt — der Tod iſt ein Ver-<lb/> kuͤndiger, deſſen ſchauerlichen Ausſpruͤchen<lb/> man ſelten widerſteht. Er, der alles zerbricht,<lb/> was ihm von Anfang her verſchrieben war,<lb/> der die zarte Bluͤthe wie die gewelkte Frucht<lb/> mit gleicher Unerbittlichkeit abſtreift, er, der kalte<lb/> Vollſtrecker unerforſchlicher Rathſchluͤſſe, den<lb/> nicht Kunſt nicht Wiſſenſchaft beſiegt, der dem<lb/> Staͤrkſten nicht weicht, er ſchrumpft zuſam-<lb/> men und verſchwindet wie ein Schatten, hebt<lb/> die flehende Liebe ihre Schwingen, und fluͤch-<lb/> tet zu dem Thron des Erbarmers. Hier iſt<lb/> ewiges <hi rendition="#g">Leben</hi>, hier iſt Troſt, Erſatz und<lb/> der Beſitz des geliebten Verlornen, dem der<lb/> Tod nichts mehr anhaben kann.</p><lb/> <p>Gott <hi rendition="#g">nimmt</hi> nur um zu <hi rendition="#g">geben</hi>. Wer<lb/> bittet der empfaͤngt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0273]
Der Satz, wie er hier ſteht, beantwor-
tet ſich von ſelbſt.
Allein, es kommt fuͤr Viele noch darauf
an, ob ein ſo unerſchoͤpfliches Beſitzthum
wirklich exiſtire? und was, als ein ſolches,
anzuerkennen ſei?
Wenn die Erfahrung, wenn das Leben nicht
daruͤber Auskunft giebt — der Tod iſt ein Ver-
kuͤndiger, deſſen ſchauerlichen Ausſpruͤchen
man ſelten widerſteht. Er, der alles zerbricht,
was ihm von Anfang her verſchrieben war,
der die zarte Bluͤthe wie die gewelkte Frucht
mit gleicher Unerbittlichkeit abſtreift, er, der kalte
Vollſtrecker unerforſchlicher Rathſchluͤſſe, den
nicht Kunſt nicht Wiſſenſchaft beſiegt, der dem
Staͤrkſten nicht weicht, er ſchrumpft zuſam-
men und verſchwindet wie ein Schatten, hebt
die flehende Liebe ihre Schwingen, und fluͤch-
tet zu dem Thron des Erbarmers. Hier iſt
ewiges Leben, hier iſt Troſt, Erſatz und
der Beſitz des geliebten Verlornen, dem der
Tod nichts mehr anhaben kann.
Gott nimmt nur um zu geben. Wer
bittet der empfaͤngt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |