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Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810.

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widerständest auch nicht. Und laß es doch! Wem die Natur das Herrscherstegel so aufgedrückt, der herrscht, wie man ihn auch demüthige. Vor so einem beugt sich die Welt, und wo ihm das Geschick entgegensteht, da zertritt oder überspringt er es, und wird dennoch nicht unglücklich. Du willst ihn also nicht sehn? Er soll nie Curen deutschen Boden betreten? Du selbst wagst Dich nicht in Dein Vaterland zurück? Und dies alles um eines Traumes willen? Wie bist Du so anders geworden. Wehet dieser Geist in Euren Wäldern? Du quälst und arbeitest Dich ab, eine Zukunft zu berechnen, die Dir so furchtbar in ihrer Dunkelheit ist. Liebe Viola, der Wurf ist gethan, Du setzest ihm kein Ziel. Stelle und sträube Dich, umbaue und verbirg Dich, thue was Du willst, das Unvermeidliche ereilt Dich dennoch! Und Zeit und Ordnung überfliegend, wagst Du, das tief verborgne Geheimniß zweier kindlichen Herzen auszusprechen? Im Saamen bestimmst Du die Frucht; vor der Entwicklung die Reife? Viola, erinnre Dich, daß das Glück solche flieht, die es mit Gewalt erfassen wollen. Weißst Du, ob, was Du bindest, sich nicht ewig meiden wird? Was soll Dein trübsehender, in Schmerz und Reue erzeugter Julius mit der reizenden kleinen Luise, die Dir, wie Du selbst sagst, so ähnlich ist, bei

widerständest auch nicht. Und laß es doch! Wem die Natur das Herrscherstegel so aufgedrückt, der herrscht, wie man ihn auch demüthige. Vor so einem beugt sich die Welt, und wo ihm das Geschick entgegensteht, da zertritt oder überspringt er es, und wird dennoch nicht unglücklich. Du willst ihn also nicht sehn? Er soll nie Curen deutschen Boden betreten? Du selbst wagst Dich nicht in Dein Vaterland zurück? Und dies alles um eines Traumes willen? Wie bist Du so anders geworden. Wehet dieser Geist in Euren Wäldern? Du quälst und arbeitest Dich ab, eine Zukunft zu berechnen, die Dir so furchtbar in ihrer Dunkelheit ist. Liebe Viola, der Wurf ist gethan, Du setzest ihm kein Ziel. Stelle und sträube Dich, umbaue und verbirg Dich, thue was Du willst, das Unvermeidliche ereilt Dich dennoch! Und Zeit und Ordnung überfliegend, wagst Du, das tief verborgne Geheimniß zweier kindlichen Herzen auszusprechen? Im Saamen bestimmst Du die Frucht; vor der Entwicklung die Reife? Viola, erinnre Dich, daß das Glück solche flieht, die es mit Gewalt erfassen wollen. Weißst Du, ob, was Du bindest, sich nicht ewig meiden wird? Was soll Dein trübsehender, in Schmerz und Reue erzeugter Julius mit der reizenden kleinen Luise, die Dir, wie Du selbst sagst, so ähnlich ist, bei

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widerständest auch nicht. Und laß es doch! Wem die Natur das Herrscherstegel so aufgedrückt, der herrscht, wie man ihn auch demüthige. Vor so einem beugt sich die Welt, und wo ihm das Geschick entgegensteht, da zertritt oder überspringt er es, und wird dennoch nicht unglücklich. Du willst ihn also nicht sehn? Er soll nie Curen deutschen Boden betreten? Du selbst wagst Dich nicht in Dein Vaterland zurück? Und dies alles um eines Traumes willen? Wie bist Du so anders geworden. Wehet dieser Geist in Euren Wäldern? Du quälst und arbeitest Dich ab, eine Zukunft zu berechnen, die Dir so furchtbar in ihrer Dunkelheit ist. Liebe Viola, der Wurf ist gethan, Du setzest ihm kein Ziel. Stelle und sträube Dich, umbaue und verbirg Dich, thue was Du willst, das Unvermeidliche ereilt Dich dennoch! Und Zeit und Ordnung überfliegend, wagst Du, das tief verborgne Geheimniß zweier kindlichen Herzen auszusprechen? Im Saamen bestimmst Du die Frucht; vor der Entwicklung die Reife? Viola, erinnre Dich, daß das Glück solche flieht, die es mit Gewalt erfassen wollen. Weißst Du, ob, was Du bindest, sich nicht ewig meiden wird? Was soll Dein trübsehender, in Schmerz und Reue erzeugter Julius mit der reizenden kleinen Luise, die Dir, wie Du selbst sagst, so ähnlich ist, bei
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[63/0065] widerständest auch nicht. Und laß es doch! Wem die Natur das Herrscherstegel so aufgedrückt, der herrscht, wie man ihn auch demüthige. Vor so einem beugt sich die Welt, und wo ihm das Geschick entgegensteht, da zertritt oder überspringt er es, und wird dennoch nicht unglücklich. Du willst ihn also nicht sehn? Er soll nie Curen deutschen Boden betreten? Du selbst wagst Dich nicht in Dein Vaterland zurück? Und dies alles um eines Traumes willen? Wie bist Du so anders geworden. Wehet dieser Geist in Euren Wäldern? Du quälst und arbeitest Dich ab, eine Zukunft zu berechnen, die Dir so furchtbar in ihrer Dunkelheit ist. Liebe Viola, der Wurf ist gethan, Du setzest ihm kein Ziel. Stelle und sträube Dich, umbaue und verbirg Dich, thue was Du willst, das Unvermeidliche ereilt Dich dennoch! Und Zeit und Ordnung überfliegend, wagst Du, das tief verborgne Geheimniß zweier kindlichen Herzen auszusprechen? Im Saamen bestimmst Du die Frucht; vor der Entwicklung die Reife? Viola, erinnre Dich, daß das Glück solche flieht, die es mit Gewalt erfassen wollen. Weißst Du, ob, was Du bindest, sich nicht ewig meiden wird? Was soll Dein trübsehender, in Schmerz und Reue erzeugter Julius mit der reizenden kleinen Luise, die Dir, wie Du selbst sagst, so ähnlich ist, bei

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins02_1810/65>, abgerufen am 09.11.2024.