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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.

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tutionen der Völker, so sind sie Gebieterin-
nen verwandter Herzen, und schlingen ge-
heimnißvoll und sicher, ein Band durch diese
hin, das nicht weniger die Welt regiert.

Jmmer bilden sich die Gestaltungen des
Lebens nach den Richtungen der Zeit. Die
unsre ist vielleicht wegen ihrer allgemeinen
Vielseitigkeit im Einzelnen beschlossener. --
Einen vertrauten Zufluchtsort will der
Mensch haben, wenn ihm in der schranken-
losen Weite allzu unheimlich wird. Der
kleine, enge Familienkreis bietet den einzigen
Ruhepunkt für so viel gehäufte Anregungen,
für so getheiltes Jnteresse, das den Jnhalt aller
Europäischen Tagesblätter. mit ihren politi-
schen, religiösen und künstlerisch-belletristi-
schen Anekdoten umfaßt. Wie wollte eine
Brust den Vulkan, stets gehäufter Opposi-
tionen, ertragen, gebe es nicht Stunden des
geistigen Schlafs, der sich am besten in der
Wohnstube abmachen läßt. Es ist gar keine
Frage, je umfassender der Gesichtskreis für
den universellen Zusammenhang der Welt-
thätigkeit ist, je häuslich bequemer stellt sich

tutionen der Voͤlker, ſo ſind ſie Gebieterin-
nen verwandter Herzen, und ſchlingen ge-
heimnißvoll und ſicher, ein Band durch dieſe
hin, das nicht weniger die Welt regiert.

Jmmer bilden ſich die Geſtaltungen des
Lebens nach den Richtungen der Zeit. Die
unſre iſt vielleicht wegen ihrer allgemeinen
Vielſeitigkeit im Einzelnen beſchloſſener. —
Einen vertrauten Zufluchtsort will der
Menſch haben, wenn ihm in der ſchranken-
loſen Weite allzu unheimlich wird. Der
kleine, enge Familienkreis bietet den einzigen
Ruhepunkt fuͤr ſo viel gehaͤufte Anregungen,
fuͤr ſo getheiltes Jntereſſe, das den Jnhalt aller
Europaͤiſchen Tagesblaͤtter. mit ihren politi-
ſchen, religioͤſen und kuͤnſtleriſch-belletriſti-
ſchen Anekdoten umfaßt. Wie wollte eine
Bruſt den Vulkan, ſtets gehaͤufter Oppoſi-
tionen, ertragen, gebe es nicht Stunden des
geiſtigen Schlafs, der ſich am beſten in der
Wohnſtube abmachen laͤßt. Es iſt gar keine
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[173/0177] tutionen der Voͤlker, ſo ſind ſie Gebieterin- nen verwandter Herzen, und ſchlingen ge- heimnißvoll und ſicher, ein Band durch dieſe hin, das nicht weniger die Welt regiert. Jmmer bilden ſich die Geſtaltungen des Lebens nach den Richtungen der Zeit. Die unſre iſt vielleicht wegen ihrer allgemeinen Vielſeitigkeit im Einzelnen beſchloſſener. — Einen vertrauten Zufluchtsort will der Menſch haben, wenn ihm in der ſchranken- loſen Weite allzu unheimlich wird. Der kleine, enge Familienkreis bietet den einzigen Ruhepunkt fuͤr ſo viel gehaͤufte Anregungen, fuͤr ſo getheiltes Jntereſſe, das den Jnhalt aller Europaͤiſchen Tagesblaͤtter. mit ihren politi- ſchen, religioͤſen und kuͤnſtleriſch-belletriſti- ſchen Anekdoten umfaßt. Wie wollte eine Bruſt den Vulkan, ſtets gehaͤufter Oppoſi- tionen, ertragen, gebe es nicht Stunden des geiſtigen Schlafs, der ſich am beſten in der Wohnſtube abmachen laͤßt. Es iſt gar keine Frage, je umfaſſender der Geſichtskreis fuͤr den univerſellen Zuſammenhang der Welt- thaͤtigkeit iſt, je haͤuslich bequemer ſtellt ſich

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/177>, abgerufen am 22.11.2024.