Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.eine pedantisch, systematische Falte giebt, und So wird gedankenlose Jdolatrie, auch Jn dieser täuschenden oder erkünstelten Nichts ist aber so trügerisch als falsche 17
eine pedantiſch, ſyſtematiſche Falte giebt, und So wird gedankenloſe Jdolatrie, auch Jn dieſer taͤuſchenden oder erkuͤnſtelten Nichts iſt aber ſo truͤgeriſch als falſche 17
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0261" n="257"/> eine pedantiſch, ſyſtematiſche Falte giebt, und<lb/> ſelbſt zu einem modernen Syſteme ausartet.</p><lb/> <p>So wird gedankenloſe Jdolatrie, auch<lb/> da, wo ſie hingebend ſcheint, egoiſtiſch, und<lb/> durch angemeſſene Tyrannei der Alleinherr-<lb/> ſchaft einſeitig! —</p><lb/> <p>Jn dieſer taͤuſchenden oder erkuͤnſtelten<lb/> Begeiſterung entſtehen nun jene oben er-<lb/> waͤhnten Freundſchaften, welche dem Wahne<lb/> Raum geben, als koͤnne ein Verein <hi rendition="#g">der</hi><lb/> Art zwiſchen der Jugend <hi rendition="#g">beider</hi> Geſchlech-<lb/> ter ſtatt finden, und ſeiner Natur getreu<lb/> bleiben.</p><lb/> <p>Nichts iſt aber ſo truͤgeriſch als falſche<lb/> Beziehungen, unpaſſende Verhaͤltniſſe durch<lb/> ſogenannte hoͤhere Zwecke vor ſich und An-<lb/> dern rechtfertigen zu wollen. Einmal gelingt<lb/> das immer nur bis auf einen gewiſſen Punkt.<lb/> Und dann liegt eine Hauptgefahr darin, daß<lb/> man, auf irgend eine Weiſe aus dem Gleich-<lb/> gewicht hinausgekluͤgelt, nicht wieder hinein<lb/> kann. Wird das Naturgemaͤße im Leben<lb/><hi rendition="#g">verſchoben</hi>, ſo zupft und ſtuͤtzt und dehnt<lb/> man ein halbes Menſchenalter daran, ohne<lb/> <fw place="bottom" type="sig">17</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [257/0261]
eine pedantiſch, ſyſtematiſche Falte giebt, und
ſelbſt zu einem modernen Syſteme ausartet.
So wird gedankenloſe Jdolatrie, auch
da, wo ſie hingebend ſcheint, egoiſtiſch, und
durch angemeſſene Tyrannei der Alleinherr-
ſchaft einſeitig! —
Jn dieſer taͤuſchenden oder erkuͤnſtelten
Begeiſterung entſtehen nun jene oben er-
waͤhnten Freundſchaften, welche dem Wahne
Raum geben, als koͤnne ein Verein der
Art zwiſchen der Jugend beider Geſchlech-
ter ſtatt finden, und ſeiner Natur getreu
bleiben.
Nichts iſt aber ſo truͤgeriſch als falſche
Beziehungen, unpaſſende Verhaͤltniſſe durch
ſogenannte hoͤhere Zwecke vor ſich und An-
dern rechtfertigen zu wollen. Einmal gelingt
das immer nur bis auf einen gewiſſen Punkt.
Und dann liegt eine Hauptgefahr darin, daß
man, auf irgend eine Weiſe aus dem Gleich-
gewicht hinausgekluͤgelt, nicht wieder hinein
kann. Wird das Naturgemaͤße im Leben
verſchoben, ſo zupft und ſtuͤtzt und dehnt
man ein halbes Menſchenalter daran, ohne
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